Junker & Ruh, Nähmaschinenfabrik

Allgemeines

FirmennameJunker & Ruh, Nähmaschinenfabrik
OrtssitzKarlsruhe (Baden)
StraßeSiemensstr. 1
Postleitzahl76185
Art des UnternehmensNähmaschinenfabrik
AnmerkungenVon 1897-1951: Siemensstraße, dann Umbenennung in Junker-und-Ruh-Straße. Um 1939/43: "Junker & Ruh A.-G.". Firmenzeichen (um 1932): Ligatur "JR" mit gemeinsamer, fetter Senkrechten, diese oben mit Serife, aus der eine Flamme schlägt. Postleitzahl-Verz.: nur "Siemensallee"; ab Nr. 13
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 85] [Maschinenindustrie (1939/40) 505] [Weltadreßbuch Emaille-Ind (1940)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 912]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.02.1870 Gründung des Ursprungsunternehmens unter der Firma "Junker & Ruh" in Karlsruhe. Die Firma produziert zunächst im Bereich der Schillerstraße/Sophienstraße.
1872 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
05.1872 Bereits 2000 Nähmaschinen ausgeliefert.
09.1873 Bereits 5000 Nähmaschinen wurden produziert.
1876 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
04.1876 Die 25000. Maschine verläßt das Werk.
07.1877 Bereits 50000 Nähmaschinen hergestellt.
01.06.1879 bis 31.07.1879 Eröffnung einer Filiale in Florenz.
06.1880 Auslieferung der 100000. Nähmaschine.
1895 Feier des 25 jährigen Werksjubiläums.
1895 Sieben Jahre nach Erscheinen des ersten Dauerbrenners haben bereits 65.000 Öfen die Fabrik verlassen.
1895 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1898 Der Mitbegründer des Unternehmens, August Ruh, stirbt.
1903 Es tritt die zweite Generation in das Geschäft ein. Es sind: Karl Junker jr., Paul Ruh, der älteste Sohn August Ruh's, und Hermann Guhl, der Schwiegersohn von Karl Junker.
1910 Mitbegründer des Werkes, Karl Junker zieht sich von der Arbeit zurück und überläßt die Führung der zweiten Generation.
1911 Karl Junker jr. stirbt.
15.04.1911 Übernahme einer gebrauchten Dampfpumpe ex Gesellschaft für Elektrische Industrie, Karlsruhe (Vorbesitzer oder Besteller?)
15.04.1911 Übernahme einer Kuhn-Dampfpumpe von der Gesellschaft für Elektrische Industrie, Karlsruhe (vmtl. Lieferant)
15.04.1911 Übernahme einer Kuhn-Dampfmaschine von Gesellschaft für Elektrische Industrie, Karlsruhe (Lieferant?)
1912 Ein bezugsfertiges Werk erstellt auf einem Gelände mit 243 000 qm im Industriegebiet an der Bannwaldallee mit zeitweise 1800 Beschäftigten.
1913 Gründung der Junker & Ruh-Lehr- und Versuchsküche.
1914 Der kaufmännische Leiter des Unternehmens, Paul Ruh stirbt. Sein Bruder, Dr. Ferdinand Ruh, tritt nun an seine Stelle.
1916 Mitbegründer des Werkes, Karl Junker, stirbt.
05.1920 Gründung der Wohlfahrtskasse der Firma.
12.03.1921 Umwandlung in die Aktiengesellschaft "Junker & Ruh-Werke-Akt.-Ges." mit Wirkung ab 1. Februar 1921; Kapital: 10 Millionen Mark
26.03.1921 Eingetragen
1922 Erhöhung des Kapitals um M 10.000.000,00
11.1924 Umfirmierung aus "Junker & Ruh-Werke-Akt.-Ges." in "Junker & Ruh Aktiengesellschaft"
26.11.1924 Lt. Hauptversammlungs-Beschluß v. 26. Nov. 1924 Umstellung des Aktienkapitals von M 20 Mill. auf RM 3 Mill.
1930 Neben dem Gasherd wird nun auch der Elektroherd in das Fertigungsprogramm aufgenommen.
1930 Die Nähmaschinenfertigung wird bis auf einige Modelle von Schuhmachermaschinen eingestellt.
03.12.1941 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 3. Dezember 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 50% von RM 3.000.000,00 auf RM 4.500.000,00. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge würden gewonnen aus freier Rücklage mit RM 90.000,00, aus Zuschreibungen zum Anlagevermögen mit RM 1.560.000,00.
06.12.1941 Lt. Hauptversammlung vom 6. Dezember 1941 Umwandlung der bisherigen nom. RM 450.000,00 Vorzugsaktien in Stammaktien.
09.1942 Drei große Luftangriffe legen über die Hälfte des Werkes in Trümmern.
22.12.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1944 Große Luftangriffe legen über die Hälfte des Werkes z.T. zweimal in Trümmer.
04.04.1945 Besetzung des Werkes durch die Franzosen. Sie errichten in den noch erhaltenen Räumen der Firma eine Panzerreparaturwerkstatt. Bald ist das Werk ohne Maschinen, Werkzeuge und Vorräte. Mit 30 verbliebenen Arbeitskräften wird der Trümmerschutt beseitigt und der Wiederaufbau beginnt.
1947 Dr. Hermann Guhl, der Schwiegersohn des verstorbenen Mitbegründers des Unternehmens, Karl Junker stirbt.
1953 Dr. Ferdinand Ruh scheidet aus der Geschäftsleitung aus.
12.1953 Adolf Rintelen übernimmt die Vorstandgeschäfte.
1965 Ãœbernahme durch Neff in Bretten
1968 Einstellung der Produktion in Karlsruhe




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Apparate für den Haushalt- und Küchenbedarf 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 505] 1968 Ende: Einstellung  
Dauerbrandöfen 1932 Katalog (Ebay) 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)]  
Elektroherde 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] 1968 Ende (vmtl. auch E-Herde)  
Elektroherde 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] 1968 Ende (vmtl. auch E-Herde)  
Gasherde 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] 1968 Ende (vmtl. auch Gasherde)  
Nähmaschinen 1900 [Reichsadreßbuch (1900) 85] 1940 [Weltadreßb Emailleind (1940)]  
Schuhmachermaschinen 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)]  
Schuhmachermaschinen 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] 1940 [Weltadreßb Emaille-Ind (1940)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1872 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1876 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 06.05.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 31.07.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 31.07.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine vor 1914 Gebr. Sulzer AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Gen.-Dir. Dr. Ferd, Ruh, Karlsruhe, Vorsitzer; Dir. Elsa Wielandt, Karlsruhe. Aufsichtsrat: Dr. Hermann Guhl, Vorsitzer; Dr. Richard Betz, stellv. Vorsitzer; Frau Emmy Guhl, Frau Anna Ruh, Frau Lina Bahr, Eugen Ehrensberger, Otto Harbeck. Stimmrecht: Je nom. RM 1.000,00 Aktie 1 Stimme. Gewinn-Verwendung: Vom Reingewinn 5 % zur gesetzlichen Rücklage, dann bis 5 % Dividende, vom verbleibenden Rest 10% Tantieme an Aufsichtsrat und evtl. vertragliche Gewinnanteile an Vorstand und Angestellte, Rest zur Verfügung der Hauptversammlung. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Grundkapital: nom. RM 4.500.000,00 Stammaktien in 4500 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 2001-6500). Dividenden 1931/32 - 1941/42: St.-Akt.: l, 2, 3, 2, 3, 4, 5, 5, 5, 4, 4%; Vorz.-Akt: l, 2, 3, 2, 3, 4, 5, 5, 5, 4, 4%.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 912]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Erwerb und Fortführung des am 1. Februar 1870 unter der Firma Junker & Ruh in Karlsruhe gegründeten Fabrikunternehmens: Herstellung und Verwertung von Maschinen, Maschinenteilen, Metallwaren aller Art, insbesondere von Schuhmaschinen und Apparaten für den Haushalt- und Küchenbedarf; Verwertung der aus der Fabrikation sich ergebenden Nebenprodukte. Beteiligungen bestehen aus Anteilen an Gesellschaften, die zur Förderung des Exports im Ausland errichtet werden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 912]