Stuhlindustrie Stoelcker GmbH

Allgemeines

FirmennameStuhlindustrie Stoelcker GmbH
OrtssitzFrankenberg (Eder)
Postleitzahl35066
Art des UnternehmensStuhlfabrik
AnmerkungenFirma 1993 geschlossen. Später: "Krämer GmbH" (Gewerbepark Frankenberg), Tel.: 06451/713203. Ein Teil der Krämer GmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft zum Aufbau des Museums (s.d.)
Quellenangaben[Gündling: Dampfmaschinenregister (1996)] [Asto-Akten] Telefonat mit Krämer GmbH am 29.11.2000 und am 15.03.2001
HinweiseDie Dampfmaschinenanlage (Maschinenhaus mit Lokomobile) soll in ein Museum verwandelt werden; die Aussichten dafür sind im Frühjahr 2001 nicht sehr günstig, da der Verein im Umbruch ist und die Arbeitskräfte anderweitig eingesetzt sind. Bisher wurde das Maschinenhaus teilsaniert, die Maschine ist noch nicht aufgearbeitet. Die Meer-Dampfmaschine liegt unter einer Plane im Freien. Die Immobilie auf dem ehemaligen Stoecker-Gelände wurde 2014 von der "Kremer GmbH" verkauft




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
19.02.1944 Im Stoelcker-Werk wird vom 19.Februar 1944 bis zum Einmarsch der amerikanischen Streitkräfte im März 1945 die Focke Wulf Fw 190 vom Typ A-8 hergestellt.
12.02.1993 Erklärung der Geschäftsführung, daß Liquidationsprobleme für die Firma bestehen, und der Umsatz konjunkturbedingt zurückgegangen sei. Das Unternehmen steht nicht weit vor dem Konkurs, es droht die Entlassung von 130 Mitarbeitern. In einer nächtlichen Aktion werden, von der Geschäftsleitung veranlaßt, Maschinen und Halbfabrikate ins Hauptwerk nach Ettenheim / Baden gebracht. Noch im Februar wird Konkurs angemeldet. Um den drohenden Entlassungen zu entgehen, wird eine Auffanggesellschaft gegründet und die Produktion fortgesetzt, aber ohne bleibenden Erfolg.
Ende Juni 1994 Das Stammkapital der Auffanggesellschaft ist zu gering, die Belegschaft für eine zu niedrige Produktion zu groß; so kommt es Ende Juni zum endgültigen Konkurs des Stoelcker-Werkes. Die unter der Auffanggesellschaft noch verbliebenen 85 Mitarbeiter werden entlassen.
1995 Die Firma geht in Konkurs
06.10.1995 Eine Handelskette plant einen Großmarkt auf dem Gelände der ehemaligen Stuhlfabrik und bemüht sich um Verhandlungen mit der Stadt Frankenberg. Durch den Großmarkt sollen rund 400 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden.Da sich die Angebotspalette dieses Großmarktes mit der aller 130 Fachgeschäfte in Frankenbergs Fußgängerzone und Altstadt deckt, würde dieser Großmarkt rund 50% der Kaufkraft dort abschöpfen.
19.06.1996 Um die Ansiedlung eines Grossmarktes zu verhindern, kauft auf Initiative des Kaufmännischen Vereins Frankenberg die Kremer GmbH & Co. KG, Grundstücksverwertung, das ca. 5 ha große Stoelcker-Areal. Die Finanzierung erfolgt durch zunächst 60 Gesellschafter aus Frankenberg und Umgebung, die mit etwa gleichen Anteilen rund 3 Millionen DM zusammenbringen.Diese Anteile sind Haftungskapital, sie brauchen also nicht in voller Höhe eingezahlt zu werden. Geschäftsführer der Gesellschaft sind die Unternehmer Erwin Kremer, Günter Beil und Heinrich Maurer. Dem Gesellschafterausschuss gehören Norbert Pausch an, Wilhelm Finger, Heiner Himmel und Willi Schäfer.Die Gesellschaft wird auf unbestimmte Zeit gegründet mit der Vorgabe, auf Dauer Gewinne zu erzielen. Über die Stadt Frankenberg soll das bisher als Industriegebiet ausgewiesene Stoelcker-Areal in ein erweitertes Gewerbegebiet umgewandelt werden. Zur Diskussion steht auch eine Parzellierung des Geländes. Für das ehemalige Firmengelände muß nun für die Zukunft ein Konzept erarbeitet werden. Die drei Geschäftsführer planen in Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, die Verwertung der Liegenschaften so zu gestalten, dass Interessenten eine Chance zur Unternehmensgründung gegeben wird, und dass durch die Ansiedlung dieser neuen Firmen Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. Das wird seitens der Kremer GmbH & Co. wie auch der Stadt Frankenberg als wichtigstes Ziel genannt. Diese Jungunternehmen sollen Büros und Lagerräume mit der Option mieten können, diese nach 2 Jahren zu kaufen. Eine begleitende Unterstützung der Existenzgründer soll durch sogenannte Gründungspaten sichergestellt werden, die sich aus erfahrenen Mitgliedern der Frankenberger Kaufmannschaft zusammensetzen.
12.10.1996 Im der Lokomobile gegenüberliegenden Gebäude bietet sich die Möglichkeit, neben Büro- und Lagerräumen ein das Dampfmaschinenmuseum ergänzendes Industrie- und Gewerbemuseum einzurichten. Um diese Idee eines Dampfmaschinen- und Industriemuseums umzusetzen, wird am 12.Oktober 1996 die "Gemeinnützige Frankenberger Museumsgesellschaft mbH" gegründet unter dem Vorsitz von Stadträtin Irmtraud Liebelt. Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, die Geschäftsführung und ein Kuratorium, das die beiden erstgenannten in allen Fragen des Museums berät und unterstützt. Ziel ist die Errichtung eines öffentlichen Museums, in dem in vorhandenen historischen Fabrikgebäuden Maschinen aus frühindustrieller Zeit und die damaligen Produktionsmethoden darstellt. Dieses Projekte soll in enger Zusammenarbeit mit dem Dampfmaschinenmuseum in Hanau - Großauheim verwirklicht werden. Der Vorsitzende des dortigen Fördervereins, Hans - Werner Dörich, ist Mitglied im Kuratorium der Gemeinnützigen Frankenberger Museumsgesellschaft. Kernstück in dem geplanten Museum ist die größte funktionsfähige Dampflokomobile Deutschlands, die seit 1934 im Kesselhaus der ehemaligen Firma Stoelcker diesen Industriebetrieb mit Strom und Heizwärme versorgte; über Riemen wurden auch andere Maschinen angetrieben.Trotz vierjährigen Stillstands kann diese Dampfmaschine wieder in Betrieb genommen werden. Sie soll von Grund auf renoviert werden. Dazu kommen als Dauerleihgabe eine Anzahl weiterer Ausstellungsstücke, die im weiteren Sinne alles Dampfmaschinen sind. Der zweite Arbeitsbereich der Museumsgesellschaft ist die geplante Einrichtung eines Industrie- und Gewerbemuseums in der zweiten Etage der großen Halle. Dort ist eine ständige Ausstellung der Frühindustrialisierung im Altkreis Frankenberg vorgesehen. Kreisansässige Firmen sollen dort Gelegenheit haben, ihre alten, ausgemusterten Maschinen und Geräte auszustellen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stühle 1939 Asto-Lokomobile 1984 Asto-Lokomobile  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
stationäre Lokomobile 1936 Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG
Dampfmaschine   Mannesmann-Meer Aktiengesellschaft
Dampfmaschine 1930 Machinefabriek Gebr. Stork & Co.