Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn

Allgemeines

FirmennameFreiberger Papierfabrik zu Weißenborn
OrtssitzWeißenborn (Erzgeb)
Art des UnternehmensPapierfabrik
AnmerkungenAuch Holzschleiferei in Lichtenberg (b. Freiberg), s.d.! Besitzt um 1885 eine eigene Privat-Gasanstalt. Um 1943: Zweck: Fabrikation von Papier, Cellulose, Strohstoff und Hadernhalbstoff in Weißenborn. 1990 von "F. Schoeller", Osnabrück, übernommen.
Quellenangaben[Birkner: Papierind (1938) I 110] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3560] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2431] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 781]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1870 Gründung
01.06.1871 Gründung mit einem Kapital von urspr. M 1.050.000,00
20.06.1871 Handelsgerichtlich eingetragen.
1880-1889 Das Kapital wird 1880 und 1889 um M 600.000,00 erhöht.
1920-1922 Kapitalerhöhung 1920 bis 1922 um M 22.350.000,00.
1924 Umstellung des Kapitals von M 24.000.000,00 auf RM 2.400.000,00.
1937 Erwerb eines Mehrheitsaktienpaketes der Aktien durch die "Aschaffenburger Zellstoffwerke Aktiengesellschaft". Der Erwerb erfolgt zum Durchschnittskurs von 128 % gegen Barzahlung.
1938 Neueinteilung des Grundkapitals
01.07.1942 Organvertrag mit der Aschaffenburger Zellstoffwerke A.-G., Berlin, abgeschlossen rückwirkend ab 1. Juli 1942. Den außenstehenden Aktionären wird die gleiche Dividende, wie sie von Aschaffenburg zur Ausschüttung kommt, zugesichert, wobei bis 31. Dezember 1944 auch dann 6% garantiert werden, wenn Aschaffenburg weniger oder gar nichts ausschütten sollte.
1990 Übernahme der "Felix Schoeller", Osnabrück
1998 Beginn des Ausbaus im Schoeller-Werk Weissenborn für Foto-Imaging-Papiere
1999 Bau und Inbetriebnahme der neuen Konfektionierung durch Schoeller
2000 Bau und Inbetriebnahme der neuen Streichmaschine 5 und des Extruders 9
2001 Der Ausbau im Schoeller-Werk Weissenborn für Foto-Imaging-Papiere wird abgeschlossen (Investitionsvolumen: 300 Mio. Euro)




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bücherpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Cellulose 1870 Beginn vmtl. ab Gründung 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Dokumentenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Elfenbeinkarton 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Papier 1870 Beginn vmtl. ab Gründung 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Papiere für alle Druckverfahren 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Postkartenkarton 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Schreibmaschinenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  
Schreibpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 110]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt




Betriebsanlagen

Zeit Betr.-Teil Fläche bebaut Gleis Whs Betr. in Kommentar
1938 Stammwerk           3 Papiermaschinen 160. 183, 200 cm, 3 Kartonklebemaschinen 135, 175 cm




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1938 865 865      




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1938   Cellulose   30 t
1938   Papier   30 t




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk danach Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn Act.-Ges., Holzschleiferei Lichtenberg zu Weißenborn [Reichs-Adreßbuch (1900) 3468]




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Fritz Kern, Freiberg (Sachs.); Dipl.-Ing. Kurt Fischer, Weißenborn über Freiberg (Sachs ) 2. Aufsichtsrat: Dir. Wilhelm Bracht (Aschaffenburger Zellstoffwerke A.-G.), Wehrwirtschaftsführer, Berlin, Vorsitzer; Dipl.-Ing. Max Freiherr von Varnbüler (Aschaffenburger Zellstoffwerke A.-G.), Berlin, 1. stellv. Vorsitzer; Eberhard Hoesch (Aschaffenburger Zellstoffwerke A.-G.), Berlin, 2. stellv. Vorsitzer; Bankdirektor Richard Holland (Dresdner Bank), Dresden; Fabrikbesitzer Emil Moritz Stecher (Lederwerke Moritz Stecher), Freiberg (Sachs.). Abschlußprüfer für 1943: Treuhandvereinigung A.-G., Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (Zwischengeschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1942). Hauptversammlung (Stimmrecht); Je nom. RM 100,00 l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Gemäß Organschaftsvertrag. Grundkapital: nom. RM 2.400.000,00 Stammaktien in 4000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-4000) und 2000 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 4001-6000). Großaktionär: Aschaffenburger Zellstoffwerke A.-G., Berlin (über 87 % und Organvertrag). Ab 1. Juli 1942 Organ- und Gewinn-Abführungsvertrag mit der Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. Dividende in Höhe der Aschaffenburger Dividende, bis 31. Dezember 1944 6% garantiert. Vertragsdauer bis Ende 1947, Verlängerung jeweils um weitere 5 Jahre. Dividenden ab 1930/31: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 0, 6, 6, 6%.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2431]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Papier, Zellstoff, Strohstoff und Sulfitspiritus in Weißenborn. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftszweig der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Ausstattungs-, Bücher-, Dokumenten-, Hartpost-, Normal-, Post-, Schreib-, Schreibmaschinen-, Wasserzeichenpapier; Papiere für alle Druckverfahren; Ausstattungs-, Elfenbein-, Einlage-, Postkarten-, (holzfrei) Registerkarten- und Umschlagkarton.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2431]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: l Feinpapierfabrik mit 3 Langsiebpapiermaschinen, Kartonklebemaschinen, eigenes Lumpenhalbstoffwerk mit Kläranlagen und Hilfsmaschinen, Kartonfabrik, l Sulfit-Zellstoff-Fabrik, l Stroh-Zellstoff-Fabrik, l Spiritusanlage. Dampf- und Wasserkraftanlagen, Strombezug vom Überlandstromwerk Lichtenberg (A. S. W.).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2431]