Vorwerk & Co.

Allgemeines

FirmennameVorwerk & Co.
OrtssitzWuppertal
OrtsteilBarmen
StraßeMühlenweg 23/29
Postleitzahl42275
Art des UnternehmensWeberei und Gerätefabrik
Anmerkungen1883 aus Firma "Vorwerk & Sohn" (s.d.) abgezweigt. Firmierung auch: "Barmer Teppichfabrik, Vorwerk & Co.". Seit 1969 eine Holding; s. auch deren Tochterbetriebe. 1950: Karolinenstr. 48-64
Quellenangaben[Westdt. Wirtschaft; Land NRW, T. III (1975) 347] [Köhler: Barmen (1926) 178] [Maschinenindustrie (1939/40) 880] [Messe Köln (1950)] [Görlitzer Maschinenbauanstalt: Ventildampfmaschinen (um 1920)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
21./30.04.1883 Carl Vorwerk eröffnet die "Barmer Textilfabrik Vorwerk + Co.", die von der 1827 gegründeten Bänderfabrik "Vorwerk & Sohn" (diese seit 1882 auch Produktion englischer Teppiche) abgetrennt wird. Das neu gegründete Unternehmen beginnt mit der Herstellung von Teppichen und Möbelstoffen. Die alleinige Leitung übernimmt Karl Vorwerk. [Gründungsdatum mit 21. April und 30. April angegeben.]
1883 Die Webstühle kommen aus England
1885 Die Fertigung von Möbelstoffen wird aufgenommen
11.1885 Adolph Vorwerk scheidet aus dem Unternehmen aus.
1900 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1901 Ankauf der Möbelstoff- und Mokettweberei der Firma "Jul Schmits & Co." in Elberfeld
1904 Carl Vorwerk legt die Unternehmensleitung nieder, und sein Schwiegersohn, August Mittelsten Scheid, tritt an die Firmenspitze.
1907 Ankauf der Wollgarnspinnerei "W. Kopp & Co." in Wipperfürth durch "Vorwerk & Co.". Diese Betriebsabteilung wird mit neuzeitlichen Baunten und mit den modernsten Maschinen ausgerüstet und zur höchsten Leistungsfähigkeit gebracht.
1908 Einrichtung einer Maschinenwerkstätte. Aus ihr geht Maschinenfabrik hervor.
01.10.1908 Die Maschinenwerkstätte wird zu einer selbständigen Abteilung ausgebaut. Nach Anschaffung eines umfangreichen Maschinenparks wird die Herstellung von Spezialmaschinen, Wäscherei- und Färbereimaschinen und vor allem von Präzisions-Zahnrädern aufgenommen.
1918 Zukauf der Plüsch- und Möbelstoffwebereien der Firma "J. W. Eck" in Kulmbach und Bad Berneck durch "Vorwerk & Co."
1918 Zukauf des Ausrüstungsbetriebs von "J. W. Eck" in Kulmbach
1924 Nach der Inflation: Herstellung von Automobilachsen
1924 Nach der Inflation: Herstellung von Laufwerken für Grammophone
1924 Die Betriebsabteilung Breyell wird erworben
1926 Scheid verlagert sein Interesse auf elektrische Kleinst-Universalmotoren
1929 Engelbert Gorissens großer Wurf: Handstaubsauger ("Kobold"). - Er erweist sich zunächst als "Ladenhüter". Daher geht "Vorwerk" einen Schritt weiter und setzt auf Direktvertrieb.
1930 Vorwerk führt den Direktvertrieb ein; die Idee kommt aus den USA. - Um 2008 ist "Vorwerk" das weltweit drittgrößte Diektvertriebs-Unternehmen
1934 Dr. Mittelsten Scheid hatte an Aachens TH studiert; er tritt in das Unternehmen ein
1938 Vorwerk startet zum Ausgleich von saisonalen Absatzschwankungen die Fertigung von Haushaltskühlschränken
1943 Geheimrat August Mittelsten Scheid vertraut seinen Söhnen die Führung an
1944 Bomben zerstören die Textilfabrik in Wuppertal
1944 Bomben zerstören das Verwaltungsgebäude in Wuppertal
1953 Tod von Werner Mittelsten Scheid
1955 Geheimrat August Mittelsten Scheid stirbt 84jährig
1965 Man steigt in den Sektor Datenerfassung ein
1968 Manfred Emcke und sein Vetter Dr. Jörg Mittelsten Scheid strukturieren das Unternehmen grundlegend um. Aus den einzelnen Produktbereichen werden ertragsverantwortliche Tochtergesellschaften
1969 Jörg Mittelsten Scheid, der Urenkel des Gründers, übernimmt die Firmenleitung
1972 Manfred Emcke scheidet wieder aus
2004 Erwerbung des US-amerikanischen Kosmetik-Herstellers "Jafra Cosmetics".
2006 Jörg Mittelsten Scheid wird Vorsitzender des Beirats
2007 In über 60 Ländern erwirtschaftet "Vorwerk" ein Geschäftsvolumen von mehr als 2,3 Mrd. Euro im Jahr. 560.000 Menschen sind tätig, davon 30.000 als Fachberater für Haushaltsgeräte und mehr als 500.000 bei "Jafra Cosmetics".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Automobilachsen 1924 Beginn nach Währungsreform 1924    
Klein-Elektromotore 1926 Beginn 1926 bekannt  
Laufwerke für Plattenspieler 1924 Beginn nach Währungsreform 1926 Ende (Aufgabe)  
Möbelstoffe 1885 Beginn 1975 bekannt  
Staubsauger 1929 Beginn 1975 bekannt  
Teppiche 1883 Beginn (aus "Vorwerk & Sohn") 1975 [Westdt. Wirtschaft III (1975)]  
Teppiche 1883 Beginn (aus "Vorwerk & Sohn") 1975 [Westdt. Wirtschaft III (1975)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1899 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1902? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg
Dampfmaschine 1900 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1916/17 2000       2000 Menschen in der Rüstungsproduktion (Geschosse und Geschoßteile)
1918 3000       fast 3000 nach Kauf von Berneck und Kulmbach




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1968 Nebenwerk danach Vorwerk Teppichwerke Gehrden zu Wuppertal
1968 Nebenwerk danach Vorwerk Teppichwerke Hameln zu Wuppertal
1968 Nebenwerk danach Vorwerk Möbelstoffwerke, Türk & Kneitz Kulmbach zu Wuppertal
1883 Trennung, Namensverlust zuvor Vorwerk & Sohn KG  
1901 Anschluß (Namensverlust) zuvor Julius Schmits & Co., Möbelstofffabrik