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Silesia, Verein chemischer Fabriken
Firmenname | Silesia, Verein chemischer Fabriken |
Ortssitz | Saarau (Schlesien) |
Ortsteil | Ida- und Marienhütte |
Art des Unternehmens | Fabrik chemisch-technischer Produkte |
Anmerkungen | 1892 unter der Firma "Silesia, Verein chemischer Fabriken Ida- u. Marienhütte". Ihre Produkte lassen sich in 4 Gruppen zusammenfassen: 1. Säure (Salz-, Schwefel-, Salpetersäure), 2. Salze (Soda, Glaubersalz, Kleesalz, Ammoniak), 3. Farben (Chrom-, Anilinfarben, Ultramarin), 4. Künstliche Duengemittel (Kalisalpeter, Superphosphat, Thomasschlacke, Knochenmehl). Ab 1945 unter der Firma "Dolnoslaskie Zaklady Chemiczne, Przedsiebiorstwo Panstwowe w Zarowie". |
Quellenangaben | [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 111] [Wasner: Stadt- und Landkreis Schweidnitz (1904)] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 197] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1611] |
Zeit |
Ereignis |
25.10.1858 |
Gründung als "Chemische Fabrik Silesia" (Kommanditgesellschaft auf Aktien) aufgrund der Enteckung von Pyrit in Lasaan zur Herstellung von Schwefelsäure |
1872 |
Das Unternehmen umfaßt eine Fläche von 37 Morgen = 97.500 qm. Produktion von 15.000 t Schwefelsäure, 450 t Salpetersäure, 7 t/d Glaubersalz, 8250 t Salzsäure, 3.250 t Soda, 300 t Schwefel, 1250 t Chlorkalk, 750 t Kristallsoda, 10.000 t Superphosphat. |
1872 |
Die Produktion von Glaubersalz wird vergrößert |
08.01.1872 |
Bildung der Aktiengesellschaft "Silesia Verein Chemischer Fabriken A. G." mit einem Kapital von 5,6 Millionen Mark |
11.01.1872 |
Eintragung der Aktiengesellschaft |
1881 |
Bau einer Produktionsanlage für Pottasche |
1883 |
Beginn der Herstellung von Ultramarin und Alaun |
1888 |
Beginn der Herstellung von Oxalsäure |
1895 |
Ende der Amtszeit von Julius Klamt als Direktor nach 37 Jahren |
1896 |
Beginn der Herstellung von reinem Schwefel, Pottasche und Ammoniak |
1899 |
Beginn der Anilinproduktion |
1905 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig |
1911 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1912 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
06./07.05.1917 |
In der Benzolabteilung bricht in der Nacht ein großer Brand aus, der unter anderem den Schwefelsäurebetrieb zerstört |
1920 |
Angliederung an die Rüttgerswerke |
1924 |
Dr. Schlösser wird Direktor |
1925 |
Eröffnung einer Farben-Abteilung |
1926 |
Einführung des Turm-Verfahrens zur Schwefelsäureherstellung |
1928 |
Gründung der Abteilung "Hedronol" zur Herstellung von Unkrautbekämpfungsmitteln |
1929 |
Beginn der Herstellung von Blumendünger, verkauft in Packungen von 100 g bis 25 kg |
17.03.1937 |
Gründung der Gesellschaft "Thiokol" zur Produktion und zum Verkauf von elastischen Materialien. Thiokol, ein synthetischer Kautschuk, war 1932 die amerikanische Firma "Trentol" in Yardville eingeführt worden. Es eignet sich für Rohre, Behälter, Brennstofftanks, später auch für Kabel und Kunstleder. |
1941 |
Direktor Dr. Schlösser arbeitet bis 1941 in Saarau |
03.06.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
Juni 1945 |
Die Fabrik kommt unter polnische Leitung |
15.08.1945 |
Wiederaufnahme der Produktion durch eine Gruppe von Arbeitern der "Czarna Huta" in Tarnowitz, was aufgrund der Rohstoffvorräte möglich ist. Das Unternehmen erhält den Namen "Dolnoslaskie Zaklady Chemiczne, Przedsiebiorstwo Panstwowe w Zarowie" |
Okt. 1945 |
Lt. Bericht in den "Wiadomosci Swidnickie" beschäftigt die Fabrik 308 Personen, darunter 174 Polen. Das technische Personal besteht aus 12 Ingenieuren und 6 Technikern und besteht ausschließlich aus Polen, weiteres polnisches Engagement sei im Gang. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Chemikalien |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 111] |
1929 |
[Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 111] |
|
Doppelt chromsaures Kali |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
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Salpetersäure |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
1892 |
[Adressb Elektr.-Branche (1892)] |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1911 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Dampfmaschine |
1912 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Dampfmaschine |
1905 |
August Borsig |
Zeit |
Betr.-Teil |
Fläche |
bebaut |
Gleis |
Whs |
Betr. in |
Kommentar |
1929 |
Stammwerk |
927809 |
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1 |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1920 |
Anschluß (Namensverlust) |
danach |
Rütgerswerke-Aktiengesellschaft |
Silesia --> Rütgerswerke [Chem Ind Dt Reich (1929/30) II 110] |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Otto Franke, Saarau; Dr. Georg Alaschewski, Saarau. Aufsichtsrat: Dr. h. c. Viktor von Websky, Carlsdorf-Weinberg, Vorsitzer; Dir. Carl Müller, Berlin, stellv. Vors., Gen.-Dir. Julius Fabian, Berlin; Direktor Dr. Georg Meder, Berlin; Dr. Peter Schlösser, Saarau; Direktor Dr. Adolf Stauss, Berlin; Direktor Dr. Kurt Weigelt, Berlin; Oberbergrat a. D. Otto von Velsen, Berlin. Betriebsvertrag besteht mit der Rütgerswerke-Aktiengesellschaft, Berlin. Nach diesem Vertrag arbeitet der Betrieb für Rechnung dieser Gesellschaft, so daß eine Gewinn- und Verlust-Rechnung nicht aufgestellt wird und zahlen die Rütgerswerke an die außenstehenden Aktionäre die gleiche Dividende, die die Rütgerswerke an ihre Aktionäre ausschüttet. Grundkapital: nom. RM 1.500.000,00 Stammaktien in 1875 Stücken zu je RM 800,00. Großaktionär: Das Grundkapital ist fast vollständig im Besitz der Rütgerswerke A.-G. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1611] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Tätigkeitsgebiet: Chemische Großindustrie. Hergestellt werden: Anorganische Produkte (Säuren, Glaubersalz, Bichromate usw.); organische Produkte (Benzolkohlenwasserstoffe und deren Nitro- und Amidoverbindungen, Vulkanisationsbeschleuniger und Alterungsschutzmittel für Kautschuk); Kunstdünger (Superphosphat, Mischdünger, Gartendünger "Phostikal"); Unkrautvertilgungsmittel; Mineralfarben (Ultramarin, Fußbodenfarben, Chemische Buntfarben, Kalk- und Spezialfarben, Lithopone), Kunstkautschuk Thiokol. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1611] |
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ZEIT | 1865 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | An die Ida- und Marienhütte schließt sich die Silesia, die chemische Fabrik, an. Bis jetzt die einzige Fabrik in Schlesien, welche den jährlich steigenden Bedarf an Schwefelsäure, Salzsäure, Soda und Chlorkalk deckt, wurde sie im Jahre 1858 von einer Gesellschaft gegründet, der auch bedeutende chemische Autoritäten der Universität Breslau angehören, und Kulmiz zum Haupt-Geschäftsinhaber bestellt. Aus sizilianischem Schwefel, früher aus Schwefelkies, wird in drei Bleikammersystemen Schwefelsäure dargestellt und zum Verkauf in Bleipfannen und einer achttausend Thaler kostenden Platinblase konzentriert. Die Säure aus den Bleipfannen, mit Staßfurter Kristallsalz erhitzt, liefert Glaubersalz und Salzsäure. Aus dem Glaubersalz wird durch Glühen mit Kohle und Kalkstein Soda gewonnen, die teils in calcinierter, teils in kristallisierter Form in den Handel kommt. Die Salzsäure, soweit die Zuckerfabrikanten sie nicht brauchen, wird mit Hilfe von spanischem Braunstein auf Chlorkalk verarbeitet. Der Rückstand der Sodafabrikation endlich, das Schwefelcalcium, wird nach einem neuen Verfahren auf Schwefel zu Gute gemacht, der aufs neue zur Schwefelsäurebildung dient. Man sieht, daß in einer solchen chemischen Fabrik nichts umkommt und daß die Wissenschaft die eigentlich verbrauchten Materialien zur Fabrikation auf Luft, Wasser, Kohle, Kalkstein, Kochsalz und andere wohlfeile Substanzen mit Erfolg zurückzuführen verstanden hat. |
QUELLE | [Gartenlaube 28/1865, S. 447] |
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