L. & C. Hardtmuth

Allgemeines

FirmennameL. & C. Hardtmuth
OrtssitzBudweis (Böhmen)
Art des Unternehmenskeramische und Bleistiftfabrik
AnmerkungenAuch Werk in Wien (dort bis 1847 der Hauptsitz). 1873: k.k. priv. Steingut-Fabrik; stellte auf der Weltausstellung aus: Tafel-, Kaffee- und Wasch-Service und Gerätschaften mit Dessins bemalt, Schmalztöpfe, Wasserkrüge und Kunst-Bimsstein. Niederlagen in Wien, I., Franzensring 20, und Prag, Johannisplatz 871, in Tätigkeit stehen 24 Glasur- und Bimsstein-Mühlen, Drehscheiben, davon 20 mit Dampf betrieben; Auf- und Abdrehrmaschinen und 6 Brennöfen, erzeugt jährlich ca. 2 Millionen Stücke [Wert der Produktion unleserlich]. Vergl. auch in Podersam. 1900: Niederlassung in Dresden, Bankstr. 13 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3295]. Siehe auch unter der gleichen Firma als Bleistift- und Schreibtafelnfabrik.
Quellenangaben[Petroski: Bleistift (1995) 158] [Weltausstellung Paris, Österr. Abt. (1867) 32] [Amtl. Cat. der Ausst. der ... Kgr. u. Länder Österreichs (1873) 296]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1787 Joseph Hardtmuth gründet eine Bleistiftfabrik in Wien, in welcher englisches Wasserblei verarbeitet wird.
1800 Joseph Hardtmuth erfindet in Wien, gleichzeitig mit Coudé in Paris, aus inländischem Graphit künstliche Bleistifte zu erzeugen. Das eigene Fabrikat, welches in Deutschland und namentlich in Nürnberg bald Nachahmung findet, verdrängt nicht nur das englische Naturprodukt gänzlich vom kontinentalen Markt, sondern macht sich auch in England geltend und wird in immer wachsender Menge bis ins fernste Rußland versendet.
1847 Carl Hardtmuth, Sohn von Joseph Hardtmuth, verlegt die in Wien seit 60 Jahren bestandene Bleistiftfabrik nach Budweis.
1851 Auszeichnung in London
1855 Auszeichnung in Paris
1862 Auszeichnung in London
1867 Auszeichnung in Paris
1890 Der "Koh-I-Noor"-Bleistift kommt auf den Markt und wird ein überwältigender Erfolg
1893 Der "Koh-I-Noor"-Bleistift wird auf der Weltausstellung präsentiert
1919 Die "Koh-I-Noor Pencil Company" wird ins Handelsregister von New Jersey eingetragen
1931 Die Betriebsstätten sind nur zu 60 % ausgelastet
1938 Eröffnung einer Bleistiftfabrik in Bloombury, New Jersey, damit kein Zoll mehr für Importe aus der Tschecholslowakei mehr entrichtet werden muß




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bleistifte 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3295] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3295]  
Kaffeeservice 1873 Weltausst. Wien 1873 Weltausst. Wien  
Tafelservice 1873 Weltausst. Wien 1873 Weltausst. Wien  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1867 unbekannt
Dampfmaschine vor 1867 unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1873 Dampfkessel 2   unbekannt          
1873 Dampfkraft   Schreibtafelfabrik unbekannt          
1873 Dampfkessel 2 Bleistiftfabrik unbekannt          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1867 250        
1873   300      
1873   520     500 in der Bleistift- und 20 in der Schreibtafelfabrik




Allgemeines

ZEIT1867
THEMABeschreibung
TEXTEs werden 1000 Zentner inländischer Graphit, circa 3000 Zentner Zedernholz und 500 Klafter andere Hölzer verarbeitet und daraus 1 [?] Million Dutzend Bleistifte, Pastelle, Rotstifte und schwarze Kreide erzeugt, wovon bedeutende Quantitäten nach Rußland, Frankreich und England exportiert werden.
QUELLE[Weltausstellung Paris, Österr. Abt. (1867) ]


ZEIT1873
THEMAWeltausstellung Wien
TEXTk.k. priv. Bleistiften- und elastische Schreibtafeln-Fabrik. Stellte aus: Elastische Schreibtafeln, weiß und schwarz, mit und ohne Rahmen, rot rastriert, von verschiedener Größe; Bleistifte, Pastellen, Zeichenkreiden, Drehstifte in einzelnen Stücken, Etuis, Dutzenden und im großen. Marken- und Musterschutz. Niederlagen in Wien, Franzensring 20; Prag, Johannisplatz 871; Paris, rue Montholon 24; Berlin, Markgrafenstr. 63; Nürnberg, Winklerstr. 74. Agenturen in Hamburg, London, Petersburg, Konstantinopel. In der Bleistiftfabrik werden mit 350
Beimaschinen (als: Mühlen, Sägen, Pressen, Nut-, Hobel-, Schleif-, Polier-, Nutz-, Markier-
und Zählmaschinen) jährlich 3 Millionen Dutzend Bleistifte, Pastelle etc. im Werte von 500.000 fl. erzeugt. Die Schreibtafelfabrik produziert jährlich 25.000 Dutzend Schreibtafeln im Werte von 20.000 fl.
QUELLE[Amtlicher Catalog der Ausstellung der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder Österreichs (1873) 334]