Zeit |
Ereignis |
1855 |
Albert Niethammer wird vom Besitzer der Kriebsteiner Mühle, Friedrich Wilhelm August Pohl, zum Nachfolger des infolge eines Arbeitsunfalls verunglückten Direktors Naundorff berufen. |
12.1855 |
Albert Niethammer besucht im Auftrag Völters erstmals Kriebstein, um über den Kauf eines rotierenden Hadernkochers zu verhandeln und sich über die Einführung der Holzmassezubereitung zu informieren. |
1856 |
Erster Vertrag zwischen Heinrich Voelter und Johann Matthäus Voith für den Bau von Holzschleiferei-Maschinen. Gemeinsam bauen sie eine Holzschleiferei für die Papierfabrik Kübler und Niethammer in Kriebstein, Sachsen. |
15.03.1856 |
Gründung: Albert Niethammer und sein Lehrlingskollege Friedrich Kübler (1833-1865) pachten die Papiermühle von F. W. A. Pohl in Kriebstein für 12 Jahre. Die Pachtsumme von 10.000 Talern leihen sich beide von einem gemeinsamen Freund und von Niethammers Onkel. |
1860 |
Die Firma richtet eine Fabrik-Sparkasse ein |
1860/1861 |
Übernahme der Papiermühle Georgenthal und Aufbau einer Holzschleiferei im Schwarzwassertal |
1862 |
Aufstellung der zweiten Papiermaschine |
1865 |
Kauf des Hammerwerkes Breitenhof |
02.05.1865 |
Tod von Fritz Kübler nach zweijähriger Krankheit (trotz Übersiedlung nach Georgenthal bzw. Kuren in Bad Lippspringe) |
15.03.1867 |
Kauf der bisher gepachteten Papiermühle von Friedrich Wilhelm August Pohl |
1868 |
Voith liefert zehn Holländer zur Verfeinerung des Papierstoffs. |
1871 |
Bau und Inbetriebnahme der dritten Papiermaschine |
01.01.1872 |
Die Witwe von Fritz Kübler überläßt den Betrieb (zusammen mit dem in Georgenthal) ihrem Bruder Albert Niethammer. Sie erhält dafür die Holzschleiferei Breitenhof |
1873 |
Einrichtung einer Fabrikfeuerwehr mit modernsten Geräten |
1873 |
Gründung eines Konsumvereins |
1874 |
Fertigstellung der Holzschleiferei Kriebethal |
1875 |
Ersatz der Papiermaschine Nr. 2 durch eine neue |
1877 |
Aufstellung des ersten Bischoff'schen Rollapparates ins Sachsen |
1879 |
Der älteste Sohn Albert Niethammers, Albert, der seine Ausbildung 1881-84 u. a. in England und den USA erhält, tritt in das Unternehmen ein. |
1881 |
Lieferung von 3 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1881 |
Beginn mit dem Bau von Werkswohnungen |
1883 |
Kauf der Holzschleiferei Albertsthal im Schwarzwassertal |
1883 |
Aufbau der Zellstoffabrik Gröditz |
1884 |
Gründung einer Betriebskrankenkasse |
1886 |
Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1886 |
Aufbau einer Holzschleiferei in Meinsberg |
1886 |
Inbetriebnahme einer amerikanischen Papiermaschine mit Harper'scher Naßpartie (sämtliche Antriebe mit Friktionskupplungen) |
1887 |
Bau einer elektrischen Lichtanlage für Fabrik- und Wohnräume |
1888 |
Kauf der Holzschleiferei Wöllsdorf |
1889 |
Der jüngste Sohn Albert Niethammers, Konrad, der Rechtswissenschaft studiert hatte, tritt in das Unternehmen ein. |
1893 |
Errichtung einer Dampfschleiferei mit 1000 PS Leistung in Kriebethal |
30.09.1893 |
Aufstellung von 10 Holzschleifern durch J. M. Voith, Heidenheim |
1895 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1898 |
Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1899 |
Bau eines Burschenhauses für ledige Arbeiter |
1900 |
Errichtung einer Kläranlage und eines Wasserturms |
1902 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1902 |
Zwei der ältesten Papiermaschinen werden durch neue von Voith ersetzt, die dritte wird modernisiert . |
1903 |
Errichtung einer Filteranlage zur Abwasserreinigung |
1905 |
Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
01.03.1905 bis 31.05.1905 |
Aufstellung von 7 Holzschleifern durch J. M. Voith, Heidenheim |
Sommer 1905 |
Kauf der Holzschleiferei in Erlabrunn von der Witwe Klotzsch. Der Betrieb wurde bereits seit 1878 von Kübler & Niethammer für die Witwe verwaltet. |
1906 |
Die Söhne Albert Niethammers, Albert jun. und Konrad werden zu Mitinhabern ernannt. |
15.03.1906 |
Albert Niethammer sen. ernennt seine Söhne Albert jun. (technische Leitung) und Konrad (kaufmännische Leitung) zu Mitarbeitern |
17.04.1908 |
Albert Niethammer sen. verstirbt in Kriebstein |
1908 |
Nach dem Tode des Firmengründers Albert Niethammer wird die Geschäftsleitung von den Söhnen Albert und Konrad übernommen. |
10.02.1910 |
Albert Niethammer verstirbt an einer Lungenentzündung |
Frühjahr 1911 |
Konrad Niethammer wird nach dem Tod von Albert jun. zum Alleininhaber |
1913 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1919 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1920 |
Lieferung von 3 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
1924 |
Erneuerung und Modernisierung des Zellstoffwerkes in Gröditz |
1924 |
Gründung einer Pensionskasse |
1925 |
Einrichtung eines Laboratoriums in Kriebstein |
1926 |
Erstmals wird durch eine Rohrleitung der entwässerte Holzschliff von der Schleiferei Kriebenau 600 m weit zum Werk Kriebstein geblasen. |
1927 |
Stiftung einer Turnhalle und Tennisplatz für den Turnverein Kriebethal und Einrichtung einer medizinischen Badeanlage in Kriebstein |
1930 |
Stillegung der Schleifereien Meinsberg und Wöllsdorf im Zschopautal |
1931 |
Umstellung der Papiermaschinen VII und VIII in Kriebethal auf die Erzeugung mittelfeiner Papiere |
15.03.1931 |
Konrad Niethammer ernennt seine vier Söhne Wilhelm, Gerhard, Ralf und Horst zu Mitarbeitern |
14.09.1931 |
Tod von Konrad Niethammer |
1933 |
Das Unternehmen hat im Jahre 1933 133 Stillstandstage [unklar, wieviele in welchen Werken] |
1934 |
Aufstellung einer Dreiseiten-Schneidemaschine |
1938 |
Aufstellung eines Doppelquerschneiders von Haubold |
1945 |
Verhaftung der Familie Niethammer und Deportierung nach Rügen |
1945 |
Das Unternehmen wird durch die sowjetische Besatzungsmacht beschlagnahmt. |
1946 |
Enteignung und Demontage aller Betriebsanlagen durch die Sowjets |
1946 |
Das Unternehmen wird enteignet und demontiert |
1954 |
Wiederaufbau der Papierfabrik mit der PM I 365 m/min und 4 m Arbeitsbreite von Voith auf Beschluß der DDR-Regierung |
1955 |
In Kriebstein wird der Betrieb des "VEB Papierfabrik Kriebstein" aufgenommen, der zunächst Zeitungspapier, später Zellstofferzeugnisse produziert. |
1960 |
Aufbau der Papiermaschine II für Seidenpapiere |
1965 |
Neubau der Papiermaschine III für Tissue und Verarbeitung für Taschentücher, Servietten, Verbandszellstoff und Windeln |
1966 |
Aufbau einer Deinkinganlage auf 20 t/d (Pama-Voith) |
1975 |
Umbau Papiermaschine I auf eine Geschwindigkeit von 600 m/min., Neugestaltung der Stoff- und Holzaufbereitung |
1979 |
Integration in den "VEB Kombinat Zellstoff und Papier Heidenau" |
1981 |
Erweiterung der Deinkinganlage auf 60 t/d |
1986 |
Wechsel des Kreppzylinders an der Papiermaschine III |
1987 |
Einbau eines Accu-Ray Qualitätsleitsystems an der Papiermaschine I |
1990 |
Rückkauf der Papierfabrik Kriebstein durch die Familie Niethammer und Umbenennung in "Kübler & Niethammer Papierfabrik Kriebstein AG" |
1990 |
Beschichtung des Trockenzylinders an der Papiermaschine III |
1990 |
Gründung der "Kriebstein Papier AG" |
1991 |
Neubau der Trockenhaube |
1996 |
Erneuerung des Kreppzylinders an der Papiermaschine III |
1996 |
Neuer Stoffauflauf mit einem ModuleJet für die Papiermaschine I |
1998 |
Stillegung der Papiermaschine II |
1999 |
Inbetriebnahme der biologischen Kläranlage |
1999 |
Erweiterung der Deinkinganlage durch eine Nachflotation und 2-stufiger Bleiche |
2001 |
Verkauf der Papiermaschine III an die Wepa, Arnsberg |
2001 |
Einbau eines Obersiebformers in die Papiermaschine I |
2002 |
Einbau eines Speedcoaters zum Pigmentauftrag auf das Papier |
2003 |
Einbau einer Streichküche für den vollständigen Übergang von bisher ungestrichenem Naturpapier (Zeitung) zu beidseitig gestrichenem Offsetpapier für Zeitschriften und Werbebeilagen |
2004 |
Transferphase mit abwechselnder ca. hälftiger Produktion gestrichener und ungestrichener Papiere |
29.12.2004 |
Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzplanverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit |
2005 |
Einbau einer zusätzlichen Rollenpackmaschine für zunehmenden Kundenbedarf nach 2-Meter-Rollen |
2006 |
Einbau eines Lochdetektors zur weiteren Verbesserung der Qualität |
26.03.2007 |
Aufhebung des Insolvenzplanverfahrens |
2008 |
Einbau eines Kalanders zur maximalen Steigerung der Glätte und des Glanzes der Papiere |
Sommer 2010 |
Das Dach der Papiermaschinenhalle wird für 3 Millionen Euro neu gedeckt. Daher rechnet das Unternehmen mit Verlust. |
15.03.2011 |
Bau eines neuen Fertigwarenlagers. 1,4 Millionen Euro werden investiert. Das Lager soll planmäßig am 15. März 2011 eingeweiht werden, wenn die Papierfabrik ihren 155. Geburtstag feiert. |