Zeit |
Ereignis |
17.01.1858 |
Geburt von Carl Benscheidt auf Gut Othmaringhausen im Sauerland |
1877-1879 |
Cal Benscheidt beginnt seine Tätigkeit in der Naturheilanstalt von Arnold Rikli in der Nähe von Triest (bis 1879). Das bringt ihn in jungen Jahren mit der Forderung nach fußgerechten Schuhen und entsprechenden Schuhleisten in Berührung. |
1884 |
Carl Benscheidt kommt in Verbindung mit der Lebensreformbewegung. Er beginnt, fuß-freundliche Schuhleisten zu schnitzen, die aber von wenigen Schuhmachern angenommen werden, da sie arbeitsintesiv sind. Er gründet 1884 in Hannover eine Leisten- und Schuhmacherei. Dabei entwickelt er ein geschicktes Werbe-System, und der Schuhleisten-Hersteller Carl Behrens wird auf ihn aufmerksam. |
1887 |
Das Angebot, für den Schuhleistenfabrikanten Carl Behrens als Betriebsleiter zu arbeiten, bringt Carl Benscheidt nach Alfeld. Diese Fabrik ist spezialisiert auf die Herstellung von der Fußform angepaßten Schuhleisten. |
1896 |
Tod von Carl Behrens, und Carl Benscheidt wird zusammen mit dem Geschäftsmann Wilhelm Bertram Hauptbetriebsleiter |
1910 |
Carl Behrens jr. fordert Carl Benscheidt auf, eine eigene Fabrik zu gründen, aber Benscheidt sei dafür ein zu großer Feigling, was diesen sehr kränkt. |
Juni 1910 |
Carl Benscheidt beginnt Verhandlungen mit der "United Shoe Machinery Company" in Beverley, Massachusetts, um sein geplantes Unternehmen zu finanzieren. |
02.10.1910 |
Karl Benscheidt scheidet aufgrund unüberwindlicher Differenzen mit den Erben von Carl Behrens aus deren Schuhleistenfabrik aus und entschließt sich, auf der anderen Bahnseite seine eigene Fabrik zu gründen. |
10.10.1910 |
Carl Benscheidt verläßt Alfeld in Begleitung seines ältesten Sohnes Karl. Sie beginnen in Boston mit den Verhandlungen mit der "United Shoe Co.", die 80 % der geschätzten Kosten von 1 Million Mark übernehmen |
20.11.1910 |
Carl Benscheidt kehrt aus den USA nach Alfeld zurück. Unmittelbar danach kauft er das Stammholz für die Produktion und errichtet ein vorübergehendes Sägewerk. - Sein Sohn Karl bleibt noch ein Jahr in Amerika. |
28.05.1911 |
Gründung als "Fagus GmbH" mit Beteiligung der amerikanischen "United Shoe Machinery Corporation". Anstelle socher Namen wie Adler, Anker oder Achilles wird der lateinische Name für den Baum Buche gewählt, den wichtigsten Rohstoff für die Schuhleistenproduktion. |
29.05.1911 |
Grundsteinlegung für die neue Fabrik. Architekten sind Walter Gropius (1889-1969) und Adolf Meyer (1881-1929). - Das Fagus-Werk wird zum Schlüsselwerk der architektonischen Moderne. Es wird 2011 zum UNESCO-Weltkurlturerbe. |
Ende 1911 |
Der Sohn des Gründers, Karl Benscheidt jun., der bis dahin in Amerika Fachkenntnisse erworben hatte, kommt nach Alfeld zurück, um mit dem Vater zusammen zu arbeiten. Karl Benscheidt sucht sich ein eigenes Arbeitsgebiet abseits von dem seines Vaters. Seine Hauptsorge gilt der ständigen Verbesserung der Erzeugnisse. |
1917/1918 |
Die Konkurrenz erzwingt die Ablösung der Beteiligung seitens der amerikanischen "United Shoe Machinery Corporation". Die Regierung übernimmt zunächst die amerikanischen Anteile und überläßt sie dann C. Benscheidt, der darauf mit seinem Sohn die Offene Handelsgesellschaft "Fagus-Werk Karl Benscheidt" gründet. |
1920 |
Nach der Erfindung der Schuhleistenkopierdrehbank beginnt der Maschinenbau als neuer Unternehmensbereich. Die "Fagus Genauigkeits-Schuhleistendrehbank" entstand auf Anregung Karl Benscheidt jun. Auf dem Gelände der früheren Firma Karl Petri wird eine kleine Maschinenfabrik gebaut, die zunächst Maschinen für eigenen Gebrauch herstellt. |
1928 |
Karl Benscheidt jun. beauftragt den Fotografen Albert Renger-Patzsch (1897?1966), das Fagus-Werk zu fotografieren, wobei einige der berühmtesten Aufnahmen diese Fotografen entstehen. |
1936 |
Karl Benscheidt wird anläßlich des 25. Jubiläums des Fagus-Werkes die Ehrenbürgerschaft der Stadt Alfeld verliehen |
1946 |
Das Fagus-Werk steht seither unter Denkmalschutz. |
31.08.1947 |
Tod von Karl Benscheidt in Alfeld |
26.06.2011 |
Das Fagus-Werk wird zum 100jährigen Jubiläum UNESCO-Weltkulturerbe. |