Papierfabrik Louisenthal, C. Haug & Co.

Allgemeines

FirmennamePapierfabrik Louisenthal, C. Haug & Co.
OrtssitzLouisenthal (b. Gmund)
Postleitzahl83703
Art des UnternehmensPapierfabrik
Anmerkungen1938 Gesellschafter: Arthur Haug, Dr. A. Förderreuther. Vmtl. identisch mit "K. Haug & Co., Gmund" (s.d.). Auch "Anlage Dürnbach" bzw. "Mühlthal" bei [Voith] angegeben (s.d.). Dazu seit 1991: "Papierfabrik Königstein" (ehemals "Hugo Hoesch", in der Sächsischen Schweiz).
Quellenangaben[Voith-Referenzliste (Turbinen: 1889/1978; Schleifer: 1880/93)] [Birkner: Papierind (1938) I, 22] [MAN-Dampfmaschinenliste] http://www.gi-de.com




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1818 Gründung des Ursprungsbetriebs, der Uhrmacherei des Jakob Deisenrieder
1838 Geburt des Firmengründers Carl Friedrich Haug junior
1839 Übernahme der Uhrmacherei des Jakob Deisenrieder durch Mechanikus Johann Mannhardt (geb. in Pürstling/Gmund) mit Kaufmann Niggl/Tölz, die Kaufleute Erich und Rueddorfer und Mechanikus Drossbach.
1839/1840 Ausbau und Einrichtung einer Maschinenfabrik und eines Hammerwerkes. Angeschlossen ist eine mechanische Flachsspinnerei. Die Turmuhr in Louisenthal stammt aus dieser Zeit. Das Unternehmen arbeitet wegen der schlechten Verkehrsbedingungen unrentabel und wird verkauft.
1859 Bisher produzierte der Münchner Stegmayer Drahtstifte, die weithin bekannten "Gmunder Stifte"
1860 Geburt von Adolf Friedrich Wilhelm Georg Förderreuther, später Schwiegersohn des Gründers
1861 Kauf der Eisenwerksgebäude durch den Münchner Kaffeehausbesitzer Probst und Einrichtung einer Kneipp-Kuranstalt.
1863 Versteigerung des Anwesens und Erwerb durch den Schweizer Schultes. Einrichtung einer Baumwollspinnerei.
1864 Gründung
1865 Schultes erhält die Erlaubnis von König Max II, die Fabrik "Louisenthal" zu nennen. Die Benennung erinnert an Herzogin Ludovika (Louise), Tochter von König Max I. Joseph von Baiern, Ehefrau von Herzog Max in Bayern (Zithermaxl) und Mutter der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi).
1873 Der Sohn des Firmengründers Arthur Haug wird geboren
1878 Verkauf der ehemaligen Spinnereifabrik an Regierungsbaumeister Karl Friedrich Haug jr., Mitinhaber der Papierfabrik Müller am Baum und einziger Sohn neben neun Schwestern des Tübinger Historikers Carl Friedrich Haug
1879 Bau der Papierfabrik Louisenthal mit einer Langsiebpapiermaschine
1880 Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim
06.10.1880 Aufstellung eines Holzschleifers durch J. M. Voith, Heidenheim
1881 Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
17.05.1882 Aufstellung von 2 Holzschleifern durch J. M. Voith, Heidenheim
1884 Bau der Holzschleiferei in Mühltal
1889 Lieferung von 2 Girard-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1889 Bau der Kanalbrücke über die Mangfall und eines elektrischen Kraftwerkes. Die erste Kraftübertragung mit Hilfe der Elektrizität in Deutschland entsteht. Ein Zweiphasen-Wechselstrom von 1000 Volt mit 22 Perioden betreibt von Rainmühle aus in Louisenthal die zwei Papiermaschinen.
1890 Bau der Holzschleiferei Rainmühle
1890 Aufstellung einer zweiten Papiermaschine
1892 Lieferung einer Girard-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim
31.07.1893 Aufstellung von 3 Holzschleifern durch J. M. Voith, Heidenheim
1899 Schwerste Schäden durch das Mangfallhochwasser, bei dem der gesamte Betrieb vorübergehend stillgelegt wird
1902 Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1903 Lieferung einer Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim
1908 Tod des Firmengründers Carl Friedrich Haug junior
1942 Tod von Dr. phil. Adolf Friedrich Wilhelm Georg Förderreuther
03.05.1945 Kommerzienrat Arthur Haug, Major a. D., wird in Louisenthal erschossen.
01.05.1964 Verkauf der Gesamtanlage aus dem Privatbesitz der Nachfahren der Familie Carl Friedrich Haug junior, und der Familie Dr. phil. A. Förderreuther an die Banknoten- und Wertpapierdruckerei "Giesecke & Devrient", München. Firmierung: "Papierfabrik Louisenthal GmbH"
1965 Bau einer neuen Rundsiebpapiermaschine für Banknoten
1965 Bau eines neuen Kesselhauses
1965 Einrichtung eines Prüf- und Entwicklungslabors.
Herbst 1966 Die neue Anlage (vmtl. Rundsiebpapiermaschine für Banknoten) läuft an
1967 Produktion von (deutschem) Banknotenpapier und Sicherheitspapier aller Art
1972 Start der Herstellung von Euroscheck-Papier
1978 Lieferung von 2 Francis-Schachtturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1979 Lieferung einer Francis-Schachtturbine durch J. M. Voith, Heidenheim
16.05.1991 Vertragsunterzeichnung des Verkaufes aller Anteile der Papierfabrik Königstein (Sachs) durch die Treuhandanstalt zur Steigerung des bisherigen Marktanteils von 3.500 Tonnen.
1994 Realisierung des ersten Banknotenpapiers weltweit mit Hologrammstreifen durch Aufstellung einer Hologramm-Applikationsmaschine (OVSI) (2000 Lewa/Bulgarien).
1997 Die Mutterfirma beschließt mit Wirkung ab 01.01.1997 eine Verschmelzung mit der Papierfabrik in Königstein. Diese firmiert nun als "Papierfabrik Louisenthal GmbH, Werk Königstein".
1998 Akquisition des größten Banknotenpapier-Auftrags in der über 30-jährigen Geschichte der Papierfabrik Louisenthal: 6.000 t Banknotenpapier für Indien.
1999 Einstieg in die Hologrammfolien-Produktion
1999 Start der Produktion von Banknotenpapier für die gemeinsame europäische Währung "Euro"
2000 Entwicklung von LongLife Banknotenpapier mit erhöhten Haltbarkeitseigenschaften
2003 Inbetriebnahme der eigenen Folienfertigung
2006 Erweiterung der bestehenden Metallisierungsanlage im Folienwerk
2007 Es gelingt die Entwicklung von Synthec(R), eines Banknotenpapiers mit erhöhten Haltbarkeitseigenschaften.
2008 Es kommt neues Banknotenpapier mit verifeye(R) C2 und Sicherheitsfaden Coulor/Shift Coulor/Fix heraus, und die Produktion der Musternote Yvone kann beginnen.
2009 HybridTM Produktion-Produkteinführung, Musternote Yvonne
2010 Seit der Übernahme der Papierfabrik Königstein (1991) steigt die Produktionsmenge von 3.500 Tonnen auf ca. 10.000 Tonnen im Jahre 2010.
2010 Herstellung der kasachischen 1.000-Tenge-Banknote. Sie ist die erste Umlaufnote mit verifeye(R) und magicTM.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Briefumschlagpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Bücherpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Dokumentanpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Druckkarton 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Druckpapiere 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Etikettenpapiere 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Farbendruckpapiere 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Haderndruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Illustrationsdruckkarton 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Illustrationsdruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Konzeptpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Kupferdruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Lichtdruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Lithographiepapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Notendruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Papier 1879 Beginn (Bau der Papierfabrik) 2010 als "Papierfabrik Louisenthal"  
Postkartenkarton 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Schreibmaschinenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Schreibpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Vervielfältigungspapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
weißer Fichtenstoff 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Wasserzeichenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Werkdruckpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  
Wertzeichenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I, 22]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1899 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine   unbekannt




Betriebsanlagen

Zeit Betr.-Teil Fläche bebaut Gleis Whs Betr. in Kommentar
1938 Stammwerk           2 Papiermasch 140-174 u. 150-180 cm




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1938 120 120      




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1938   Papier   10 t




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1991 Nebenwerk danach Hugo Hoesch, Papierfabrik Seit 1997 als Werk Königstein
1884 Nebenwerk danach Papierfahrik Louisenthal C. Haug & Co., Anlage Mühlthal