Brauerei Dessow e.G.

Allgemeines

FirmennameBrauerei Dessow e.G.
OrtssitzDessow (ü. Neustadt, Dosse)
StraßeNeuruppiner Str. 2
Postleitzahl16845
Internet-Seitehttp://www.oettinger-bier.de
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenUm 1900: "Schloßbrauerei Dessow e.G." und um 2004 wieder. Auch: "Genossenschaftliche Schloßbrauerei GmbH" (betrieben durch eine Wirte-Genossenschaft). DDR-Zeit: zu Getränkekombinat Potsdam. Ab Mai 2001: Zweigniederlassung der Oettinger Brauerei GmbH
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1379] [MAN-Dampfmaschinenliste] Auskunft Herr Kühn am 28.06.2001; Besichtigung (Herr Kühn) am 07.05.2005 [Festschrift 125 Jahre Dessower (1992)]
HinweiseDie Brauerei ist auf märkische Biere (Pilsener, Export, Schwarzbier) spezialisiert. Die außer Betrieb befindliche Dampfmaschine kann im Rahmen von Brauereibesichtigungen oder individuell auf Nachfrage besichtigt werden; Ansprechpartner sind Herr Kühn oder Herr Funke, Tel.: 033974/65-0. Zu erreichen von der Autobahn A24, Abfahrt Neuruppin, die A167 Richtung Kyritz, hinter Ganzer nach rechts bis Dessow. Mit der Eisenbahn bis Neustadt (Dosse) oder Neuruppin, zwischen denen eine Nebenbahn bis Dessow verkehrt.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1867 Das Rittergut Dessow gelangt nach mehreren Eigentümerwechseln in den Besitz des Adelsgeschlechts Kriegsheim. Im Mai des selben Jahres legt Herr von Kriegsheim den Grundstein zur Errichtung der Brauerei und Molkerei. Er beabsichtigt, die auf seinem Gut angebaute Gerste selbst zu verarbeiten und die Anfallerzeugnissse aus dem Mälzerei- und Brauprzeß (Malzkeime und Treber) in der Viehwirtschaft zu verwerten. Er will das noch seltene Lagerbier herstellen und im Umland vertreiben.
1880 Das Rittergut mit Brauerei geht von Herrn von Kriegsheim auf die "Grund- und Bodenkredit AG", Berlin, über.
1885 Kommerzienrat Theod. Gilka aus Berlin erwirbt Rittergut mit Brauerei von der "Grund- und Bodenkredit AG", Berlin und führt die Brauerei unter der Firma "Schloßbrauerei Theodor Gilka"
01.07.1886 Braumeister Alder, der vorher in Berlin gearbeitet hatte, beginnt seine Tätigkeit.
ab 1886 Umter Braumeister Alder werden bauliche Veränderungen vorgenommen: Das Sudhausgebäude mit der gesamten Sudahuseinrichtung wird gebaut, ferner das Schwankhallengebäude und Aufstellung des Kühlschiffs.
1907 Tod des Eigentümers, Kommerzienrat Gilka. Danach wird die Brauerei durch Otto Henseling im Auftrage der Erben verwaltet.
23.05.1912 Auf Betreiben von Otto Henseling wird die Wirtegenossenschaft gegründet
28.05.1912 Eintragung der Wirtegenossenschaft beim Amtsgericht Wusterhausen
nach 1924 Weiterer Ausbau der Brauerei
1933 Nach der Wirtschaftskrise ab 1929 beginnt wieder ein Aufschwung, der bis zum Zweiten Weltkrieg anhält.
05.1945 Vorübergehende Einstellung der Produktion
22.05.1946 Erste Generalversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Ziel, die Brauerei wieder zu aktivieren. Über den Antifaschistischen Block beruft der Landrat von Neuruppin den Kaufmann Friedrich-Wilhelm Knüpfer als Verwalter der Schloßbrauerei.
Herbst 1946 Wiederaufnahme der Produktion. Es werden Biere mit nur 3 Prozent Stammwürze produziert.
10.1946 Diplombraumeister Hecke tritt ein.
02.1953 Diplombraumeister Hecke und Hauptbuchhalter Heinz Gerloff werden wegen Kaufs von Ersatzteilen aus dem Westen verhaftet (später auch vier Aufsichtsratsmitglieder). In dieser Zeit wird eine treuhänderische Verwaltung durch Willy Schönbrodt eingerichtet.
06.1953 Diplombraumeister Hecke und Hauptbuchhalter Heinz Gerloff werden nach vier Monaten Haft wieder entlassen.
28.08.1953 Der Vorstand der Wirtegenossenschaftsbrauerei mit Diplombraumeister Hecke und Hauptbuchhalter wird bestätigt
27.07.1956 Erneute Eintragung in das Genossenschaftsregister in Kyritz
24.04.1972 In der außerordentlichen Hauptversammlung muß die Auflösung der "Schloßbrauerei Dessow eGmbH" beschlossen.
15.05.1972 Aufgrund der Verordnung vom 16.10.1968 über das Verfahren der Gründung und Zusammenlegung von volkseigenen Betrieben wird der "VEB Brauerei Dessow" gegründet
10.07.1972 Letzte Hauptversammlung der Brauereigenossenschaft und deren Auflösung
10.01.1990 An den Kombinatsdirektor des Getränkekombinats Potsdam wird mündlich der Antrag zur Reprivatisierung gestellt.
12.03.1990 Der Antrag zur Reprivatisierung wird schriftlich an den Rat des Bezirks Potsdam eingereicht.
01.05.1990 Die Reprivatisierung erfolgt. Die 14 Genossenschaftler (davon zwei Aufsichtsratsmitglieder) wählen den Aufsichtsrat: Heinz-Dietrich Vick (Vorsitzender), Heinz Gerloff und Günter Laue. Zum Vorstand werden bestellt: Dr.-Ing. Klaus Scheurell und Hannelore Reichert.
12.1990 Seither wird das KEG-Faß angeboten
02.1992 Die Flaschenabfüllung wird völlig erneuert.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 1379] 1995 bekannt  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1916 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1946 1946 Bier 2000   hl
1947 1947 Bier 19800   hl
1951 1951 Bier 25200   hl
1953 1953 Bier 37300   hl
1958 1958 Bier 61100   hl
1966 1966 Bier 70000   hl
1971 1971 Bier 88100   hl
1978 1978 Bier 112000   hl
1980 1980 Bier 166100   hl
1989 1989 Bier 186100   hl