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Malteserbrauerei GmbH
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Firmenname | Malteserbrauerei GmbH |
Ortssitz | Amberg (Opf) |
Straße | Malteserplatz 2 |
Postleitzahl | 92224 |
Art des Unternehmens | Brauerei |
Anmerkungen | Besitzer: Studienseminar Amberg. Bei [MAN] als "Königliches Studien-Seminar-Brauhaus" (s.d.) bezeichnet, jedoch ein und dieselbe Braustätte. Archivalien im Staatsarchiv Amberg. |
Quellenangaben | [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 16] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 13] bierdeckelsammer.net (mit Abb.) |
Hinweise | [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 13]: Ansicht |
Zeit |
Ereignis |
1621 |
Kurfürst Maximilian I. gestattet den Jesuiten, in Amberg ein Kollegium mit Gymnasium und Seminar zu errichten. |
07.05.1665 |
Der Bau des Jesuiten-Kollegs beginnt |
1693 |
Gründung |
1693 |
Die Jesuiten errichten ein Brauhaus (praxatorium) |
1746 |
Die Jesuiten bauen eine Wasserleitung für Brauereizwecke |
1773 |
Aufhebung des Jesuitenordens. Das Seminargebäude wird versteigert, den Zöglingen der hintere Flügel des Kollegs angewiesen und die Brauerei zur Verpachtung ausgeschrieben. |
1782 |
Malteserritter nehmen die Brauerei in Besitz, seitdem führt sie den Namen Malteserbrauerei |
1808 |
Die bayerische Zunge des Malteserritterordens wird aufgelöst, und die Brauerei wird alljährlich verpachtet |
19.08.1819 |
Die königliche Regierung erhält den Allerhöchsten Auftrag, die Brauerei öffentlich an den Meistbietenden zu versteigern, um den wechselnden Pachtverhältnissen ein Ende zu machen. |
06.08.1821 |
Bei der Versteigerung bietet Seminardirektor Wiesnet 15.880 Gulden, der Gutsbesitzer von Fernberg 15900 Gulden |
28.09.1821 |
Gemäß Allerhöchster Entschließung wird das Studienseminar aus verschiedenen Gründen dem höheren Bieter Gutsbesitzer von Fernberg vorgezogen. Seitdem ist die Malteserbrauerei Eigentum des K. Studienseminars. |
1905 |
Bau des Heizhauses |
1908 |
Bau eines neuen Brauereigebäudes und Beginn des vollständigen Umbaus der Brauerei |
1912 |
Abschluß des Umbaus, bei dem die Brauerei mit den neuesten Einrichtungen versehen wurde. |
1993 |
Übernahme durch die Brauerei Bischofshof, Regensburg, und Schließung |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bier |
1693 |
Beginn durch Jesuiten |
1993 |
Ende (geschlossen) |
1982 noch bei [Hoppenstedt] |
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1909 |
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1914 |
Dampfkessel |
2 |
|
unbekannt |
Heizfläche je |
80 |
qm |
mit Economiser |
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1914 |
Dampfmaschinen |
2 |
|
unbekannt |
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mit Ventilsteuerung (1 davon mit Sicherheit die von MAN) |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1993 |
Anschluß (Namensverlust) |
danach |
Bischofshof, Bierbrauerei und Malzfabrik |
und Schließung der Malteser-Brauerei |
ZEIT | 1914 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | Das Mälzereigebäude enthält im Kellergeschoß die Tennen, im Parterre den Gerstenübernahmeraum, im 1. und 2. Stockwerk die Gersten- und Malzsilos und in den beiden Dachgeschossen die Mälzereimaschinen und den Elektromotor für den Grünmalzaufzug. Die Malzdarre ist mit elektrisch angetriebenen Wendern und die Darrfeuerung mit automatischer Kohlenbeschickung versehen. Im Sudhaus befinden sich zwei Pfannen und zwei Bottiche für 30 Zentner Maischquantum. Der Läuterbottich hat Umhackvorrichtung und selbsttätige Austreberung. Das fünf Stockwerk hohe Kellereigebäude weist 6 Lagerkellerabteilungen auf, den Gärkeller mit hochgestellten Bottichen, den Hopfenraum, den Sammelbottich- und Berieslerraum und unter Dach zwei Kühlschiffe. Das Abfüllereigebäude enthält im Erdgeschoß den Faß- und Flaschenabfüllraum, die Faß- und Flaschenwäscherei und in den oberen Stockwerken Faßlagerräume. Das Pichereigebäude ist mit Holzpflaster versehen. Im Maschinenhaus liefern zwei Dampfmaschinen mit Ventilsteuerung die Kraft für das Sudhaus und die elektrische Zentrale. Letztere aus zwei Dynamomaschinen, einer Zusatzmaschine und einer Akkumulatorenbatterie bestehend, versieht die Motore mit elektrischer Energie und Brauerei und Studienseminar mit elektrischer Beleuchtung. Die mit automatischer Kohlenbeschickung versehenen zwei Dampfkessel haben eine Heizfläche von je 80 qm. Die Heizgase werden behufs weiterer Ausnutzung noch durch einen Economiser geleitet. Der Abdampf wird in den Sommermonaten kondensiert, im Winter unter Zugabe von Frischdampf zur Heizung der ausgedehnten Seminar- und Wirtschaftsräume verwendet. Zwecks Erzeugung niedriger Temperaturen für die Kellereien sind mit den Dampfmaschinen Ammoniakkompressoren direkt gekuppelt. |
QUELLE | [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 13] |
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