Gewerkschaft und Steinkohlenbergwerk Sophia Jacoba

Allgemeines

FirmennameGewerkschaft und Steinkohlenbergwerk Sophia Jacoba
OrtssitzHückelhoven (Rhld.)
StraßeSophiastr.
Postleitzahl41836
Internet-Seitehttp://www.foerderverein-schacht3.de
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenBis 1917 als "Hückelhoven II" im Besitz der Familie Honigmann. 1955: Grubenabteilungen I/III (Hückelhoven), IV (Ratheim) und (Rosenthal). 1996: "Sophia-Jacoba GmbH". Später an Ruhrkohle AG, dann EBV (= Eschweiler Bergwerksverein). 2000: die Bergwerksanlagen sind abgerissen; Fördergerüst und Maschinenhaus (Elektrofördermaschine) stehen unter Denkmalschutz. Förderverein: Franz-Josef Sonnen 02433/5386
Quellenangaben[Gündling: Dampfmaschinenregister (1996)] [AFB / DINFO (1995)] [Wegweiser Kohlenreviere NRW (1955) 230] Tel. Auskunft am 14.12.2000




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1885 Friedrich Honigmann beginnt mit Probebohrungen im Gebiet Hückehoven, Millich und Schaufenberg.
1899 Friedrich Honigmann läßt sich im Gebiet Hückelhoven, Millich und Schaufenberg 29 Grubenfelder konzessionieren.
1909 Ansetzen des Bohrloches Schacht I
1911 Es wird eine Teufe (Tiefe) von 178 Meter erreicht. Grube und Grubenfeld erhalten den Namen Hückelhoven II.
1911 Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Jülich - Dalheim wird mit dem Abteufen der Schächte 1 und 2 in Hückelhoven begonnen
08.01.1913 Erste Förderung (aus dem Flöz "Hüls")
1914 Fertigstellung von Schacht 1
1914 Mit zunächst acht Bergleuten wird die erste Anthrazitkohle gefördert.
1916 Die Erben von Friedrich Honigmann verkaufen Anteile des Grubenfeldes Hückelhoven II. Dr. Fentener von Vlissingen, Direktor und Mitinhaber der "Steenkolen Handelsvereniging", gründet die NEMOS, die Anteile der Gewerkschaft Hückelhoven II übernahm.
1917 Die von Dr. F. H. Fentener van Vlissingen gegründete "Nederlandsche Maatschappij tot Ontginning van Steenkolvelden" (NEMOS) übernimmt die Anteile der Gewerkschaft Hückelhoven II.
1917 Die Zeche "Hückelhoven" wird nach den Frauen des Gründers der "Nederlandsche Maatschappij tot Ontginning van de Steenkolenvelden" (NEMOS), Dr. Fentener van Vlissingen (Sophie) und des Grubenvorstandsvorsitzenden Pieter de Vooys (Jacoba) benannt.
1919 Fertigstellung von Schacht 2
1920 Die NEMOS kauft die 400 Kuxe, die bis dahin noch der Familie Honigmann gehört hatten.
1921/1926 Bau der Siedlung Schaufenberg von 1921 bis 1926
1922 Bau einer Brikettfabrik zur Verarbeitung der anfallenden Feinkohle
1927 Beginn der Abteufung des Schachts 3
1934 Aufstellung des Fördergerüts für Schacht 3
1934 Das Fördergerüst und Schacht 4 bei Ratheim werden in Betrieb genommen; er dient zunächst nur als Wetter- und Materialschacht.
1937 Die ersten Dieselloks werden untertage eingesetzt.
01.1945 Die Grube säuft nach Abzug der Notbesatzung bis zur 360-m-Sohle ab.
18.06.1945 Die Arbeiten unter Tage werden wieder aufgenommen.
21.01.1946 Die in die Grube gelaufenen 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser sind nach 171 Tagen wieder abgepumpt.
1952 Auf Grund der Montan-Mitbestimmung im Grubenvorstand erhält die Grube einen Arbeitsdirektor und einen elf Mitglieder starken paritätisch besetzten Aufsichtsrat.
16.03.1952 Strebbruch, 4 Tote
1954 In Wassenberg-Rosenthal wird der erste Spatenstich für Schacht V vorgenommen
1956 Es fällt die Entscheidung, dass in Ratheim-Altmyhl eine Zentralschachtanlage gebaut wird. Der Wetterschacht IV in Ratheim wird zum Förderschacht umgebaut.
1956 Das Grubenfeld S-J B wird von Bundeskanzler Konrad Adenauer als Preis für die Rückkehr des Selfkant an die Niederländer abgegeben.
1959 Der Förderturm von Schacht 4 (neue Zentralschachtanlage in Ratheim) in Stahlbeton-Bauweise (Architekt: Fritz Schupp) wird in Betrieb genommen.
1960 Schacht 4 in Ratheim wird in Betrieb genommen
1964 Schacht 6/HK (benannt nach Helmut Kranefuß, dem Vorstandsvorsitzenden) wird durch Ministerpräsident Meyers in Betrieb genommen.
1973 Übernahme durch die niederländische Gesellschaft Robeco N.V.
13.09.1975 Schwemmsandeinbruch mit kostspieligen Instandsetzungs- und Aufräumarbeiten. 150.000 cbm Sand laufen in die Grube.
1978 Fertigstellung der Schachtanlage Rosenthal
1982/1983 Bau einer neuen Kohlenwäsche auf der Schachtanlage in Ratheim (auch 1979 genannt)
1989 Fertigstellung des Luftschachts Hoverberg
05.09.1989 Umwandlung in die "Sophia-Jacoba GmbH"
1990 Die niederländische "Robeco N.V." veräußert die Schachtanlage an die "Ruhrkohle AG".
27.03.1997 Letzte Förderung
30.06.1997 Stillegung
27.03.2007 Eröffnung eines Bergbaumuseums auf dem Zechengelände
31.03.2008 Schließung der letzten deutschen Steinkohlebrikettfabrik
02.2009 Die Gebäude der Steinkohlebrikettfabrik werden gesprengt




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1913 Beginn der Förderung (Anthrazit seit 1914) 1997 Ende  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
fahrbare Lokomobile 1906 Th. Flöther Maschinenbau Aktiengesellschaft
fahrbare Lokomobile 1916 Th. Flöther Maschinenbau Aktiengesellschaft
Dampffördermaschine 1920 Isselburger Hütte AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1914 8       8 im Untertagebetrieb
1915 28 12     12 im Untertagebetrieb
1918 170        
1920 1009        
1926 2161        
1933 3395        
1936 4500        
11.09.1944 137 95 42   Notbelegschaft, zur Aufrechterhaltung der Kraftwirtschaft und Wasserhaltung
25.02.-15.03.1945 11       Notbelegschaft, davon sind 9 Personen gefallen, als Hückelhoven Frontgebiet war
gegen Ende 1945 1219        
1959 5669        
1967 3957        
1987 5000       mehr als 5000
1989 4800        




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1915 1915 Steinkohle 317   t
1918 1918 Steinkohle 9061   t
1920 1920 Steinkohle 55210   t
1945 1945 Steinkohle 116830   t