Christ. Breuninger GmbH & Co. KG

Allgemeines

FirmennameChrist. Breuninger GmbH & Co. KG
OrtssitzSchorndorf (Württ)
StraßeHeinkelstr. 1
Postleitzahl73614
Art des UnternehmensLederfabrik
Anmerkungen[Reichs-Adreßbuch (1900) 3806]: "Gottl. Breuninger, Gerberei" bzw. "Christ. Breuninger, Lederhandlg. u. Sattler" u. "G. Breuninger, Lederhandlung". 1960: Rechtsform: KG, Gerichtsstand: Schorndorf; Adresse: Vorstadtstraße. 2009: den meisten alten Bauten droht der Abriß, nachdem die "Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft dort einen 5.000 m² großen Lebensmittelmarkt mit Parkdeck bauen möchte.
Quellenangaben[Firmenchronik (1983)] [AFB (1995/2001)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3806] [Kuhn-Referenzliste (1888 ff)] [Stuttgarter Zeitung, 19.09.2001, S. 25] [Handbuch dt. Lederind. (1960) 106]
HinweiseDiese traditionsreichste Schorndorfer Lederfabrik steht im Jahr 2011 leer und soll bis auf das Verwaltungsgebäude abgebrochen werden. Die Rockstroh-Maschine war bis 2016 im örtlichen Museum, und die Borsig-Maschine war 2011 entfernt (Verbleib unbekannt).




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1552-1622 1552/1622: Nennung der ersten Breuninger in Backnang als Rotgerber
1805 Ludwig Jakob Bräuninger, der Vater von Christian Bräuninger zieht [von Backnang] nach Schorndorf
1805 Ludwig Jakob Bräuninger, der Vater von Christian Bräuninger, heiratet um 1805 die Tochter von Johannes Veil, dem einflußreichsten Gerber Schorndorfs
07.07.1815 Geburt von Christian Jakob Bräuninger
29.05.1835 Gesellenprüfung von Christian Jakob Bräuninger
05.04.1838 Beginn der Wanderzeit von Christian Bräuninger
28.04.1841 Die Wanderjahre führen Christian Bräuninger von Wien über Breslau nach Gnadenfrei, wo er einige Monate bleibt
24.06.1842 Ende der Wanderzeit von Christian Bräuninger
26.11.1842 Ludwig Jakob Bräuninger bittet, für seinen Sohn Christian in seinem Garten ein Wohnhaus bauen zu dürfen. Dieses Vorhaben wird nicht durchgeführt.
05.01.1843 Christian Bräuninger erwirbt das ehemalige Gasthaus "Zur Krone" für 5900 Gulden (Tag der Unterschrift des Kaufscheins)
05.01.1843 Christian Bräuninger richtet nach Erwerbung des Gasthauses "Zur Krone" eine Ledergerberei ein
05.01.1843 Der Tag der Erwerbung des Gasthauses "Zur Krone" gilt als Gründungstag
02.02.1843 Die Kaufsumme für den Gasthof "Zur Krone" wird gezahlt. Der Schwiegervater von Christian Breuninger, Johannes Veil, gibt einen Kredit.
19.04.1843 Christian Breuninger wird die Meisterwürde verliehen
18.08.1843 Christian Breuninger heiratet Friederike Dorothea Breuninger (die Tochter eines Onkels)
11.09.1846 Geburt von Adolph Ernst Bräuninger, 1. Sohn von Christian Breuninger
06.09.1848 Geburt von Christian Ludwig Otto Bräuninger, 2. Sohn von Christian Breuninger
30.07.1852 Geburt von Ernst Friedrich Bräuninger, 3. Sohn von Christian Breuninger
1854 Ausstellung von Produkten auf der Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung in München
1859 Die Kaufsumme für den Gasthof "Zur Krone" ist durch Christian Breuninger getilgt
18.07.1861 Die Eisenbahn Stuttgart - Aalen wird eröffnet. Sie führt unmittelbar am Fabrikareal vorbei
04.1862 Otto Breuninger tritt 14jährig in das Geschäft ein
11.06.1867 Otto Breuninger geht auf Wanderschaft
1869 Otto Breuninger kehrt von der Wanderschaft zurück
1871 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
08.08.1871 Vertragsabschluß mit G. Kuhn, Stuttgart-Berg zur Lieferung eines Dampfkessels und einer Dampfmaschine für 5078 Gulden
1872 Die Kuhn'sche Dampfmaschine kommt in Gang
1872 Der Kuhn'sche Dampfkessel kommt in Gang
1872 Friedrich Breuninger tritt in das Geschäft ein
1876 Die Fabrik wird vergrößert
1878 Chistian Breuninger überträgt das Geschäft auf seine Söhne Otto und Friedrich
1883-1884 1883/84 werden drei Bauvorhaben durchgeführt, u.a. der Bau eines Spaltmaschinenhauses
12.02.1886 Christian Breuninger stirbt
05.11.1887 Einbau eines großen Dampfkessels
05.11.1887 Einbau einer großen Dampfmaschine
05.11.1887 Bau eines neuen Kesselhauses
05.11.1887 Bau eines neuen Maschinenhauses
1888 Bau eines dreistöckigen Fabrikneubaues
1888 Einführung der elektrischen Beleuchtung
1888 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
15.05.1888 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1890 Inbetriebnahme der ersten Bandmesserspaltmaschine aus den USA
05.03.1892 Eine neue Arbeitsordnung tritt in Kraft (Arbeitszeit: von 6.00 bis 19.00 Uhr)
01.08.1892 Die Firma erhält den ersten Telefonanschluß, die Nr. "1" [noch Ende der 20er Jahre gültig]
1896 Einbau eines neuen Kessels
1899 Errichtung eines großen Neubaues
1900 Vergrößerung der Lederfabrik
1900 Vergrößerung des Maschinenhauses
06.04.1901 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
02.09.1904 Paul Breuninger (Sohn von Otto) tritt als Lehrling in das Geschäft ein
1910 Ergänzung durch den nördlichen Teil der Fabrik
1911 Ein kurzer Streik findet statt
1912 Bau eines neuen Rindenhauses und einer Lohmühle
01.01.1914 Friedrich Breuninger scheidet aus
01.01.1914 Durch das Ausscheiden von Friedrich wird Otto Breuninger Alleininhaber
01.01.1914 Otto Breuninger nimmt seine Söhne Otto und Paul als Prokuristen auf
01.01.1914 Otto Breuninger nimmt seine Söhne Otto und Paul als Prokuristen auf
1915 Anschaffung einer Schermaschine
01.03.1919 Die Söhne von Otto Breuninger, Otto und Paul übernehmen die Fabrik
1922 Abbruch des Kamins
1922 Beginn der Treibriemenfabrikation
um 1924 Einbau einer fast neuen Flottmann-Dampfmaschine mit 350 PS
um 1924 Einbau eines Drehstrom-Gleichstrom-Umformers (2 Gleichstromgenratoren) für die Notstromerzeugung
um 1924 Einbau von zwei Garbe-Kesseln
1928 Einstellung der Treibriemenfabrikation
19.07.1934 Ein Brand vernichtet einen großen Teil der Fabrik
1937 Aufstellung eines Kessels mit 250 qm Heizfläche
1951 Aufstellung eines Borsig-Dampfmotors Nr. 8838 (160 kVA)
1961-1963 Umstellung von den zwei Gleichstomgeneratoren auf einen AEG-Generator, Typ DG 114/8, Nr. 455506 (370 kVA)
um 1984 Außerbetriebsetzung des Borsig-Dampfmotors, da keine Verwendungsmöglichkeit für den Abdampf besteht




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Blankleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Chromspalte 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Foto-(Kamera)-Taschenleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Geschirrleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Leder 1843 Beginn (5.1.: Kauf der Liegenschaft) 1994 bekannt  
Lithografiewalzenleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Sattlerleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106]  
Spalte 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] lohgare, farbige und sämisch gegerbte
Treibriemen 1922 Beginn 1928 Ende  
Vachetten für Koffer 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 106] auch für Portefeuille, Damentaschen, Möbel und Auto




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1951 August Borsig
Dampfmaschine 1924 Flottmann-Werke, Maschinenfabrik
Dampfmaschine 1871 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 15.05.1888 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1901 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1862 11 11     6 Gesellen, 5 Taglöhner
1865 16 16      
1894 78 78