Zeit |
Ereignis |
12.03.1836 |
Geburt von Friedrich August Günther in Chemnitz |
23.06.1862 |
F. G. Günther wird Meister der Seifensiederinnung |
30.09.1862 |
Friedrich August Günther heiratet in Geringswalde Auguste Lorenz |
01.10.1862 |
Friedrich August Günther eröffnet in der Äußeren Johannisstraße 20 (nach der Umnummerung: Nr. 8) eine Seifensiederei und Seifenhandlung unter der Firma "Friedr. Günther". Da er auf Widerspruch seiner Nachbarn stößt, läßt er bei Meister Reichel Seife für sich herstellen. |
01.10.1871 |
Der Kaufmann Adolph Haußner tritt als Teilhaber ein. Er war bisher Reisender der Fabrik ätherischer Öle "Kluge & Pöritzsch" in Leipzig. |
01.10.1871 |
Seit Eintritt von Adolph Haußner als Teilhaber firmiert der Betrieb unter "Günther & Haußner" |
01.10.1871 bis 31.12.1871 |
Noch 1871 (nach Umfirmierung) pachtet die Firma die Seifen- und Kerzenfabrik "G. H. Liebel" am Johannisplatz Nr. 4 (später: Café Stadt Gotha). Nun stehen einer ausgedehnten Seifenproduktion keine Hindernisse mehr im Wege. |
01.10.1871 bis 31.12.1871 |
Noch 1871 (nach Umfirmierung) erhält die Firma die Genehmigung zur Produktion in der Johannisstraße. |
1881 |
Der neu aufgenommene Artikel "Familien-Pomade" bringt ungeahntes Leben in den Betrieb. - In wenigen Jahren werden Tausende von kleinen Blechtrommeln nach ganz Deutschland versandt. |
1890-1892 |
Anfang der 1890er Jahre wird die "Elfenbeinseife" mit der Schutzmarke "Elefant" entwickelt und produziert. Sie bleibt für mehrere Jahrzehnte das Markenzeichen der Firma |
1891 |
Die Fabrikation der "Elefantenseife" (Schutzmarke Elefant) wird neu aufgenommen. |
01.10.1891 |
Der Gründer Friedrich Günther setzt sich nach 29jähriger Tätigkeit zur Ruhe. |
Okt. 1891 |
Friedrich Günthers Nachfolger werden dessen Söhne Friedrich Theodor und Karl August, die durch strenge väterliche Erziehung zur Arbeit erzogen wurden. |
Ende 1893 |
Mit dem Besitzer des Grundstücks Wilhelmstr. 8 in Kappel wird ein verbindlicher Vertrag abgeschlossen, für einen Fabrikneubau das nötige Areal zu kaufen, sobald die Konzessionserteilung und die Genehmigung der Pläne erfolgt sei. |
05.01.1894 |
Die von der Firma C. T. Steinert in Chemnitz bearbeiteten Pläne für die neue Fabrik in Kappel werden bei den Behörden eingereicht. |
Anfang Juni 1894 |
Nach Verschleppung der Genehmigung durch die verschiedenen Instanzen der Behörden wird die Genehmigung zum Bau der neuen Fabrik in Kappel erteilt. |
15.06.1894 |
Grundsteinlegung für den neuen Betrieb im Vorort Kappel in die Wilhelmstraße. Es entsteht ein modern ausgerüsteter Betrieb mit Gleisanschluß, zwei Dampfkesseln (60 und 40 qm), eigener Wasserversorgung und einer eigenen Kraftanlage. Der Seifensiedekessel hat ein Fassungsvermögen von 12.000 l. |
23.12.1894 |
Trotz des nassen Sommers kommt der Bau der neuen Fabrik schnell voran, der Gleisanschluß zum Güterbahnhof Kappel wird fertiggestellt, und der letzte Bogen der Kellergewölbe wird geschlossen. |
Mitte Jan. 1895 |
In der neuen Fabrik wird die erste Seife gekocht. Dabei kocht die flüssige Masse über, und der anwesende Seniorchef bringt seinen Pessimismus gegenüber Neuerungen zum Ausdruck. |
01.03.1895 |
Der ganze Geschäftsbetrieb wird nach der neuen Fabrik verlegt, und das offene Ladengeschäft wird aufgegeben. |
1900 |
Anbau eines Oberlichtflügels von 55 m Länge und 10 m Breite. Dieser enthält zwei neue Siedekessel mit je 12.500 l Inhalt. |
15.04.1903 |
Tod von Gustav Haußner nach längerer Krankheit |
Mai 1903 |
Die Auseinandersetzung mit den Erben des verstorbenen von Gustav Haußner erfolgt in freundschaftlicher Weise |
31.10.1907 |
Tod des Gründers Friedrich August Günther |
1909 |
Es wird ein Seitenflügel für die Seifenpulver-Abteilung aufgesetzt. |
1910 |
Zusammenschluß von 57 Unternehmen zur "Vereinigung mitteldeutscher Seifenfabrikanten". Friedrich Theodor Günther wird Vorsitzender [unsicher, ob bereits 1910] |
1910 |
Aufstellung eines zweiten Dampfkessels von 60 qm Heizfläche und einer neuen Dampfmaschine von maximal 95 PS mit einer entsprechenden Licht- und Kraftanlage. Eine große Dynamomaschine erzeugt die elektrische Kraft, Licht und speist die Akkumulatoren. 18 Motren in allen Teilen der Fabrik bewegen einzeln und in Gruppen die vielen Arbeitsmaschinen, Fahrstühle und Pumpanlagen. |
1911 |
Angliederung einer Rohglycerin-Anlage |
16.03.1921 |
Gegründet als Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1.1.1920 |
07.05.1921 |
Eintragung der Firma in das Handelsregister |
1925 |
Ausbau des Betriebsgeländes und Errichtung neuer Gebäude |
1928 |
Ausbau des Betriebsgeländes und Errichtung neuer Gebäude |
25.09.1928 |
Günther & Haussner erwirbt den Berliner Kosmetikbetrieb "Lebona (Lehmann & Bohne)". Damit vergrößert sich die Palette der Erzeugnisse |
2. Weltkrieg |
Im 2. Weltkrieg stellt die Firma auf den Seifenpressen Atemkalkpatronen für U-Boote her |
31.03.1944 |
Die Stillegung der Lebona-Abteilung (Kosmetik) wird verfügt. |
24.07.1945 |
Die Rote Armee besetzt den Betrieb |
03.08.1945 bis 29.08.1945 |
Demontage des Betriebs vom 03. bis 29.08. Eine Liste weist über 900 Positionen aus; Zeitwert: 352.105,03 M |
14.09.1945 |
Produktionsaufnahme mit den verbliebenen Anlagen auf Befehl der Besatzungsmacht |
1946 |
Der Betrieb wird volkseigen |
1948 |
Angliederung an die Fettchemie |
1992-1993 |
Bis 1992 wird produziert |
1992-1993 |
Mit Liquidation der Fettchemie folgt der Abriß. An Günther & Haussner erinnert nur noch das Gebäude Lützowstr. 12a. |