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Die älteste geschichtlich festgelegte Nachricht über Nürnberger Lebkuchen, als Kaiser Friedrich III. an etwa 4000 Kinder der Stadt Nürnberg Lebkuchen mit seinem Bild verteilen läßt. |
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In der äußeren Laufer Gasse ist ein Leckküchner (Lebküchner) Junckmann in Streitsachen verwickelt. In seinem Hause habe schon 30 Jahre lang ein Lebküchner gesessen. - Nachdem im alten Nürnberg nur zwölf (einschließlich des Landbezirkes nur 14) Meister das Recht zur Ausübung des Lebküchnergewerbes haben und dieses Recht mit den betreffenden Häusern verbunden ist, muß Junckmann zweifellos als der erste nachweisbare Vorgänger der späteren Firma Heinrich Haeberlein gelten. Das Geschäft in der Laufer Gasse wechselt oft seinen Besitzer, die Nachfolger des Junckmann lassen sich aber in den städtischen Akten und vor allem in den Kirchenbüchern in fast ununterbrochener Reihe feststellen. |
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Der Ursprung der Firma "F. G. Metzger" ist in der Vorstadt Wöhrd, Hauptstraße Nr. 29, zu suchen und läßt sich bis zum Jahre 1598 zurückverfolgen, in dem als Besitzer dieses Hauses und des damit verbundenen Realrechts ein 1586 als Geselle zugewanderter Hans Baum genannt wird. - In ununterbrochener Folge scheint das Geschäft nacheinander auf Georg Schrepfer, Hans Jakob Hering, Paul Schrepfer, Jakob Hauer und Georg Tobias Appelt übergegangen zu sein |
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Georg Tobias Appelt wird Meister (im Vorgänger-Betrieb von "F. G. Metzger"). |
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Dine Tochter von Georg Tobias Appelt heiratet Johann Philipp Buhler. - Von diesem geht die Lebküchnerei (Vorläufer von von "F. G. Metzger") auf Georg Tobias Bühler und Michael Bühler über. |
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Johann Jacob Bartholomäus Steiner wird Meister und erwirbt die Lebküchnerei in der äußeren Laufer Gasse. |
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Johann Jacob Bartholomäus Steiner folgt sein Sohn Georg Christoph Steiner |
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Das Geschäft von Georg Christoph Steiner wird an Johann Thomas Krug. - Von da ab bleibt die Firma im Familienbesitz. |
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Nach dem Tod von Johann Thomas Krug, heiratet seine Witwe den Lebküchnermeister Johann Caspar Schores. |
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Lebküchnermeister Johann Caspar Schores verlegt seinen Betrieb nach der Winklerstraße 35. |
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Die Witwe von Michael Muhler heiratet den Lebküchnermeister Friedrich Gottheit Metzger aus Dinkelsbühl, der der Firma seinen Namen gibt. Sein hervorragendes Wirken ist maßgebend für die spätere glänzende Entwicklung des Geschäftes. |
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Johann Caspar Schores übergibt an seinen Sohn Johann Martin Schores. |
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Das Geschäft wird durch Friedrich Gottheit Metzger von der Wöhrder Hauptstraße ach der Rathausgasse 6 verlegt. |
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Unter Johann Martin Schores wird die Schokoladeherstellung aufgenommen. |
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J. M. Schores tritt das Geschäft an seinen Schwiegersohn Andreas Gustav Heinrich Haeberlein ab. Unter dessen Leitung erfolgt ein bedeutender Aufstieg des Unternehmens, der auch nach außen hin durch die Ernennung des Firmeninhabers zum kgl. bayer. Hoflieferanten und seine Wahl zum Magistratsrat Anerkennung findet. |
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Die Firma geht auf den Sohn von Friedrich Gottheit Metzger, Johann Georg Karl Metzger, über, der sie mit großem Erfolge auszubauen weiß. |
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Durch den frühen Tod von Andreas Gustav Heinrich Haeberlein gelang es ihm nicht, seine nach Einführung der Gewerbefreiheit im gleichen Jahre auf großzügige Erweiterung des Betriebes abzielenden Pläne zu verwirklichen. |
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Die Räume von "F. G. Metzger" in der Rathausgasse erweisen sich nach Einführung der Gewerbefreiheit und dem durch den siegreichen Ausgang des Krieges 1870-71 erfolgten wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands bald als zu klein, so daß im Jahre 1872 der Betrieb in einen Neubau, Regensburger Straße Nr. 14, verlegt werden muß. |
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Die Witwe von Andreas Gustav Heinrich Haeberlein, Elisabeth, geb. Grasser, läßt zusammen mit ihrem Bruder, dem Magistratsrat Karl Grasser, in der Flaschenhofstraße 8 in den Jahren 1875 - 76 ein neues, jedem Fortschritt entsprechendes Fabrikgebäude errichten, das noch 50 Jahre später den Grundstock des ehemaligen Haeberleinschen Betriebes bildet. |
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Vermählung von Fräulein Madlon Haeberlein mit Herrn Erdmann Staudt aus Nürnberg. Danach nimmt dank des harmonischen Zusammenwirkens der geschäftstüchtigen und zielbewußten beiden Ehegatten die Firma Heinrich Haeberlein einen ungeahnten Aufschwung. |
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Die Fabrikanlage von "F. G. Metzger" in der Regensburger Straße wird erweitert. |
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Der Firma "F. G. Metzger" wird der Hoflieferantentitel verliehen |
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Nach dem Tode von Joh Georg Karl Metzger im Jahre 1884 übernehmen seine drei Söhne Friedrich, Heinrich und Adalbert Metzger das immer mehr aufblühende Werk |
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Ein schweres Brandunglück äschert die Fabrik fast bis auf die Grundmauern ein. Es kann aber die Entwicklung nicht aufhalten. |
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Nach dem Brand von 1886 entsteht ein dreistöckiges Gebäude. |
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Tod von Friedrich Metzger |
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Beginn von Werksvergrößerungen von "F. G. Metzger" durch Zukauf von Nachbargrundstücken und durch große An- und Aufbauten |
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Beginn der Erweiterungen am 1886 errichteten dreistöckigen Gebäude. |
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Heinrich Metzger, der schon seit dem Jahre 1893 das Amt eines Gemeindebevollmächtigten bekleidete, wird zum kgl. bayerischen Kommerzienrat ernannt. |
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Das Werk "F. G. Metzger" wird zwanzig Jahre lang bis 1909 vergößert. |
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Ende der Erweiterungen am 1886 errichteten dreistöckigen Gebäude. Es wurde seit 1897 fortlaufend mit den besten Maschinen und Einrichtungen versehen. |
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Die Unternehmungen "Heinrich Haeberlein und "F. G. Metzger" knüpfen vor Ausbruch des Weltkrieges mit allen zivilisierten Ländern der Erde Geschäftsbeziehungen an und erlangen, getreu dem altüberlieferten Grundsatz, nur das Beste vom Besten herzustellen, durch ihre hervorragenden Erzeugnisse Weltruf. Mit einem Stamm von je 3-400 Arbeitern und Angestellten, der sich in der Hauptsgeschäftszeit vor Weihnachten alljährlich auf 5-600 Köpfe in jedem der beiden Betriebe erhöht, wird eine Rohstoffmenge von nahezu 50000 Zentnern, darunter allein etwa 200.0000 Eiern, im Laufe des Jahres verarbeitet. Die Umsätze bewegen sich in fortwährend aufsteigender Linie, als der Erste Weltkrieg die Weiterentwicklung der beiden Firmen auf das empfindlichste unterbricht. |
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Infolge von Rohstoffmangel ist in den Jahren 1917-19 die teilweise Stillegung notwendig, so daß bei den Inhabern der Entschluß reift, die beiden Firmen in eine Aktiengesellschaft zusammenzuschließen. |
05.06.1920 |
Gegründet unter der Firma "Vereinigte Nürnberger Lebkuchen- & Schokoladen-Fabriken Heinrich Haeberlein - F. G. Metzger Aktiengesellschaft" mit Wirkung ab 1. Mai 1920 und einem Kapital von 3.000.000 Mark. Die Gesellschaft ist eine Familiengründung. |
06.10.1920 |
Eingetragen |
1922 |
Erhöhung des Kapitals um M 3.000.000,00 und um M 4.000.000,00 |
1923 |
Kapitalerhöhung um M 15 250.000,00 |
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Zum ersten Male kommen wieder die nach altbewährten Friedensrezepten hergestellten Haeberlein-Metzger-Fabrikate auf den Markt, und die sofort einsetzende und sich von Monat zu Monat steigernde Nachfrage liefert den Beweis, daß der Qualitätsruf der beiden Firmen auch über die Kriegsjahre hinweg gewahrt geblieben war. |
1925 |
Umstellung des Kapitals von M 25.250.000,00 auf RM 2.525.000,00 |
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Umbau des ehemaligen Metzgerschen Betriebes, jetzt Betrieb II, insbesondere entsteht ein stattlicher, moderner Neubau für die Schokoladeabteilung. Dadurch ist es möglich, den ehemaligen Haeberleinschen Betrieb, jetzt Betrieb I, ausschließlich für die Lebkuchenerzeugung zu verwenden, während in den freiwerdenden Räumen des Betriebes II alle Nebenabteilungen, wie Schreinerei, Schlosserei, Buchbinderei, Flaschnerei, untergebracht, eine Waffel- und Feingebäckabteilung neu eingerichtet und große, mit allen Neuerungen, insbesondere automatisch-elektrischen Kettenbacköfen versehene Reserveräume für die Lebkuchenerzeugung geschaffen werden |
27.07.1938 |
Änderung der Firma aus "Vereinigte Nürnberger Lebkuchen- & Schokoladen-Fabriken Heinrich Haeberlein - F. G. Metzger Aktiengesellschaft" in "Haeberlein-Metzger Vereinigte Nürnberger Lebkuchen- und Schokoladen-Fabriken Aktiengesellschaft" |
27.07.1938 |
Laut Hauptversammlung vom 27. Juli 1938 wird das Kapital herabgesetzt auf RM 2.500.000,00 durch Einziehung von nom. RM 25.000,00 eigener Stammaktien, gleichzeitig Neustückelung des Grundkapitals. |
23.07.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1976 |
Übernahme durch den Speiseeis-Hersteller Schoeller |