Stuttgarter Hofbräu Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameStuttgarter Hofbräu Aktiengesellschaft
OrtssitzStuttgart
Ortsteil1
StraßeBöblinger Str. 104
Postleitzahl70199
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenGrundkapital (1982): 25.000.000 DM. Ausstoß (1980): 988.000 hl; (1981): 1.035.000 hl. Um 2003: Postfach 104442, 70039 Stuttgart. Auch als: Böblinger Str. 120-136
Quellenangaben[Brauereien und Mälzereien (1982) D 241] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1565]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.08.1872 Gründung unter der Firma "Württembergisch-Hohenzollernsche Brauereigesellschaft" in Stuttgart mit einem Grundkapital von Mark 1.050.000,00
1918 Die Gesellschaft übernimmt die Kunden der ehemaligen Brauerei A. Widmaier in Vaihingen a. d. F.
1919-1920 Veräußerung von 8 Grundstücken
1919-1920 Ankauf der Niederlagen und der Brauquote der Brauerei Wörner in Dußlingen.
1920-1921 Es werden 4 Wirtschaftsanwesen und der größte Teil der Kundschaft der ehemaligen Brauerei Marquardt in Tübingen übernommen.
1923-1924 Fusion mit der Brauerei Rettenmeyer-Tivoli.
1925-1926 Die Gesellschaft erwirbt die Brauerei Marquardt in Tübingen
1925-1926 Erwwerbung des Grundstücks in Stuttgart, Friedrichstraße 21 (Hotel Rheinischer Hof).
1925-1926 Das Grundstück "Waldhorn" in Backnang wird von der Gesellschaft aufgekauft und ein kleineres in Eßlingen abgestoßen.
1926-1927 Für Bürozwecke erwirbt die Gesellschaft das Grundstück Böblinger Straße 132 in Stuttgart. In Eßlingen am Neckar wird ein Anwesen erworben und ein solches in Hoheneck bei Ludwigsburg verkauft.
1926-1927 Erwerb der Brauerei "Zur Sonne" in Kirchheim-T.
1928-1929 Errichtung von Bierniederlagen in Eybach und Sula.
1928-1929 Erwerb verschiedener Grundstücke und Anwesen.
1929-1930 Erweiterung und Verbesserung der Anlagen. Erbohrung eines neuen Brunnens
1929-1930 Erworben werden 2 Anwesen zur Abrundung des Brauereiareals, 1 Anwesen in Oppenweiler und ein Gelände in Stuttgart, Böblinger Straße, zur Errichtung einer Wirtschaft.
1930-1931 An Grundstücken erwirbt die Gesellschaft ein Anwesen in Stuttgart und ein Anwesen in Hechingen. Verkauft wird ein Grundstück in Stuttgart, das zur ehemaligen Brauerei an der Ludwigsburger Straße gehörte.
1930-1931 Von den nicht zum Umtausch gelangten eigenen Aktien übernimmt die Gesellschaft weitere nom. RM 7.560,00 und übernimmt außerdem Aktien einer befreundeten Brauerei.
1930-1931 Die Gesellschaft erwirbt sämtliche Geschäftsanteile der Elsässerschen Brauerei Kochendorf G. m. b. H. im Betrage von Reichsmark 20.000,00.
1930-1931 Zur Minderung kurzfristiger Verbindlichkeiten nimmt die Gesellschaft auf ihr Brauereianwesen in der Böblinger Straße ein Darlehen in Höhe von Schweiz. Franken 1.2 Mill. zu günstigen Bedingungen auf, wovon je RM 100.000,00 am 30. Juni 1932 und 1933 zurückzuzahlen sind, während der Rest am 30. Juni 1934 zur Rückzahlung fällig ist.
01.01.1931 Der Zweigbetrieb St. Lutzen in Hechingen wird stillgelegt; es wird an diesem Platze nur noch eine größere Niederlage unterhalten.
1931-1932 Die Gesellschaft erwirbt ein Anwesen in Holzheim. Verkauft werden ein Grundstück in Stuttgart und fünf auswärtige Anwesen sowie einige Parzellen in Hechingen.
1932-1933 Verkauf eines entbehrlich gewordenen Grundstücks an der Gabelsbergstraße für RM 57.463,00. In Stuttgart wird ein Wirtschaftsanwesen im Wege der Zwangsversteigerung erworben. Das Anwesen "Zum Kochenhof" erwirbt die Stadtgemeinde Stuttgart; zur teilweisen Begleichung der Kaufsumme werden Anteile der "Höhenrestaurant Schönblick am Weißenhof G. m. b. H." übernommen.
1933-1934 Verkauf eines zu dem ehemaligen Brauereianwesen in Hechingen gehörenden, entbehrlich gewordenen Grundstücks zum Buchpreise von RM 8.000,00.
1933-1934 Zur Erhaltung langjähriger Absatzstellen müssen im Wege der Zwangsversteigerung je ein Wirtschaftsanwesen in Heilbronn und in Tübingen erworben werden. Dagegen werden unter gleichzeitiger Sicherung der Bierlieferung auf einen längeren Zeitraum in Stuttgart vier Wirtschaftsanwesen und in Holzheim ein Wirtschaftsanwesen verkauft. Außerdem werden gelegentlich in Göppingen einige kleine Parzellen veräußert.
1933-1934 Von den Stuttgarter Anwesen werden der "Rheinische Hof" und das "Haus Vaterland" unter größerem Kostenaufwand zweckentsprechend umgebaut.
1934-1935 Erstellung eines Malzsilos in Heslach und Umbau der Wasch- und Badegelegenheiten
1934-1935 Erwerb und Verkauf eines Anwesens in Stuttgart
1934-1935 Übernahme eines Beteiligungsanteils von nom. RM 2.000,00 der Süddeutschen Ölverwertungs G. m. b. H.
1935-1936 Ankauf des Wohngebäudes Böblinger Straße 136.
1935-1936 Ãœbernahme des Anwesens "Zur Krone" in Ludwigsburg im Wege der Zwangsversteigerung.
19.01.1935 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 19. Januar 1935 wird die Firma aus "Württembergisch-Hohenzollernsche Brauereigesellschaft" in "Stuttgarter Hofbräu Aktiengesellschaft" geändert.
19.01.1935 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 19. Januar 1935 wird der Firmenname in "Stuttgarter Hofbräu" geändert.
1936-1937 Abtragung der Schweizer Franken-Bankschuld, durch Aufnahme eines 5 %igen Darlehns von RM 600.000,00 durch die Rheinische Hypothekenbank.
1936-1937 Bau eines neuen Kesselhauses
1936-1937 Zwei Wirtschaftsanwesen in Stuttgart werden verkauft.
1937-1938 Weiterer Ausbau der Anlagen
1937-1938 Verkauf eines Wirtschaftsanwesens in Stuttgart.
1938-1939 Ein in der Nähe des Brauereiareals gelegenes Wirtschaftsanwesen wird käuflich übernommen und ein kleines Grundstück zur Abrundung des eigenen Anwesens zugekauft.
1938-1939 Ein Wirtschaftsanwesen in Welzheim wird verkauft
1938-1939 Der größte Teil des Grundstücks der ehemaligen Englischen Gartenbrauerei wird verkauft.
1938-1939 Bau eines neuen Flaschenkellers mit Groß-Flaschenreinigungs-, Abfüll- und Etikettieranlage.
1938-1939 Umbau der alten Darre in eine moderne Dreihordendarre.
1939-1940 Verkauf dreier Stuttgarter Anwesen.
1940-1941 Übernahme der Elsässersche Brauerei Kochendorf G. m. b. H. in Bad Friedrichsthal durch Übertragung des Vermögens.
1941-1942 Einzahlung von RM 60.000,00 auf die Beteiligung an einem Unternehmen der Getränkeindustrie. Übernahme des Grundstückes einer Tochtergesellschaft.
1981 Erwerbung der Lammbrauerei in Schwieberdingen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
untergärige Biere 1980 [Brauereien und Mälzereien (1982) D 241] 1982 [Brauereien und Mälzereien (1982) D 241]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 21.04.1937 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Direktor Ludwig Bader, Stuttgart; Direktor Hermann Kern, Stuttgart. Braumeister: Emeran Kastner. Aufsichtsrat: Dr. Trudbert Riesterer, Direktor der Deutschen Bank, Stuttgart, Vorsitzer; Dr. Paul Scheuing, Rechtsanwalt, Stuttgart, stellv. Vorsitzer; Franz Jehle, Brauereidirektor, Ingolstadt; Carl Kaeß, Fabrikant, Backnang; Paul Schlehner, Bankdirektor, Stuttgart; Ernst Sieglin, Fabrikant, Düsseldorf; Dipl.-Ing. Georg Wagenmann, Stuttgart. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1942/43: Schwäbische Treuhand-A.-G., Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je RM 100,00 gewähren 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat einen Anteil von 10 % des Reingewinnes (feste jährliche Vergütung RM 10.000,00); 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital (1943): nom. RM 4.500.000,00 Stammaktien in 5000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l-5000), 4000 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-4000).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1565]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb der Bierbrauerei und Mälzerei sowie von Wirtschaften auf eigenen oder gepachteten Anwesen. Herstellung und Vertrieb von Nahrungs-, Genuß- und Futtermitteln jeder Art. Die Gesellschaft kann zur Erreichung dieser Zwecke auch andere industrielle und Handelsunternehmungen errichten oder erwerben oder sich an solchen in beliebiger Form beteiligen, Zweigniederlassungen errichten sowie alle sonstigen den Gesellschaftszweck fördernden Handlungen, zum Beispiel Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen mit ähnlichen Unternehmungen, vornehmen. Produktion: Untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb und durch Verkauf.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1565]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden . Brauereigrundstücke haben eine Größe von 58.106 qm, wovon 28.347 qm bebaut sind. 1. Brauerei Stuttgart, Böblinger Straße. Größe: 22000 qm. Anlagen: Mälzerei mit modernem Saladin-Kasten, Tennen- und Trommelanlagen (jährliche Leistung 60000 Ztr. Gerste), Sudhaus mit 85 Ztr. Schüttung pro Sud, Gär- und Lagerkeller mit modernsten Aluminium-, Stahl- und Emailletanks ausgerüstet von zusammen 66.000 hl Fassungsraum. Kraftanlage: 2 neue Teilkammer-Kessel für je 8 t stündliche Dampfleistung, 1 Dampfmaschine 650 PS, 1 Dampfmaschine 350 PS, Reserve-Elektrizitätswerk, Anschluß für 500 kWh, 6 Ammoniak-Kompressoren mit insgesamt 1.800.000. Kal. 2. Brauerei Stuttgart, Nordbahnhofstraße. Größe 16.600 qm. Ein Teil der Räumlichkeiten ist vermietet. Anlagen: Zur Herstellung von Eis und Malz (Eiserzeugung pro Tag 2800 Ztr.). Sonstiger Besitz: Gleisanschluß zur Staatsbahn. Häuser: 99 Wohn- und Wirtschaftsgebäude, 2 Bauplätze, 1 Eissee. Fuhrpark: 46 Lastkraftwagen, 17 Gespanne, 4 Waggons. 3. Bierniederlagen: Altenmünster, Backnang, Bühlertann, Eßlingen am Neckar, Eybach, Bad Friedrichshall, Gaildorf, Göppingen, Schwab. Hall, Hechingen, Heilbronn am Neckar, Kirchheim u. T., Mannheim, Murrhardt, Oppenweiler, Pforzheim, Schorndorf, Sulz am Neckar, Tübingen, Winnenden.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1565]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXT1. Höhenrestaurant Schönblick am Weißenhof G. m. b. H., Stuttgart, Beteiligung: 87.5 % - nom. RM 17.500,00. (Übernahme restl. Reichsmark 2.500,00 Geschäftsanteile durch Vorkaufsrecht gesichert.) 2. Süddeutsche Ölverwertungs-G. m. b. H. Gegründet: 14. Februar 1935. Kapital: RM 50.000,00. Zweck: Aufarbeitung technischer Öle, Fette usw. Buchwert der Beteiligungen: RM 1,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1565]