Sächsische Webstuhlfabrik vorm. Louis Schönherr

Allgemeines

FirmennameSächsische Webstuhlfabrik vorm. Louis Schönherr
OrtssitzChemnitz
StraßeFischweg 8
Postleitzahl09114
Art des UnternehmensWebstuhlfabrik
AnmerkungenAngangs "Schönherr & Seidler", dann "L. Schönherr"; ab 1872 als AG unter obiger Firma. Firmierung um 1943: "Sächsische Webstuhlfabrik". Straße ab 1941: Schönherrstraße. DDR-Zeit: "VEB Webstuhlbau" als Teil des Kombinats Textima; Anfang 1994: privatisiert: "Schönherr Chemnitzer Webmaschinenbau GmbH" (s.d.)
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40) 259] https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Schönherr [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4497] [Neue Deutsche Biographie 23 (2007) 415]
HinweiseWerksabbildung [Katalog Kurbel-Buckskin-Webstuhl]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
22.02.1817 Geburt von Louis Ferdinand Schönherr als Sohn des Webers Christian Wilhelm und seiner Frau Johanne Magdalene in Plauen
1829 Louis Schönherr geht zur Maschinenfabrik von Carl Gottlieb Haubold als Drehjunge.
1833 Louis Schönherr macht aufgrund seiner technischen Begabung bis 1834 an der Königlichen Technischen Bildungsanstalt (Polytechnikum) in Dresden eine polytechnische Ausbildung.
1833 Wilhelm Schönherr (Louis' Bruder) erhält ein sächsisches Patent auf einen mechanischen Webstuhl für Baumwolle.
1836 Louis Schönherr beginnt zusammen mit seinem Bruder Wilhelm in seiner eigenen Werkstatt in Niederschlema die Entwicklung von Webstühlen. Das "Schönherrsche System" mit Laden-. Schützen- und Geschirrbewegung, Ketten- und Warenbaumregulator erhält mehrere Patente im In- und Ausland.
1837-1839 Louis Schönherr ist als Praktikant in Leeds und Manchester tätig
1841 Die Brüder Schönherr bauen in der "Sächsischen Maschinenbau-Compagnie" (ehemals Fa. Haubold) Webstühle nach dem System Schönherr.
1844 Louis Schönherr scheidet bei Haubold aus und ist im Eisenwerk Erla tätig; er baut dort erstmals auch Tuchwebstühle.
Febr. 1848 Die Gründung einer Webstuhlfabrik der Brüder Louis und Wilhelm Schönherr in Dresden scheitert an der Februarrevolution und den Protesten der Weber gegen die Maschinen.
1849 Louis Schönherr und sein Bruder Wilhelm beginnen bei Hartmann in Chemnitz und arbeiten im Webstuhlbau.
02.11.1851 Gründung einer Maschinenbauanstalt mit Eisengießerei gemeinsam mit Ernst Seidler in Altchemnitz unter dem Namen "Schönherr & Seidler" mit 20 Arbeitern
1852 Baubeginn von selbstentwickelten mechanischen Webstühlen
1852 Die vom Industrieverein für das Königreich Sachsen durch Veröffentlichungen unterstützten Weiterentwicklungen von Webstühlen der Gebrüder Schönherr werden erstmals patentiert.
1854 Die Firmenanlage der "Sächsischen Maschinenbau-Comp.", die kurz zuvor liquidiert worden war, wird von der Webstuhlfabrik Schönherr gepachtet.
1855 Bau einer eigenen Gießerei
1857 Schönherr zahlt den Mitgesellschafter Ernst Seidler aus.
1861 Bau eines Tuchwebstuhls für gemusterte Herrenkleiderstoffe
1862 Die Weiterentwicklungen von Webstühlen der Gebrüder Schönherr werden erneut patentiert (erstmals 1852).
1862 Kauf der Fabrikanlage der früheren "Sächsischen Maschinenbau-Comp.". Sie war seit 1854 von Schönherr gepachtet.
1871 Tuchscherer hat so viel erspart, daß er ein Arbeitsverhältnis bei Schönherr lösen kann, um eine Klempnerei zu eröffnen.
1871 Bau des zehntausendsten Webstuhls
1871 Gründung einer Fabrikfeuerwehr
1871 Bisher wurden 5023 Spulmaschinen, 2.917 Schär- und Bäummaschinen sowie 399 Leim- und Schlichtmaschinen produziert.
01.1872 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Übernahme der seit 1851 bestehenden Firma Louis Schönherr mit einem Grundkapital von M 3.000.000,00. Schönherr behält die Aktienmehrheit, übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz und setzt seine beiden Söhne Max und Paul sowohl in die Geschäftsführung als auch in den Aufsichtsrat ein. Direktoren werden Bruno Gottschaldt, Max Schönherr und Paul Schönherr. In einer Versuchswerkstatt arbeitet Louis Schönherr weiter an der technischen Vervollkommnung seines Webstuhl-Systems.
1875 Schönherr stiftet den direkt neben seiner Fabrik gelegenen, nach ihm benannten Schönherrpark
1880 Louis Schönherr zieht sich aus seinem Chemnitzer Unternehmen zurück und überläßt seine Patente der Firma. Er zieht wieder nach Plauen, wo er sich für die Infrastruktur einsetzt.
04.05.1887 Vollendung des 30 000. mechanischen Webstuhles
1888 Bau der ersten Doppel-Plüschwebmaschine mit doppelten Kettfäden
1891 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1895 Bau des 50.000sten Webstuhls
15.05.1895 Bisher wurden 50.000 Stück Webstühle, 4.395 Stück Spul- und Treibmaschinen, 1.030 Stück Bäummaschinen, 719 Stück Schärmaschinen, 188 Stück Leim- und Trockenmaschinen zus. 56.332 Stück Maschinen gebaut.
1898 Bau eines Gleisanschlusses an das Staatsbahnnetz
1899 Bisher wurden 84.777 Maschinen produziert, darunter 70.000 Webstühle
1900 Das alte Hauptgebäude wird zur Schmiede umgebaut, der charakteristische Uhrenturm hinzugeführt, und eine Ausstellungshalle wird errichtet.
1908 Louis Schönherrs Sohn Max tritt als Mitgeschäftsführer ein.
08.01.1911 Tod von Louis Schönherr in Thoßfell. - Dort widmete er sich in seinen letzten Lebensjahren dem Ausbau seines Rittergutes.
1911 Louis Schönherrs Sohn Paul wird zum ordentlichen Direktor ernannt.
1916 Eine Windhose zerstört große Teile der Fabrik
1923 Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes für Geschäftsführung, Planung, Konstruktion, Verkauf und Archiv
1924 Bau des 150.000sten Webstuhls
1926 Max W. Feistel baut auf der Straßenseite ein Ergänzungsgebäude im Stile der neuen Sachlichkeit mit 55.600 qm Grundfläche. Es nimmt Werkstätten und Lagerräume auf.
bis 1927 Die Kapazität der Gießerei mit 350 Mitarbeitern wird auf 45 Tonnen pro Tag gesteigert.
1929-1930 Umsatz im Geschäftsjahr 1929/30: Reichsmark 8.890.000,00
25.10.1929 Lohnkürzungen und Mitarbeiter-Entlassungen
1930-1931 Umsatz im Geschäftsjahr 1930/31: RM 4.930.000,00
20.06.1930 Kommerzienrat Max Schönherr zieht sich aus dem Vorstand zurück und geht ins Privatleben.
1931-1932 Umsatz im Geschäftsjahr 1931/32: Reichsmark 4.020.000,00
1932 Beginn der Produktion von zweischützigen Doppelteppichwebmaschinen, eine bedeutsame Innovation für die industrielle Großproduktion von gewebten Teppichen.
27.07.1932 Die Hauptversammlung vom 27. Juli 1932 beschließt zum Zwecke der Deckung von Verlusten und zum Ausgleich von Wertminderungen an Vermögensgegenständen eine Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 4.828.000,00 auf RM 3.000.000,00 durch Einziehung von RM 37.600,00 eigenen Stamm- und RM 4.500,00 eigenen Vorzugsaktien durch Herabsetzung des Nennwertes der Bach Einziehung verbleibenden 5953 Stück Stammaktien von je RM 800,00 durch Abstempelung auf RM 500,00, mit Wirkung per 31. März 1932
1933-1934 Im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms werden größere Instandsetzungsarbeiten an den Fabrikanlagen ausgeführt.
01.06.1933 Gründung der Exportverkaufsgesellschaft TeMaCo (Textilmaschinen-Compagnie) als gemeinsame Vertretung von Schönherr, der "Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG", der "Carl Hamel AG" in Siegmar-Schönau und der "Kettling & Braun Textilmaschinenfabrik und Eisengießerei" in Crimmitschau
1935-1936 Ein Teilgrundstück wird an eine Siedlungsgesellschaft verkauft.
Juni 1935 Von der "Sächsischen Textilmaschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann A.-G.", Chemnitz, werden die Abteilungen Webstuhl- und Webereivorbereitungsmaschinenbau zur Vereinheitlichung des beiderseitigen Arbeitsprogramms käuflich übernommen und in den Betrieb überführt.
1936-1937 Mengen- und wertmäßig können die Erzeugnisse der Gesellschaft sowohl im Inlande als auch im Auslande in erhöhtem Maße abgesetzt werden.
1937-1939 Infolge erhöhter Verkaufstätigkeit und Nachfrage nach den Erzeugnissen der Gesellschaft aus dem In- und Auslande ist eine weitere Steigerung der Gesamtumsätze möglich. Maschinen und Fabrikationsanlagen werden durch Neuanschaffungen und Erneuerungsarbeiten weiter vervollkommnet.
1939 Verkauf eines Geländestreifens an die Stadtwerke Chemnitz
1939 Vorzeitige Rückzahlung der Hypotheken von RM 314.873,00.
1940 Erwerb eines Grundstückes im Erzgebirge zwecks Einrichtung eines Erholungsheims.
1940 Einweihung eines Betriebssportplatzes auf dem Firmengelände
1940 In der Fabrik werden seither Granaten, Minenstühle und Ersatzteile für Panzerabwehrkanonen hergestellt.
15.09.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
bis 1944 Seit 1925 wurden 2269 Teppichwebmaschinen hergestellt und 996 davon exportiert
1945 Demontage
05.03.1945 Beim alliierten Luftangriff werden ein Teil der Tischlerei, die Putzerei, ein Gußlager sowie ein Nebengebäude zerstört bzw. schwer beschädigt.
1945 Die Produktionsanlagen müssen auf Befehl sowjetischen Kommandantur von der Belegschaft komplett demontiert werden und gehen 1945/46 als Reparationsleistungen in die UdSSR.
1946 Die Reste des Betriebes werden von der Chemnitzer Treuhand verwaltet.
1947 Die die ersten instandgesetzten Webmaschinen werden fertiggestellt
1947 Angliederung an die Vereinigung Volkseigenener Betriebe (VVB) Textilmaschinen
1950 Der Bau vollständiger Webstühle wird wieder aufgenommen.
1952 Umbenennung in "VEB Webstuhlbau"
01.01.1952 Umwandlung in Volkseigentum unter der Firma "VEB Webstuhl Chemnitz" (ab 1953: Karl-Marx-Stadt) als Teil des VVB Textima
1953 Die Gußeisenproduktion wird auf 2.200 Tonnen gesteigert
1953 Es werden 318 Webstühle hergestellt.
1955 Es werden 829 Textilmaschinen hergstellt.
1955 Bau eines neuen Kesselhauses
1963 Die neu entwickelte Doppelteppichwebmaschine wird mit einer Goldmedaille auf der Leipziger Herbstmesse ausgezeichnet
1978 Die Vereinigung Volkseigenener Betriebe (VVB) Textilmaschinen wird in den VEB Kombinat Textima umgewandelt.
1980 Fertigstellung der 1000. Doppelteppichwebmaschine
1994 Übernahme der "Schönherr WEBA GmbH" durch die Wiener Ventana-Gruppe und Sanierung
1998 Übernahme der Mehrheit durch die Schweizer "Stäubli International AG" und Umbenennung in "Schönherr Textilmaschinenbau GmbH"
1998 Die denkmalgeschützten Gebäudekomplexe im vorderen Teil des Areals werden seitdem mit einem Partnerkonzept, unterstützt durch Fördermittel durch das URBAN-Programm und Eigenmittel der Stadt, umfangreich saniert und zur "Schönherr Kulturfabrik" umestaltet, und die Umnutzung beginnt.
2000 Die Renovierung der Gebäude 3 und 8a wird abgeschlossen (1. Bauabschnitt).
2002 Sanierung des Gebäudes 5 / 5a im 2. Bauabschnitt
Nov. 2004 Der dritte Bauabschnitt der Sanierung beinhaltet die umfassende Erneuerung des Gebäudes 11 (Feistelbau) und teilweise des Gebäudes 10 - Fertigstellung im November.
2006 Im vierten Bauabschnitt Umbau des Turmgebäudes (Haus 8) zum "Haus der Ganzheitsmedizin"
2008/09 Ein weiterer Teil des Gebäudes 10 sowie das Gebäude 9 werden als fünfter Bauabschnitt saniert. Gleichzeitig werden die Gebäude 8, 9 und 10 durch einen begrünten Übergang miteinander verbunden werden.
2011 Sechster Bauabschnitt: Saniert wurden die Flächen im Gebäude 10 c entlang der Industrieeinfahrt. Es entstehen Mietflächen mit insgesamt 1.800 qm.
2012 Im Gebäude 10 d und 7 entstehen auf vier Etagen Mietflächen mit insgesamt 2.100 qm. Die Fläche im Gebäude 7a wird als Schauwerkstatt für Orthopädietechnik ausgebaut. (7. Sanierungs-Bauabschnitt)
2014 Als achter Bauabschnitt entstehen im Gebäude 7a, 7b und 8c auf 3 Etagen Mietflächen mit insgesamt 3.400 qm. Erstmals wird die Dachgeschossfläche ausgebaut. Die Außenmauern des Gebäudes 39 werden abgerissen. Auf dieser Fläche wird ein neuer Parkplatz angelegt. Gründung der SCHÖNHERR GASTRO Gmbh. Das neue Restraurant "max louis" wird im Gebäude 8c eröffnet und selbst betrieben.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Schlauchcops-Spulmaschinen 1900 jedenfalls 1912 in Reutlingen 1900 jedenfalls 1912 in Reutlingen  
Teppichwebstühle 1925 Beginn (vmtl., bis 1944: 2269 Stück) 1963 Goldmedaille Leipzig 1932 auch zweischützige
Webstühle 1852 Beginn (schon ab 1836 in Schlema) 1945 Ende (Demontage, ab 1952: VEB Webstuhlbau) Webstühle aller Art; nach 1990 wieder als "Schönherr"
Zettel-, Schlicht-, Lufttrocken- und Bäummaschinen 1851 Beginn vmtl. 1940 Letzte Erwähnung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1873 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1887 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1896 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1896 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1895 1200        
1914 1600        
Beginn 1. WK 800        
1927 1150       Jahresproduktion angeblich 175.120 Maschinen: 158.000 Webstühle, 7.820 Spulmaschinen, 8.250 Schär- und Bäummaschinen sowie 1.050 Leim- und Schlichtmaschinen [vmtl. Produktion ab Gründung]
    992 179 479 Löhne und Gehälter: 2.821.000 RM
    970 193 899 Löhne und Gehälter: 2.635.000 RM
    1022 219 113 Löhne und Gehälter: 2.982.000 RM
    1170 245 128 Löhne und Gehälter: 3.495.000 RM
1946 70       bei Beginn des Wiederaufbaues
1948 450        
1952 844       bei Verstaatlichung
1956 1274        
1979 1700        
1989 1700       vor der Wende




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1994 Umbenennung danach Schönherr Chemnitzer Webmaschinenbau GmbH Chemnitzer --> Textima --> Schönherr




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Erich Barthold, Chemnitz; Alfred Sannig, Niederwiesa bei Chemnitz; Alfred Mauritz, Chemnitz. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. jur. Gottfried Schönherr, Chemnitz, Vorsitzer; Dr.-Ing. e. h. Richard Stuhlmacher, Siegmar-Schönau, stellv. Vorsitzer; Fabrikant Hans Arnold, Greiz; Direktor Johann Haubold, Chemnitz; Oberstleutnant Walter Doehner, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943/44: Dipl.-Kfm. Friedr. Schönfeld, Chemnitz. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 500,00 Stammaktien 5 Stimmen, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 30 Stimmen in den besonderen vier Fällen, sonst 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: a) zunächst werden 5 % zur Bildung der gesetzlichen Rücklage bis zur Höhe von 10 % des Aktienkapitals verwendet, die ausschließlich zur Deckung eines etwa aus der Bilanz sich ergebenden Verlustes bestimmt ist Die gesetzliche Rücklage kann zu den satzungsmäßigen Geschäften, verwendet werden, b) von dem verbleibenden Betrage sind dem Vorstand 10 % Tantieme zu zahlen; c) aus dem hiernach verbleibenden Betrage sind den Inhabern der Vorzugsaktien 7 % Dividende und für jedes Prozent Dividende, das die Stammaktionäre über 10 % hinaus erhalten, weitere 0,5 % Dividende zu gewähren; d) aus dem hiernach verbleibenden Betrage sind 4 % Dividende den Inhabern der Inhaberstammaktien zu gewähren; e) von dem hiernach verbleibenden Betrag werden 10 % Tantieme dem Aufsichtsrat vergütet; f) der verbleibende Restbetrag steht zur Verfügung der Hauptversammlung. Grundkapital: nom. RM 2.976.500,00 Stammaktien in 5953 Stücken zu je RM 500,00 (Nr. 1-4800, zw. 31 001- nom. RM 23.500,00 Vorzugsaktien in 101 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l-101). 67 Stücken zu je RM 200,00 (Nr. zw. 601-680); Summe: 3.000.000 Reichsmark. Besondere Rechte: Die Vorzugsaktien sind mit 7% Vorzugsdividende, Nachzahlungsanspruch und 30fachem Stimmrecht ausgestattet und im Falle der Liquidation mit 105% vorab rückzahlbar.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4497]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstan d des Unternehmens: Bau mechanischer Webstühle sowie anderer Maschinen, ferner Erwerb, Einrichtung und Weiterbetrieb verwandter Unternehmungen oder Beteiligung an solchen. Erzeugnisse: Webstühle für Seide, Kunstseide, Mischgespinste, Baumwolle, Leinen und Jute,- Webautomaten mit Spulen und Schützenauswechslung; Webstühle für Tuche, Herren- und Damenstoffe, Möbelstoffe, Decken, Tücher und Gardinen; Webstühle für technische Gewebe, wie Segeltuche, Planen, Preßtuche, Woll- und Baumwollfilze; Ruten- und Doppelplüsch-, Mokett- und Krimmer-Webstühle; Ruten- und Doppelteppich-Webstühle; Chenille-Vorware- und Axminster-Setzstühle; Webstühle für Läufer und Holländerteppiche; Schußspul-, Schär-, Zettel-, Schlicht-, Trocken- und Bäummaschinen. Höchste Auszeichnungen auf allen beschickten Ausstellungen. Eigene Erfindungen durch Patente und Musterschutz geschützt. Patente: ca. 70 ausländische und deutsche Patente auf mechanische Webstühle, Schußspulmaschinen, Kettenleimmaschinen und sonstige Einrichtungen, die im wesentlichen 16 Jahre und noch länger laufen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4497]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Anlagen: Eisengießerei für Grauguß mit 4 Laufkränen und mehreren Laufkatzen, anschließend Modelltischlerei und Modellschlosserei. Holzbearbeitungswerkstätten mit 19 Drehbänken, 17 Holzhobelmaschinen, 17 Kreissägen, 15 Holzbohrmaschinen, 12 Holzfräsmaschinen, einem 10 m langen Leiraofen und einer größeren Anzahl Hobelbänke usw., Schmiedereiwerkstätten mit Lufthämmern, Dampfhämmern, Schmiedemaschinen, Schweißöfen usw., Metallbearbeitungs-Werkstätten mit über 520 Hobel-, Bohr- und Fräsmaschinen usw., Kupferschmiede, Schraubenmacherei, Schleiferei, Sattlerei, Montageräume. Kraftanlagen: Kraftzentrale mit Dampfkesseln und einer Dieselmotoranlage. Sonstiges: Ausstellungshalle, in der die neuesten Typen der hergestellten Webstühle und Webereimaschinen aufgestellt sind und Interessenten im Betrieb vorgeführt werden können. Buchwert der Wertpapiere: RM 68.375,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4497]