F. A. Rotter & Söhne, Flachsspinnfabrik

Allgemeines

FirmennameF. A. Rotter & Söhne, Flachsspinnfabrik
OrtssitzHohenelbe (Sudeten)
OrtsteilOber-Hohenelbe
Art des UnternehmensFlachsspinnerei
Quellenangaben[Album Industrie Reichenberg (1858) 87]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1850 Die Herren W. Jerrie, Fr. Ritschel, J. Stocek(?) und Wichniak(?) vereinigen sich in Hohenelbe zur GrĂŒndung einer Flachsgarnspinnerei und erwerben zu diesem Zwecke die RealitĂ€ten Nr.118, 119, 120 und 121 in Oberhohenelbe mit der ganzen GrundflĂ€che von ca. 15 Joch(= 8,83 ha) zur Ausnutzung der sich ergebenden Wasserkraft.
1852 GrĂŒndung
1854 Die Inhaber der Fabrik stellen ihre Garne auf der Industrieaustellung in MĂŒnchen aus und erhalten die goldene Medaille.
Anfang 1855 Das Etablissement geht auf die Firma "G. Ritschel & F. A. Rotter" ĂŒber
1855 Die Anzahl der Spindeln wird auf 4000 gehoben
1855 Die Inhaber der Fabrik stellen ihre Garne auf der Industrieaustellung in Paris aus und erhalten das Diplom ehrenvoller Anerkennung.
1856 Bei der Fabrik wird ein ebenerdiges Arbeiterwohnhaus mit 13 Zimmern erbaut und im Hause Nr. 118 zur leichteren Unterkunft und Verpflegung der Arbeiter eine Gastwirtschaft und BĂ€ckerei eingerichtet und einem PĂ€chter ĂŒberlassen.
1859 Josef Emanuel Rotter tritt in das Unternehmen ein.
31.05.1859 Das Etablissement gelangt in den alleinigen Besitz der Firmaa "F. A. Rotter & Söhne"
1860 Auf das FabrikgebÀude wird ein zweites Stockwerk aufgesetzt, eine Trocknerei sowie ein WohngebÀude zugebaut und die Spindelanzahl um 1.500 auf 6.500 erhöht.
1861 Die Firma erbaut etwa 60 m unterhalb des bestehenden ein zweites FabriksgebĂ€ude im gleichen Ausmaße mit dem ersten mit dazugehörigen Kesselhaus- und MagazinrĂ€umlichkeiten und stellt darin vorlĂ€ufig 2.100 Spindeln mit den erforderlichen Vorbereitungsmaschinen und eine 60-pferdige, horizontalwirkende Dampfmaschine von Ruston & Comp. auf.
1862 In dem 1861 gebauten FabriksgebÀude werden weitere 4.300 Spindeln nebst Vorwerken in Betrieb gesetzt.
1862 Die Firma erwirbt in dem benachbarten Hackelsdorf die 1. KraußemĂŒhle (Nr. 66 und 67) nebst einer Gartenwirtschaft (Nr. 64) und erhielt die Konzession zur Ausnutzung der vorhandenen Wasserkraft mit einem GefĂ€lle von 70 Wiener Fuß (= 22 m).
01.11.1863 Die unterhalb der Spinnerei gelegene Papierfabrik von Dreßler & Sohn brennt ab, zu der eine aus steinernen Pfeilern kĂŒhn angelegte Wasserleitung fĂŒhrt. Die Firma Rotter & Söhne kauft die BrandstĂ€tte samt der Wasserleitung, die nun mit einem GefĂ€lle von 42 Wiener Fuß (= 13 m) eine Turbine wie jene im ersten FabrikgebĂ€ude treibt.
FrĂŒhjahr 1864 Das einstöckige FabrikgebĂ€ude wird durch Aufsetzung eines Halbstockes erhöht und zu einer Flachsspinnerei eingerichtet. Noch im selben Jahre wird diese Fabrik Nr. III, nachdem die erforderlichen Vorwerke, MagazingebĂ€ude und WerkstĂ€tten sowie eine Gasanstalt erbaut sind, mit 3.500 Spindeln in Betrieb gesetzt.
1865 In der Spinnerei Nr. 3 werden weitere 3.400 Spindeln samt Vorbereitungsmaschinen eingerichtet. Gleichzeitig wird eine 250pferdige Balancierdampfmaschine mit 2 Multitubularkesseln, von der Firma Derham Blackburn in England geliefert, aufgestellt, welche bei unzureichendem Wasser den vollen Betrieb gestattet.
1870 Die Arbeiter grĂŒnden unter sich einen gegenseitigen UnterstĂŒtzungsverein.
1873 Die Firma erhÀlt die Verdienstmedaille auf der Weltausstellung Wien.
1881 Tod von Anton Rotter, Oberhohenelbe
1882 Die Firma erhÀlt die Goldene Medaille in Triest
18.01.1885 In der Spinnerei Nr II wird die elektrische Beleuchtung als erste derartige Anlage in der Gegend eingefĂŒhrt. - SpĂ€ter wird auch in den Fabriken Nr. I und III die elektrische Beleuchtung eingefĂŒhrt.
05.04.1887 Die Spinnerei Nr.III wird durch einen Brand zerstört. Da die VerhĂ€hltnisse in der Leinenspinnerei ungĂŒnstig sind, errichtet die Firma in der wieder aufgebauten Fabrik eine Jutespinnerei und -weberei mit 1.632 Jutespindeln und 90 WebstĂŒhlen.
1890 Die Firma erhÀlt in Paris den Grand Prix.
1894 Tod von F. A. Rotter, Grulich
1894 Ferdinand Rotter und Viktor Rotter treten in das Unternehmen ein.
1895 Tod von Ignatz Rotter, Oberhohenelbe
1895 Gustav Rotter tritt in das Unternehmen ein. Er wird technischer Leiter der Flachsspinnerei.
1895 Guido Rotter tritt in das Unternehmen ein. Er leitet die Jutespinnerei und -weberei.
1895 Richard Rotter tritt in das Unternehmen ein.
1903 F. F. Rotter tritt in das Unternehmen ein.
1906 Die Firma erhÀlt die Silberne Handelskammermedaille in Reichenberg.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Flachsgarne 1852 Beginn 1906 Auszeichnung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1855 Schiffs- und Maschinenbauanstalt Ruston & Co.
Dampfmaschine 1860 Schiffs- und Maschinenbauanstalt Ruston & Co.
Dampfmaschine 1861 Schiffs- und Maschinenbauanstalt Ruston & Co.
Dampfmaschine 1862 unbekannt
Dampfmaschine 1865 John J. Derham
Dampfmaschine 1868 unbekannt