GELO Holzwerke GmbH

Allgemeines

FirmennameGELO Holzwerke GmbH
OrtssitzWeißenstadt (Kr. Wunsiedel)
StraßeSparnecker Str. 1
Postleitzahl95163
Internet-Seitehttp://www.gelo.de
Art des UnternehmensSägewerk
AnmerkungenFirma vorher: "Gebhardt & Gebr. Lochner, Dampfsägewerk". Um 1999: In den alleinigen Händen der Firma Küspert.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 591] [Rockstroh-Referenzliste (1914)] [Firmen-Prospekt (um 1999)] Besuch Gieseler am 07.06.2000
HinweiseDie moderne, aber auch traditionsbewußte Firma unterhält sowohl ihre seit 1992 abgestellte Dampfmaschine als auch ein kleines Werksmuseum in einem Raum des Verwaltungsgebäudes mit kleinen Holzbeareitungsmaschinen, Büroutensilien und Archivalien.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1898 Der Holzhändler Johann Gebhardt, der Kaufmann Friedrich Lochner und der Kaufmann Wilhelm Lochner, alle aus Weißenstadt, gründen am Stadtrand ein Sägewerk. Bereits kurze Zeit später kann im neuerbauten Werk mit 12 Arbeitern die Produktion begonnen werden. Die erste Anlage besteht aus einem Sägearbeitsraum mit 2 Vollgattern, einer Dampfmaschinenanlage, einer Kesselanlage und einer Kreissäge.
1904 Die erste Hobelmaschine wird aufgestellt
1904 Es wird eine Kistenfabrikation dem Werk angegliedert.
1909 Aufnahme einer Holzwollfabrikation und einer Holzwollspinnerei, so daß bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges bis zu 60 Arbeiter beschäftigt werden können.
25.11.1918 Am 25. November 1918 vernichtet ein grauenvoller Großbrand innerhalb weniger Stunden den gesamten Betrieb Gebhardt & Gebr. Lochner.
Sommer 1919 Das Werk geht nach der Brandkatastrophe des Vorjahres wieder in Betrieb. Nun arbeiten im Sägewerk 4 Gatter, und in der Holzwollfabrikation produzieren 6 Holzwollhobelmaschinen und 8 Seilspinnmaschinen.
01.01.1929 Christian Küspert sen. kauft den Betriebsanteil von Wilhelm Lochner und gibt der Firma mit seinen weitreichenden Erfahrungen wesentlich neue Impulse. Neue Flächen werden erworben, die erste Heißlufttrockenanlage wird gebaut, und durch den erweiterten Lageplatz laufen nun Rollbahngleise.
10.04.1945 Der Betrieb wird durch unmittelbar in der Nähe einschlagende Bomben schwer getroffen: Alle Fenster werden zerstört und die Dächer schwer beschädigt.
18.04.1945 Vor der Einfahrt des Werks wird ein amerikanischer Panzer mit einer Panzerfaust beschossen, der völlig ausbrennt und viele Wochen an diesem Platz liegt.
1965 Modernisierungsmaßnahmen auf dem Rundholzplatz, wo u.a. ein großer Portalkran errichtet wird, die Teilautomatisierung der Sägehalle und den Bau einer riesigen Schnittholzsortieranlage.
1969 Schließung der Holzwollfabrikation
1969 Einrichtung einer Kunststoffproduktion, in der Styroporformteile hergestellt werden. Mit 6 Vollautomaten werden bis zu 10 000 Styroporteile täglich produziert
1976 Es werden eine automatische Doppelbesäumkreissäge und eine Durchlaufkappanlage installiert.
1976 Es werden neue Trockenkammern gebaut.
1982 Nach dem Ausscheiden der Familien Lochner aus der Firma Gebhardt & Gebr. Lochner liegt ab sofort das Schicksal des Unternehmens allein in den Händen von Christian Küspert jun. Die Firma nennt sich nun "GELO-Holzwerke".
04.04.1986 In Anwesenheit von 250 Gästen aus Wirtschaft und Politik nimmt GELO einen vollmechanisierten, mikroprozessorgesteuerten Rundholzplatz in Betrieb. Damit wächst die Einschnittskapazität schlagartig auf mehr als das Doppelte, und für die Mitarbeiter in diesem Teilbereich bedeutet dies eine einschneidende Erleichterung in ihrer Arbeitsweise.
1988 Neubau eines 300 m langen Rundholzplatzes mit innovativer elektronischer Technik
27.06.1992 In den Abendstunden vernichtet ein Großfeuer nahezu die gesamte Produktion. Ein Jahr des betrieblichen Stillstandes und des mühevollen Wiederaufbaus beginnt.
1993 Nach nur 10-monatiger Rekordbauzeit kann GELO erneut in Betrieb genommen werden. Im neuen Profilspanerwerk, dem Herzen des Betriebs, wird das Rundholz mittels einer Profilierlinie mit Kreissägenkombination mit höchster Vorschubgeschwindigkeit verarbeitet.
1999 Parallel zur laufenden Produktion wird auf dem Gelände der GELO Holzwerke ein neuer Rundholzplatz errichtet. Mehr als 100.000 Festmeter können nun im Jahr eingesägt werden.
2000 Einbau von Frequenzumformern bei den Motoren in der Spanerlinie. Wo bislang die Motoren nur mit entweder 40 Metern in der Minute oder 60 Metern in der Minute betrieben werden konnten, ist es nun möglich, stufenlos zwischen 30 und 120 Metern in der Minute werkstückorientiert und durch Einzelstückverstellung die Geschwindigkeit zu regeln.
2001 Als erstes Sägewerk Deutschlands erhalten die GELO-Holzwerke das begehrte PEFC-Umweltzertifikat. Dieses Siegel dürfen nur Firmen führen, die sich im Bereich einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Zusammenspiel mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Standards verdient gemacht haben, und dieses stets durch einen kontinuierlichen Produktkettennachweis (chain of custody) nachweisen können.
2003 Wolf-Christian Küspert wird offiziell zum Geschäftsführer der GELO-Holzwerke ernannt. Damit wird der Familienbetrieb an die nunmehr dritte Küspert-Generation übergeben. Christian Küspert als Senior-Chef bleibt dem Unternehmen in beratender Funktion weiter erhalten.
2003 Es wird eine moderne Vakuum-Trocknungskammer für Bauhölzer errichtet.
2004 Bau der Verbrennungsanlage, welche die GELO-Holzwerke damit zu einem vollkommen bioökologisch arbeitenden Betrieb macht. Durch die Möglichkeit anfallende Holzreste verbrennen zu können, werden nichtregenerative Brennstoffe wie Öl oder Gas völlig ersetzt.
2004 Das Betriebsgelände wird auf 12 Hektar erweitert.
2004 Die Kapazität der Frischluft/Abluft-Trocknungskammern wird um weitere 200 Kubikmeter ausgebaut.
2005 Ein neues Sortierwerk wird errichtet, und das Hobelwerk wird im Rahmen der Modernisierungen mit einer neuen flexiblen Bauholzhobelmaschine ausgestattet. Diese erlaubt nun die individuelle Bearbeitung verschiedener Werkstücke während des laufenden Betriebes, ohne manuelle Umstellungen auf Einzelgrößen.
07.2006 Die ersten 13m langen KVH-Stangen (KVH = Konstruktionsvollholz) und KVH-Listen verlassen den Hof von GELO.
12.2006 Das Betriebsgelände in Weißenstadt kann erheblich erweitert werden: GELO erwirbt im Dezember das an das bestehende Gelände angrenzende Industrieareal inklusive Fertigungshalle.
02.2007 Es fällt die Investitionsentscheidung für ein voll flexibles Industriehobelwerk.
09.2007 Seither werden in der ehemaligen Textilproduktionshalle hochwertige Hobelwaren für die Märkte in Deutschland und der Welt produziert.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Holzwolle 1909 Beginn 1969 Ende  
Schnittholz 1898 Beginn (Gründung) 2008 tätig  
Styroporteile 1969 Beginn      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1951 Maschinenfabrik B. Maier KG
Dampfmaschine 1900 Maschinenfabrik und Eisengießerei, Eisenkonstruktionswerkst. und Kesselschmiede Heinrich Rockstroh
Dampfmaschine 1914 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Marktredwitz vorm. Rockstroh