Zeit |
Ereignis |
1764 |
Gründung durch den Grafen Bolza, den damaligen Besitzer der Herrschaft Cosmanos. Die Fabrik geht später von dessen Erben an Johanna Gräfin Mirbach, geb. Gräfin Martinitz über |
1793 |
Der gelernte Färbermeister und Industrielle Josef Leitenberger, der vorher in Wernstadt und Reichstadt Cottondruckereien nebst Spinnereien und Webereien errichtet hatte, bringt die Fabrik von Johanna Gräfin Mirbach, geb. Gräfin Martinitz käuflich an sich. |
1796 |
Josef Leitenberger tritt die Josefsthaler Fabrik an seinen Sohn Franz ab. |
1797 |
Franz Leitenberger vergrößert die Fabrik durch Ankauf des in Cosmanos gelegenen ehemaligen Piaristenklostergebäudes und richtet dort eine "englische Maschinenspinnerei" und Weberei ein. |
1797 |
Franz Leitenberger überträgt nach Erwerbung des ehemaligen Piaristenklostergebäudes die meisten Zweige seines Cottondruckgeschäftes von Josefsthal nach Cosmanos, da die Baulichkeiten in Josefsthal nicht mehr auslangen. |
1802 |
Nach dem Tode des Vaters (Josef Leitenberger) löst Franz Leitenberger die Geschäftsgemeinschaft mit seinem Schwager Starke, der in Niemes (Kr. Leitmeritz) seine eigene Kattundruckerei erbaut, und engagiert den Chemiker Carl August Neumann, der den Cosmanoser Erzeugnissen weltweiten Ruf sichert. |
1807 |
Ignaz v. Orlando, der in Wien Medizin und Chemie studiert hatte, wird Nachfolger des Chemikers Carl August Neumann. - Orlando wird Franz Leitenbergers Schwiegersohn. |
1812 |
I. v. Orlando führt den neuartigen Lapisdruck ein. - Bald beherrschen Lapisartikel aus Cosmanos den Wiener Markt. |
1814 |
Die Maschinenspinnerei in Cosmanos wird geschlossen, da man die Wohlfeilheit englischen Baumwollgarne hier nicht erzielen kann. |
1814 |
Franz Leitenberger überläßt aus gesundheitlichen Gründen das Geschäft seinem Schwiegersohn Orlando. |
1815/16 |
Der Betrieb in Josefsthal-Cosmanos wird fast gänzlich umgebaut, vor allem die Bleicherei und Färberei. Die Formstecherei kann bedeutend verbessert werden, die Druckerei wird von Josefsthal nach Cosmanos verlegt, wo für die Rougefabrikation ein "Oelhaus" entsteht. |
1819 |
Wegen der schweizerischen und französischen Konkurrenz, welche die Preise der böhmischen Waren stark unterbietet, gerät Cosmanos in Schwierigkeiten. Der Hauptgläubiger, das Bankhaus "Detter & Co." in Leipzig, erklärt sich zu einem Vergleich bereit. Die Fabriken in Wernstadt und Auscha wechseln in fremde Hände. Das Unternehmen erholt sich aber rasch |
1825 |
Nach dem Tode von Franz Leitenberger geht das Geschäft an seinen ältesten Sohn Friedrich über. Dieser tritt mit seinem Schwager Ignaz von Orlando in Gesellschaft. |
07.04.1825 |
Tod von Franz Leitenberger in Kosmanos b. Jungbunzlau. Erben sind seine Söhne Friedrich, Franz und die Tochter Johanna. |
1831 |
Die Fabrik erhält die Goldene Medaille des Böhmischen Gewerbevereins |
05.11.1837 |
Geburt von Friedrich Leitenberger in Wien. - Er besucht das Schottengymnasium in Wien, absolviert die polytechnischen Studien in Wien und studiert am Conservatoire des Arts et Métiers in Paris. Er unternimmt längere Reisen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien und England. |
1846 |
Tod von Ignaz v. Orlando, der seit 1807 bei Franz Leitenberger arbeitete und später in die Unternehmensleitung eintrat. |
1851 |
Die Fabrik erhält die große Medaille der Londoner Ausstellung |
1852 |
Friedrich Leitenberger konzentriert fast alle Produktionsstätten des Familienunternehmens in Josefsthal und führt den Expansionskurs fort. |
1854 |
Die Fabrik erhält die große Medaille der Münchener Ausstellung |
1854 |
Nach dem Ableben Friedrich Leitenbergers tritt sein Neffe, Herr Friedrich Leitenberger, als Universalerbe in den Besitz des Etablissements |
1858 |
Friedrich Leitenberger übernimmt die Leitung der Josefsthal-Cosmanoser Fabrik nach erreichter Großjährigkeit |
1860 |
Es werden unter der Leitung von Friedrichs Sohn Friedrich Franz Josef Leitenberger mehr als 13 Mio. Meter Stoffe hergestellt. |
1861 |
Aufstellung einer sechsfärbigen Walzendruckmaschine |
1867 |
Friedrich von Leitenberger verkauft das Werk in Kosmanos und errichtet eine neue Baumwollspinnerei und -weberei in Görsdorf. |
1868 |
In Grottau (Görsdorf) wird von Fr. Leitenberger der Grundstein zu einer neuen großen Baumwollspinnerei und -weberei gelegt. Die Sozialeinrichtungen dort sind vorbildlich. |
1869 |
Errichtung einer Gasanstalt |
1869 |
Aufstellung einer achtfärbigen Walzendruckmaschine |
1869 |
Schaffung einer Kranken-, Pensions- und Unterstützungskasse für Arbeiter. Außerdem leistet diese die Prämien für die Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt. |
1872 |
Erwerbung einer Spinnerei in Haindorf mit 12.000 Spindeln |
1873 |
Die Spinnerei in Haindorf brennt ab. |
1881 |
Aufstellung einer zwölffärbigen Walzendruckmaschine |
1884 |
Bau einer schmalspurigen Lokomotivbahn zwischen Fabrik und der Station Josefsthal-Cosmanos der Böhmischen Nordbahn |
1899 |
Friedrich Leitenberger, ein begeisterter Automobilrennfahrer, erbt in fünfter Generation das Unternehmen. |
26.10.1899 |
Friedrich Leitenberger stirbt in Josefsthal bei Jungbunzlau (Böhmen). |
1904 |
Friedrich Leitenberger stirbt im Alter von 42 Jahren bei einem Autounfall; er hinterläßt keine männlichen Nachkommen. |
1905 |
Da Friedrich Leitenberger keine männlichen Nachkommen hinterläßt, wird das Unternehmen in die "Aktiengesellschaft Cosmanos" umgewandelt. Als größter Aktionär beteiligt sich die Wiener Kreditbank. |
31.08.1999 |
Stillegung des verstaatlichten Nachfolgebetriebs |