Christof Ruthof, Schiffswerft u. Maschinen-Fabrik KG

Allgemeines

FirmennameChristof Ruthof, Schiffswerft u. Maschinen-Fabrik KG
OrtssitzRegensburg
Postleitzahl930xx
Art des UnternehmensSchiffswerft
AnmerkungenHier: Regensburg; auch Werft in Mainz-Kastel (s.d.)
Quellenangaben[Seibt (1930) 145] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 159]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1892 Ein serbischer Großauftrag führt zur Gründung der Donau-Werft (Werft 2)
1894 Seitdem ist die Werft ununterbrochen beschäftigt. Die Abmessungen der Schiffe zwingen nun dazu, einen Platz unterhalb der Steinernen Brücke zu suchen, weshalb ein Stück Lände unterhalb der Lagerhäuser der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft gepachtet wird. - Durch die notwendig gewordene Verlängerung der Kaimauer ergibt es sich, daß die Werft im Laufe der Jahre noch zweimal weiter stromab am rechten Donauufer verlegt werden muß.
1910 Mit dem Bau und der Eröffnung der neuen Hafenanlage wird ein entsprechender Platz für die Werft geschaffen. Mit großen Unkosten geht die Übersiedelung der Werft auf dieses Gebiet vor sich, das im Petroleumhafen unmittelbar östlich der Hafenbrücke liegt.
Frühj. 1914 Die "Süddeutsche Donaudampfschiffahrt–Gesellschaft" beschafft drei mit Rohölmotoren (System Bolinder) betriebene Frachtschiffe, erbaut von Ruthof. - Im Vorjahr sind bereits drei Stück von Uebigau in Dresden beschafft worden.
1916 Die Donau-Werft (Werft 2) wird durch eine zweite Betriebsanlage (Werft 3) erweitert
15.08.1950 Gründung der Zweigniederlassung Regensburg der "Christof Ruthof GmbH, Schiffswerften und Maschinenfabrik"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Binnenschiffe 1930 [Seibt] 1930 [Seibt]  
Schiffsmaschinen 1930 [Seibt] 1930 [Seibt]  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Schwesterwerk zuvor Christof Ruthof, Schiffswerften u. Maschinen-Fabrik, Kom.-Ges. Regensburg / Mainz




Allgemeines

ZEIT1914
THEMABeschreibung
TEXTZunächst nur zu dem um 1871 in Mainz noch fast ausschließlich herrschenden Holzschiffbau eingerichtet, trat bald mit steigender Entwicklung der Technik die Notwendigkeit auf, zum Eisenschiffbau überzugehen. Im Jahre 1892 war es, als die Firma zum ersten Male durch Aufträge aus Serbien dazu gezwungen wurde, einen Montageplatz an der Donau zu suchen. Als solcher wurde ein Platz auf dem oberen Wöhrd in Regensburg gefunden. Da dieser jedoch vollkommen im Hochwassergebiet lag und die Fahrzeuge gleich zu Beginn der Fahrt nach ihrem Bestimmungsort das größte Verkehrshindernis auf der ganzen Donau - die Steinerne Brücke in Regensburg - zu passieren hatten, so mußte jeder Gedanke an eine weitere Ausgestaltung dieses Platzes fallen gelassen werden.
Auch war eine Stockung in den Aufträgen entstanden, die erst im Jahre 1894 sich wieder einstellten und seitdem ist die Werft ununterbrochen beschäftigt. Die Abmessungen der Schiffe zwangen nun dazu, einen Platz unterhalb der Steinernen Brücke zu suchen, weshalb ein Stück Lände unterhalb der Lagerhäuser der Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft gepachtet wurde. Durch die notwendig gewordene Verlängerung der Kaimauer ergab es sich, daß die Werft im Laufe der Jahre noch zweimal weiter stromab am rechten Donauufer verlegt werden mußte. Das Jahr 1910 war wie für die Stadt Regensburg so auch für die Werft von Bedeutung, da in diesem Jahre mit dem Bau und der Eröffnung der neuen Hafenanlage ein entsprechender Platz für die Werft geschaffen werden konnte. Mit großen Unkosten ging die Übersiedelung der Werft auf dieses Gebiet vor sich, das im Petroleumhafen unmittelbar östlich der Hafenbrücke liegt.
Auf diesem Platz, auf dem ein dauerndes Verweilen zu erhoffen ist, konnte aus dem Montageplatz eine selbstständige Werft entwickelt werden. Hierbei war es möglich, die modernsten Hilfsmittel der Technik in Anwendung zu bringen und durch Aufstellung von der Neuzeit entsprechenden Arbeitsmaschinen die Leistungsfähigkeit der Werft in bedeutendem Maße zu steigern.
Mit diesen technischen Hilfsmitteln ist die Werft imstande, ihre seit den 20 Jahren ihres Bestehens stetig weitergreifenden Verbindungen mit den schiffahrttreibenden Kreisen in sämtlichen Donauländern auf das beste zu pflegen. Die stetig wiederkehrenden Bestellungen aus diesen Ländern, die teilweise für ihren einheimischen Schiffbau hohe Schutzzölle geschaffen haben, zeigten das große Vertrauen, welches den Erzeugnissen der Werft allenthalben entgegengebracht wird.
Als besondere Spezialität betreibt die Werft den Bau starker flachgehender Seitenrad-Schlepp-Dampfer, sowie denjenigen von Tank- und Güterschiffen zum Schleppen oder mit Motoren zur eigenen Fortbewegung versehen für die Donau, deren Kanäle und Nebenflüsse.
Die große Zahl der Schiffe, welche seit Bestehen der Werft gebaut worden bezw. noch im Bau sind, folgen nachstehend. Geliefert wurden dieselben für sämtliche an der Donau liegenden Länder, sowie die Türkei und Griechenland.
5 Seitenradschleppdampfer.
3 Seitenradpersonendampfer,
3 Einschraubenschleppdampfer,
5 Einschraubenpersonendampfer,
7 Motorgüterschiffe,
2 Motortankschiffe,
5 Dampfbagger,
101 Schleppschiffe,
13 Tankschiffe für Petroleum- oder Benzintransport,
11 Baggerprähme,
5 Fähren.
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 159]