Württembergisches Portland-Cement-Werk zu Lauffen am Neckar

Allgemeines

FirmennameWürttembergisches Portland-Cement-Werk zu Lauffen am Neckar
OrtssitzLauffen (Neckar)
Postleitzahl74348
Art des UnternehmensZementwerk
AnmerkungenSpäter: ZEAG. Gesellschafter am Gemeinschaftskraftwerk Neckar GmbH. Um 1943 unter der Firma "Württembergisches Portland-Cement-Werk zu Lauffen am Neckar".
Quellenangaben[Voith-Referenzliste] [Haeberle: Stuttgart u.d. Elektr. (1983) 15] [Nachbar GKN] [A. Stotz, Stuttgart (um 1900) No. 73] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2271]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
09.12.1888 Gründung mit einem Kapital von 1.500.000 Mark durch den Berliner Zementforscher W. Michaelis
1890 Aufgrund des Rats von Oskar von Miller für das Zementwerk das noch kaum erprobte Drehstrom-System gewählt
12.1890 Ab Ende 1890 wird das 12 km entfernte Heilbronn von Lauffen mit Strom beliefert
24.08.1891 Erstmalige Drehstromübertragung Lauffen - Frankfurt
1896 Bestellung/Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg
04.12.1896 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1898 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1898 Das Grundkapital wird erhöht bis 1898 auf M 2.600.000,00
1899 Lieferung einer Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim
1908 Lieferung von 2 Spiralturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1920-1923 Kapitalerhöhung 1920 bis 1923 erhöht auf M 20.000.000,00
01.12.1924 Lt. Hauptversammlung vom 1. Dezember 1924 Umstellung des Grundkapitals v. M 20.000.000,00 auf RM 2.800.000,00 (50 : 7) in 17.400 Stammaktien zu RM 140,00, 400 Stammaktien zu RM 700,00 und 600 Vorzugsaktien zu RM 140,00.
28.02.1928 Auf Grund des H.-V.-Beschlusses stellt die Gesellschaft den für die Zuzahlung der Aktionäre erforderlichen Betrag (RM 160,00 auf je 6 alte Aktien zu RM 140,00 bzw. Reichsmark 80,00 auf je 3 alte Aktien zu RM 140,00) aus der nach der Bilanz am 31. Dezember 1927 und dem Hauptversammlungsbeschluß vom 28. Februar 1928 in Höhe von RM 575.000,00 bestehenden Sonderrücklage zur Verfügung zum Zwecke der Überweisung an das Konsortium für Rechnung der Aktionäre. Aktionäre, welche von dem Bezugsrecht keinen Gebrauch machen, erhalten den entsprechenden Barbetrag, und zwar RM 26,66 für die Aktie über RM 140,00 ausgezahlt.
15.12.1928 Lt. Hauptversammlung vom 15. Dezember 1928 Erhöhung des Grundkapitals auf RM 3.300.000,00 durch Ausgabe von 304 Stammaktien zu RM 1.000,00, 1800 Stammaktien zu RM 100,00 und 16 Vorzugsaktien zu RM 1.000,00. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird in der Weise ausgeübt, daß gegen Einreichung von 6 alten Stammaktien über -je RM 140,00 eine neue Stammaktie über RM 1.000,00, 3 alten Stammaktien über je RM 140,00 5 neue Stammaktien über je RM 100,00, 6 alten Vorzugsaktien über je RM 140,00 eine neue Vorzugsaktie über RM 1.000,00 auszuhändigen sind.
26.03.1938 Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 26. März 1938 Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien
18.10.1941 Lt. Beschluß des A.-R. vom 18. Oktober 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 66,67 % von RM 3.3 Mill. auf Reichsmark 5.5 Mill. mit Wirkung ab 31. Dezember 1940. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge werden gewonnen: Freie Rücklagen RM 1.299.857,37; Zuschreibung zum Anlagevermögen RM 739.180,61 (davon: Geschäfts- und Wohngebäude RM 176.590,05, Fabrikgebäude, andere Baulichkeiten, Wasser-Kraftanlagen und -Nutzungen RM 276.939,77, unbebaute Grundstücke RM 60.374,85, Maschinen u. maschinelle Anlagen RM 104.223,85, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsausstattung RM 121.052,09); sonstige Bilanzposten RM 160.962,02.
03.1971 Im März erteilen die vier Gesellschafter (Neckarwerke, TWS, ZEAG, Bundesbahn) der Kraftwerk Union eine Vor-Bestellung für das GKN Neckarwestheim




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1892 Beginn, 1891 schon --> Ffm     Drehstrom für Heilbronn
Portlandzement 1888 Beginn (Gründung)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 04.12.1896 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1896 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1896 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1898 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Erich Liebold, Heilbronn (Neckar). Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Heinrich Gültig, Heilbronn (Neckar), Vorsitzer; Fabrikant Alfred Mayer, Heilbronn (Neckar), stellv. Vorsitzer; Ratsherr Friedrich Eichmüller, Heilbronn (Neckar); Rudolf Rohrbach, Dotternhausen; Bankdirektor Georg Rümelin, Heilbronn (Neckar); Dr. Otto Weiß, Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Wird nach Nennbeträgen ausgeübt. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen u. Rücklagen - einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung - ergibt, wird wie folgt verteilt: a) zunächst erhält der A.-R. den ihm satzungsgemäß zustehenden, gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu berechnenden Anteil am Jahresgewinn; b) der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 5.500.000,00~ Stammaktien in 7000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l-7000) und 4800 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-4800). Großaktionär: Stadtgemeinde Heilbionn (Neckar).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2271]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Erzeugung von Portland-Zement, Kalk und anderen hydraulischen Bindemitteln, deren Weiterverarbeitung, sowie Herstellung und Zubereitung von Baumaterialien und der Handelsbetrieb mit den erwähnten Gegenständen; Erzeugung, Fortleitung und Vertrieb von elektrischem Strom, nebst allen damit zusammenhängenden Geschäften. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen im In- und Ausland zu errichten, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen, sowie Interessengemeinschafts-Verträge abzuschließen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2271]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: l Zement- und Kalkwerk, 4 Kraftwerke (davon 2 gepachtet), l Drehofenwerk nach dem Trockenverfahren. 20 Wohnhäuser, überwiegend für Werksangehörige.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2271]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen: 1. Ziegelwerke Heilbronn-Böckingen A.-G., Heilbronn-Böckingen, Beteiligung: 49 %; 2. Energieversorgung Schwaben A.-G., Stuttgart, Beteiligung: RM 15.000,00; 3. Einkaufsgemeinschaft der Elektrizitätswerke e. G. m. b. H., Berlin, Beteiligung: nom. RM 200,00; 4. Zementgemeinschaft Südwest G. m. b. H., Heidelberg, Beteiligung: nom. RM 2.000,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2271]


ZEIT1892
THEMAStromübertragung nach Heilbronn
TEXTIn einer Entfernung von ca. 12 km von Heilbronn besitzt das Portland-Cement-Werk Lauffen eine Wasserkraft von ca. 1500 PS, von welchen 900 PS zur Anlage einer elektrischen Zentralstation Verwendung finden konnten. Daselbst wird mittels durch Turbinen angetriebener Dynamos Dreiphasenstrom von 3 x 50 Volt Spannung erzeugt. Dieser Strom wird durch einen Haupttransformator von einer Leistungsfähigkeit von 200 000 Volt-Ampere im Maschinenhause auf einen solchen von 3 x 5000 Volt transformiert und durch eine oberirdische Fernleitung nach einer Sekundärstation, welche an der Peripherie der Stadt Heilbronn liegt, geleitet. In dieser Sekundärstation wird der Strom von 5000 Volt durch einen zweiten Haupttransformator von ebenfalls 200.000 Volt-Ampere in Strom von 3 x 1500 Volt übergeführt. Der letztere Strom von 3 x 1500 Volt gelangt durch ein unterirdisches Kabel nach einem Haupt-Verteilungspunkte im Innern der Stadt und wird von dort aus durch besondere unterirdische Kabelleitungen den Sekundärtransformatoren zugeführt. Diese sind in eigens für diesen Zweck konstruierten Transformatorensäulen untergebracht und transformieren den Dreiphasenstrom von 1500 Volt in solchen von 100 Volt, welcher direkt in das Verteilungsnetz geleitet wird. Im ganzen wurden geliefert 18.250 m Dreifach-Patent-Bleikabel, inkl. sämtlichen Zubehörs, als Kasten, Muffen etc. für Kabelnetz und Hausanschlüsse. - Durch Siemens & Halske als Zulieferung übernommen: das gesamte Leitungsnetz inkl. Verlegung, innere Einrichtungen in den Transformatorensäulen und die Hausanschlüsse.
QUELLE[S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)]