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Wilke-Werke Aktiengesellschaft
Firmenname | Wilke-Werke Aktiengesellschaft |
Ortssitz | Braunschweig |
Straße | Bahnhofstr. 15a |
Postleitzahl | 38124 |
Art des Unternehmens | Stahlbehälterbau |
Anmerkungen | An der Frankfurter Straße. Bis 1936: "Dampfkessel- und Gasometer-Fabrik Akt.-Ges., vorm A. Wilke & Co." (s.d.) |
Quellenangaben | [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2651] [100 Jahre Wilke-Werke (1956)] |
Zeit |
Ereignis |
1856 |
Gründung des Ursprungs-Unternehmens |
14.06.1881 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von M 400.000,00 unter dem Namen "Dampfkessel- und Gasometerfabrik vormals A. Wilke & Comp." (unter dieser Firma bis 1936) |
30.07.1936 |
Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 30. Juli 1936 wird die Firma geändert aus "Dampfkessel- und Gasometerfabrik vormals A. Wilke & Comp." in "Wilke-Werke Aktiengesellschaft", da der bisherige Name für die Produktion des Unternehmens nicht erschöpfend und für die Werbung hinderlich ist. |
1937 |
Die Maschinen und Baulichkeiten werden weiter verbessert und neuzeitlich umgestaltet. |
1938 |
Der erste Bauabschnitt des neuen Baustoff- und Gerätelagers wird seiner Bestimmung übergeben. |
24.05.1938 |
Die ordentliche Hauptversammlung vom 24. Mai 1938 beschließt Umwandlung der nom. RM 5.000,00 Vorzugsaktien in Stammaktien. |
1939 |
Der Neubau des Baustofflagers ist beendet. |
1939 |
Weitere Verbesserung der Werkseinrichtungen. |
28.07.1941 |
Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 28. Juli 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um Reichsmark 1.205.000,00 auf RM 2.410.000,00 erhöht durch Zuschreibung von RM 150.000,00 zu Maschinen, RM 50.000,00 zu Werkzeuge und Ausstattung, RM 555.000,00 zu Halbfabrikate, durch Entnahme von RM 450.000,00 aus freier Rücklage. |
bis Ende 2. WK |
Seit 1929 bis zum Kriegsende werden an Mineralölverarbeitungsanlagen 32 Pipe-still-Anlagen mit 80 - 1000 t Tagesdurchsatz in Deutschland, Frankreich und Rußland errichtet. Dazu kommt eine große Anzahl Einzelapparate wie Kühler, Wärmeaustauscher, Kolonnen, Hilfskolonnen und Waschtürme. Aus der intensiven Beschäftigung mit den Problemen der sicheren und wirtschaftlichen Lagerung von Mineralölen erwächst das Spezialgebiet der Kito-Armaturen. |
Ende 2. WK |
Am Ende des Zweiten Weltkrieges sind zwei Drittel der Gebäude und ein Viertel der Maschinen zerstört. |
Febr. 1947 |
Die höchste Stelle der Besatzungsgruppe schreibt an die zuständige Disarmament Branch, Land Niedersachsen: "If is fhe intention of the Military aufhorithies to utilize this efficient firm during fhe period of occupation and fhe removal of fhe machines in question would cause fhe firm fo close down, thereby taking away fhe only contractor in this district who is capable of undertaking fhe class of construction required by the Military." Damit ist der Bann gebrochen und der Weg zum Wiederaufbau geebnet, mit dem schon sofort nach Beendigung der Kampfhandlungen tatkräftig begonnen worden war. Der größte Teil der Angestelltenschaft und einige wenige Arbeiter stellten sich in ihrer Freizeit freiwillig für die Trümmerräumung zur Verfügung, so daß schon wenige Wochen nach dem Zusammenbruch die Fertigung wieder anlaufen konnte. |
21.06.1948 |
Trotz der unerhörten Zerstörungen der Anlagen und enormer finanzieller Einbußen aus Kriegslieferungen kann das Grundkapital bei starker Rücklagenbildung und sehr vorsichtiger Bewertung des Vermögens im Verhältnis 1:1 von 2.410.000 RM auf 2.410.000 DM, also auf das Doppelte des Vorkriegskapitals umgestellt werden. |
1949 |
Eberhard von Consbruch scheidet infolge eines tödlichen Aufounfalles aus, und Dr. Hermann Christoph Eberle tritt als kaufmännisches Vorstandsmitglied an seine Stelle. |
Ende 1950 |
Die umfangreichen Kriegsschäden sind im wesentlichen beseitigt. |
1952 |
Das vergrößerte Verwaltungsgebäude wird fertiggestellt |
1953 |
Die Gesellschaft erwirbt ein an das Betriebsgrundstück angrenzendes Grundstück von 5.360 qm Größe. |
1954 |
Die Kesselschmiede wird beträchtlich vergrößert und modernisiert. |
1954 |
Einrichtung eines Werkstofflaboratoriums mit Zerreißmaschinen, Pendelschlagwerkerk sowie Röntgen- und Ultraschallgeräten. |
1978 |
Konkurs. Die letzten 375 Arbeiter werden entlassen. |
Dez. 2002 |
Die Fabrikanlagen sind abgerissen, und das 100.000 qm große Gelände wird eingeebnet. - An ihrer Stelle entsteht ein "Hornbach"-Baumarkt. Nur das Verwaltungsgebäude an der Straße "Am alten Bahnhof" bleibt erhalten. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Brücken, genietet und geschweißt |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Destillieranlagen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Gasbehälter für Nieder- und Hochdruck |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Gasbehälter für Nieder- und Hochdruck |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Großwasserraumkessel |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Mineralölverarbeitungsanlagen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Polymerisationsanlagen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Rektifikationsanlagen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Rohrleitungen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Rührwerke |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Spaltanlagen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Stahl- und Blechkonstruktionen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Tankanlagen in allen Größen |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
1939 |
[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 232] |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1934 |
506 |
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1935 |
890 |
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1936 |
910 |
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1937 |
933 |
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1938 |
1055 |
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1943 |
1700 |
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Ende 1945 |
640 |
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1978 |
375 |
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Bei Werkssschließung |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1936 |
Umbenennung |
zuvor |
Dampfkessel- und Gasometer-Fabrik Akt.-Ges., vorm A. Wilke & Co. |
Dampfkessel ... --> Wilke-Werke |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Richard vom Feld, Fabrikdirektor, Braunschweig; Hans-Walther Schulte, Fabrikdirektor, Braunschweig; Dipl.-Ing. Dr. Heinrich May, Braunschweig, stellvertretend; Eberhard von Consbruch, Braunschweig, stellvertretend. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Gerhard Meyer, Vorstandsmitglied der Ilseder Hütte, Peine, Vorsitzer; Erich Mandke, Direktor der Deutschen Bank Filiale Braunschweig, stellv. Vorsitzer; Dr.-Ing. Otto Günter Meyer, Rombach; Dr. Joachim Kessler, Direktor der Deutschen Bank, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Heinr. Henniges, Wirtschaftsprüfer, Braunschweig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1936 April/März. Zwischeoigeschäftsjahr 1. April bis 31. Dezember 1936). Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktie l Stimme Reingewinn-Verwendung: 1. Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen; 2. Abführung von 5 % an die gesetzliche Rücklage (bis 10 % des Grundkapitals); 3. zur Gewährung der dem Vorstande zustehenden Tantiemen; 4. zur Zahlung eines Gewinnanteils bis zu 4 % an die Aktionäre; 5. zur Gewährung einer Tantieme von 10 % von der hiernach verbleibenden Summe des Reingewinnes an die Gesamtheit der Mitglieder des Aufsichtsrats; 6. der hiernach verbleibende Restbetrag wird auf die Stammaktien als Superdividende verteilt, soweit nicht die Hauptversammlung eine andere Verteilung beschließt. Grundkapital: nom. RM 2.410.000,00 Stammaktien in 2210 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. A 1-2210), in 2000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. B 5001-7000). Bestand an eigenen Aktien: nom. RM 200.000,00 (Buchwert RM 35.000,00). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2651] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Metallwaren aller Art, insbesondere Kesselschmiede-, Maschinen- und Stahlbauarbeiten. Zu diesem Zweck ist auch die Errichtung von Zweigniederlassungen sowie die Beteiligung an anderen Unternehmungen und der Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen gestattet. Tätigkeitsgebiet: 1. Tanks, Tankanlagen in allen Größen und für alle Flüssigkeiten; 2. Mineralölverarbeitungsanlagen (Destillation, Rektifikation, Raffination, Stabilisation, Spaltanlagen, Polymerisation); 3. "Kito"-Sicherungen für feuergefährliche Flüssigkeiten und Gase (Benzintanks, Gasbehälter usw.); 4. Großwasserraumkessel; 5. Gasbehälter für Nieder- und Hochdruck, Wasserbehälter, Säurebehälter usw.; 6. Stahl- und Blechkonstruktionen, genietet und geschweißt (Hallen, Bunker, Türme, Hochbehälter, usw.); 7. Brücken in neuzeitiger Bauart, genietet und geschweißt; 8. Kesselschmiedearbeiten (Rohrleitungen, Gefäße); 9. Apparate für die chemische und verwandte Industrie; 10. Gas- und Schmelzschweißung nach neuesten Grundsätzen; 11. Phosphatieren von Blechen und Baustahl zur Verminderung der Korrosion. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2651] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Werksanlagen: 2 Verwaltungsgebäude, Kesselschmiede, Stahlbau, Maschinenbau, Lagergebäude, Gaserzeugungsanlage, Glühöfen, Phosphatieranlage, Gleis- und Transportanlagen im ganzen Betrieb, Gemeinschaftshaus, Luftschutz, Lehrlingswerkstatt, Grünanlagen. Maschinelle Einrichtungen: Modernste Werkzeugmaschinen mit elektrischem Antrieb, fahrbare Dampfkräne, Dreimotorenlaufkräne, Autogen- und elektrische Schweißanlagen, neuzeitige Aufbaugeräte, Preßluftanlagen mit Diesel- und Elektromotorenantrieb. Kraftanlagen: Dampfmaschine, Anschluß an Elektrizitätswerk, Kesselanlagen, elektrische Kraft- und Lichtanlagen. Sonstiger Besitz: Gleisanschluß und ausgedehnte Gleisanlagen bis in die einzelnen Werkstätten. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2651] |
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