R. Stock & Co., Spiralbohrer-, Werkzeug- und Maschinenfabrik A.-G.

Allgemeines

FirmennameR. Stock & Co., Spiralbohrer-, Werkzeug- und Maschinenfabrik A.-G.
OrtssitzBerlin
OrtsteilMarienfelde
StraßeGroßbeerenstr. 146
Postleitzahl12277
Art des UnternehmensWerkzeugfabrik
Anmerkungen1900: "Robert Stock, Spiralbohrerfabrik", Berlin SO, Zeughofstr. 6/7. Beteiligungen 1939: Hartex GmbH, Günther & Kleinmond, Ffm, Vulkan AG, Köln; N.V. Boorwerk, Amsterdam. [Boegershausen]: Auch Fernmelde-Fabrik (gegr. 1887) und Bezug zu DeTeWe. Siehe auch: "Deutsche Telephon-Werke, R. Stock & Co. GmbH" (diese auch in [Reichs-Adreßbuch (1900) 1318], auch Zeughofstr. 6/7)
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1162] [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] Telefonliste Boegershausen [GMA: Ventildampfmaschinen (um 1920)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1237]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1900 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1901 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1906 Gründung
1907 Handelsgerichtlich eingetragen
22.06.1907 Gründung mit Wirkung ab 1. Oktober 1906 unter Übernahme des als Deutsche Telephonwerke G. m. b. H. Abteilung Spiralbohrer-Werke R. Stock & Co. geführten Zweigbetriebes der Deutschen Telephonwerke G. m. b. H. mit einem Grundkapital von M 3.000.000,00. Der Gründer der Gesellschaft ist der verstorbene Großindustrielle Robert Stock, welcher als erster in Deutschland die Massenfabrikation von Spiralbohrern einrichtete. Zu diesem Zeitpunkt errichtet die Gesellschaft ihre eigenen neuen Fabrikationsstätten in Berlin-Marienfelde und erhöhte dort ihre Produktionsmöglichkeit ganz beträchtlich.
1933-1934 Erwerb der restlichen Anteile der Haitex G. m. b. H., Maschinen- und Werkzeugfabrik, Berlin-Marienfelde. Liquidierung der Beteiligungsgesellschaft Bohrunion, Verkaufsgesellschaft der Maschinen- und Werkzeugindustrie m. b. H., Düsseldorf.
1934-1935 Erwerb von Grundstücken und Gebäuden, für Werkswohnungen
11.01.1934 Zwecks Deckung der Unterbilanz und Anpassung des Vermögensstandes an die wirtschaftlichen Verhältnisse beschließt die Generalversammlung vom 11. Januar 1934 eine Sanierung des Unternehmens. Das Grundkapital wird im Wege der Kapitalherabsetzung in erleichterter Form von RM 7.560.000,00 im Verhältnis 5 : 1 auf RM 1.512.000,00 zusammengelegt und dem Reservefonds ein Betrag von RM 604.800,00 entnommen. Ferner wird seitens des Großaktionärs ein Forderungsnachlaß von RM 600.000,00 gewährt. Die gleiche Generalversammlung beschließt die Wiedererhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von Reichsmark 3.488.000,00 neuer Aktien auf RM 5.000.000,00. Die neuen Aktien werden unter Aufrechnung gegen einen gleich hohen Betrag ihrer zum 30. September 1933 saldomäßig auf RM 5.873.752,20 festgestellten Gesamtforderungen gegen die R. Stock & Co. von der Elektrische Licht- und Kraftanlagen Aktien-Gesellschaft in Berlin zum Nennwert übernommen und den Inhabern der zusammengelegten Aktien derart zum Bezuge angeboten, daß auf je RM 2.100,00 nicht zusammengelegte Aktien eine neue Aktie über RM 1.000,00 zum Nennwert bezogen werden kann.
01.07.1935 Die "Sadouma", Paris, tritt in Liquidation.
1937-1938 Erwerb der Frankfurter Präzisions-Werkzeuge-Fabrik Günther & Kleinmond, Frankfurt (Main)-Rödelheim. Das Unternehmen wird in eine G. m. b. H. mit einem Kapital von RM 750.000,00 umgewandelt und als selbständige Gesellschaft weitergeführt.
01.05.1937 Der Firma wird am 1. Mai die hohe Auszeichnung "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" verliehen (desgl. 1938, 1939 und 1941)
1938-1939 Übernahme des gesamten Grundkapitals der Aktiengesellschaft Vulkan, Köln-Ehrenfeld.
1939-1940 Neubau eines Lehrenwerkes und Angliederung an ein Zweigwerk
1939-1940 Erwerb eines Geschäftshauses für die Verkaufsdirektion für Rheinland und Westfalen.
21.12.1939 Wilhelm Furtwängler dirigiert ein Werkpausenkonzert der Berliner Philharmoniker in der Maschinenfabrik "R. Stock & Co."
13.02.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß am 13. Februar 1942 Kapitalberichtigung um RM 7.000.000,00 durch Zuschreibung von RM 2.000.000,00 bei Fabrikgebäuden und anderen Baulichkeiten, RM 1.500.000,00 bei Maschinen und maschinellen Anlagen, RM 3.500.000,00 bei Roh-, Hufs- und Betriebsstoffen, Halb- und Fertigerzeugnissen.
23.03.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Fräser 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Gewindebohrer 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Meßwerkzeuge 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Reibahlen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spannfutter 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spiralbohrer 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spritzuß aus Aluminiumlegierungen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spritzuß aus Magnesiumlegierungen ... 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spritzuß aus Messinglegierungen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Spritzuß aus Zinklegierungen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 195]  
Telegraphenapparate 1887 Gründungsjahr     Sonst diese Branche in keiner Quelle




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1901 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1939 3000        




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Peter Speck, Berlin-Grunewald, Vorsitzer; stellvertretende Mitglieder: Hans Meyer, Berlin-Lichterfelde- Ost; Otto Dost, Mahlow, Bezirk Potsdam; Paul Vogelsang, Berlin-Steglitz. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. Viktor Brünig, Vorstandsmitglied der Elektrische Licht- und Kraftanlagen A.-G., Berlin, Vorsitzer; Hans Rummel, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Berlin, stellv. Vorsitzer; Christian Bußmann, Vorstandsmitglied der Elektrische Licht- und Kraftanlagen A.-G., Berlin; Eugen Feldl, Vorstandsmitglied der J. D. Riedel - de Haen A.-G., Berlin; Geheimer Regierungsrat Dr. Ludwig Kastl, München; Johannes Kiehl, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Berlin; Max Wolf, Geschäftsführer der Daimler-Benz Motoren G. m. b. H., Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1942/43: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie nach Bildung von Rücklagen und Rückstellungen ergibt, wird an die Aktionäre ausgeschüttet, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital (1943): nom. RM 12.000.000,00 Stammaktien in 11900 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-4500, zw. 4501-12000), 1 000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. zw. 4501-9500). Großaktionär: Elektrische Licht- und Kraftanlagen A.-G., Berlin (etwa 90%). Dividenden ab 1924/25: 6, 0, 5, 7, 7, 7, 0, 0, 0, 5, 8, 10, 12, 12, 12, 12, 5, 5%.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1237]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb von Fabriken und Unternehmungen }eder Art im Gebiete der Metallindustrie oder der Maschinenfabrikation, insbesondere der Werkzeugmaschinenfabrikation. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen mit anderen Gesellschaften. Erzeugnisse: Werkzeuge für die Metallbearbeitung, wie Spiral- und Gewindebohrer und Fräser. Reibahlen, Spannfutter, Lehren, Spezialwerkzeuge für den Lokomotivbau, Werkzeug-Instandhaltungsmaschinen. Die von dem Werk benötigten Spezialmaschinen werden in einer eigenen Maschinenbauabteilung hergestellt.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1237]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXT1. Werk Berlin-Marienfelde. Fabrikanlagen: Das Werk umfaßt die Abteilungen für Werkzeugbau, für Maschinenbau und für Spritzguß. a) Abteilung Werkzeugbau mit folgenden Unterabteilungen: Spiralbohrerbau, in dem Bohrer von 0.2 bis 100 mm Durchmesser sowohl in Werkzeugstahl als auch in Schnellstahl hergestellt werden; Fräserbau; Reibahlenbau; Gewindebohrerbau zur Herstellung von geschnittenen und geschliffenen Bohrern sowie solchen nach dem Patent Hartex und Schneideisen; Lehren- und Kaliberbau; Vorrichtungsbau für Meß- und Bearbeitungs-Vorrichtungen; Abteilung für die Herstellung von Spannfutter und Spannwerkzeugen. b) Abteilung Maschinenbau zur Herstellung von Instandhaltungsmaschinen (Spitzen- und Scharfschleifmaschinen für Spiralbohrer, Fräser, Reibahlen und Messerköpfe) sowie Spezial-Werkzeugmaschinen. c) Abteilung für Spritzguß, in der Fertigteile aus Zink, Aluminium, Messing und deren Legierungen gespritzt werden. Maschinelle Einrichtungen: Werkzeugmaschinen und Apparate. Kraftanlagen: Der Antrieb der Werkzeugmaschinen erfolgt durch Motoren. Der Strom wird von einem Elektrizitätswerk bezogen und an die einzelnen Werkstätten abgegeben. Die Fabrikhallen werden ebenso wie das Verwaltungsgebäude und die übrigen zum Werk gehörenden Anlagen von einem eigenen Fernheizwerk geheizt, das in sieben Kesseln den notwendigen Dampf erzeugt. Das Werk hat eigenen Gleisanschluß. 2. Zweigwerk Güntersberge. 3. Zweigwerk Stolberg. 4. Zweigwerk Königsee (Thür.). Verkaufsstellen: Berlin, Bielefeld, Breslau, Chemnitz, Danzig, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Halle (Saale), Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Stuttgart, Nürnberg, Posen, Saarbrücken, Amsterdam, Barcelona, Basel, Brüssel, Bukarest, Kopenhagen, Mailand, Pragi Warschau, Wien. Buchwert der Beteiligungen: RM l 100.004,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1237]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXT1. Hartex G. m. b. H. Werkzeugfabrik (s.d.), Berlin-Marienfelde, Beteiligung: 100 % (Organ-Gesellschaft); 2. Frankfurter Präzisions-Werkzeuge-Fabrik Günther & Kleinmond G. m. b. H. (s.d.), Frankfurt (Main)-Rödelheim, Beteiligung: 100 %; 3. Aktiengesellschaft Vulkan, Köln-Ehrenfeld (s.d.), Beteiligung: 100 %. Buchwert der Beteiligungen: RM l 100.004,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1237]