Zeche Eschweiler Reserve

Allgemeines

FirmennameZeche Eschweiler Reserve
OrtssitzNothberg (b. Eschweiler)
StraßeZechenstr.
Postleitzahl52249
Art des UnternehmensKohlebergwerk
Anmerkungen1913: zu Eschweiler Bergwerks-Verein. Auch bezeichnet als "Zeche Nothberg". Schacht I (Teufe: 490 m "Wilhelmschacht", Namensgeber Wilhelm Englerth und Schacht II (Teufe: 600 m), ferner der Heinrichsschacht bei Weisweiler (als Wetter- und Wasserhaltungsschacht). Beide Schächte mit Fördersohlen auf 380 und 490 m. Dazu gehörten später auch die Felder der geschlossenen Gruben Centrum, Birkengang, Atsch und Ischenberg. In Eschweiler 1955 keine Kohleförderung mehr (nur Bereich Alsdorf/Siersdorf). Auf der Düsseldorfer Industrieausstellung (1902) wurde ein Schnittmodell mit drei Wasserhaltungen (Balanciermaschine mit Schwungrad, Riedler-Dampfpumpe (Zwillings-Tandem) mit gesteuerten Ventilen, Riedler-Expreßpumpe) gezeigt.
Quellenangaben[GA, 19.01.1991] [Jahrb dt. Braunkohlen ... (1913) 132] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 402] [Matschoß: Entw Dampfmaschine (1908) II, 312] [VDI (1902) 1035] http://www.gessen.de/bergbau/zechen/reserve.html




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1833 Christine Englerth erwirbt die Abbaurechte für das Grubenfeld, das sich östlich an die Felder der Grube Centrum anschließt. Es bekommt den Namen "Eschweiler Reserve" und erstreckt sich über den Bereich Eschweiler, Weisweiler, Inden und Lucherberg.
1847 Beginn der Teufarbeiten für den Wetter- und Wasserhaltungsschacht "Heinrichsschacht"
1855 Fertigstellung des "Heinrichsschachts" mit einer Teufe von 362 m
1862 Inbetriebnahme der Grube
1864 Bau eines Eisenbahnanschlusses an die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (Strecke Aachen - Köln)
1875-80 Wegen des starken Wasserzuflusses geht die Förderung stark zurück.
1891 Die Förderung der Grube "Centrum" wird endgültig eingestellt und von der Grube Reserve übernommen.
1891 Inbetriebnahme einer Zwillingsfördermaschine am Schacht II
1892 Baubeginn für eine Kokerei (an der späteren Feldendenstraße)
1893 Die ersten 30 Öfen der Kokerei werden aufgebaut
1894 Der Wilhelmschacht (Schacht I) erreicht eine Teufe von 493 m
1895 Inbetriebnahme der Kokerei mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten (Benzolfabrik und Teerdestillation)
1895 Baubeginn von Güterseilbahnen, welche die Kohle von den Schächten zur Kokerei und den gebrannten Koks von der Kokerei zur Concordia-Hütte transportieren sollen.
1902 Die neue Kohlenwäsche am Wilhelmschacht (Schacht I) geht in Betrieb
1903 Ein neuer Wetterschacht in der Nähe Weisweilers (Teufe: 134 m) geht in Betrieb
1905 Schacht II wird bis auf 596 m abgeteuft.
1905 Schlagwetterexplosion mit zwei Toten und sechs Verletzten
1906 Modernisierung der Kokerei: 30 alte Öfen werden abgebrochen und durch 36 neue Öfen ersetzt. Weitere 43 Öfen werden zusätzlich installiert.
1907 Inbetriebnahme einer eine elektrisch betriebenen Untertagebahn
1922 Beginn von Modernisierungsmaßnahmen. so erhält der Wilhelmschacht einen gemauerten Ausbau.
1925 Der Wetterschacht bei Weisweiler wird seither auch zur Personalfahrt genutzt
1926 Erweiterung der Kokerei. Es werden 30 alte Öfen abgebrochen und 50 neue eingebaut.
1927 Schlagwetterexplosion mit einem Toten und vier Verletzten
21.02.1931 Bei einer Explosion einer Sprengstoffkiste auf der 600-m-Sohle kurz vor 7.30 Uhr sterben unmittelbar 5 Männer. Bei der nachfolgenden Schlagwetterexplosion kommen im Stollen der Flöze Fornagel und Großkohl weitere 27 Bergleute ums Leben. 20 Schwerverletzte und 15 Leichtverletzte
24.02.1931 Zentrale Trauerfeier in der Schützenhalle an der Marienstraße für die Opfer des Grubenunglücks vom 21. Februar und Trauerzug durch die Straßen der Stadt
1937 13 Öfen der Kokerei werden wegen starker Beschädigungen stillgelegt.
15.09.1944 Bombardierung der Grube, wobei die Übertageanlagen der Grube und der Kokerei Reserve schwere Schäden erleiden.
28.09.1944 Durch einen Bombenangriff werden die Benzolfabrik der Kokerei und das Kesselhaus zerstört. Da nun kein Dampf für die Fördermaschinen vorhanden ist, können die verbliebenen Bergleute nicht mehr die Pumpenstation auf der 600-m-Sohle erreichen. Der gewaltige Wasserzufluß läßt die Grube innerhalb weniger Tage bis fast zur Oberfläche vollaufen. - Sie wird nach dem Krieg nicht gesümpft, sondern aufgegeben.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1856 Beginn (oder später) 1945 Ende (Grube abgesoffen) [Bergbau-Archiv BO]: Förderung ab 1880




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1918 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1918 Neuman & Esser Maschinenfabrik
Dampfpumpmaschinen 1901 Sundwiger Eisenhütte Gebr. von der Becke & Co.
Dampfmaschine   Eisenwerk Carlshütte




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1896 i.B. Dampfmaschine 1   unbekannt       Zum Antrieb einer unterirdischen Seilförderung (l= 1200 m)  
1896 i.B. Seilförderung 1   C. W. Hasenclever Söhne proj. Länge 1200 m unterirdisch, Seil ohne Knoten, mit Dampfantrieb. Mit einer rechtwinkligen Kurve  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGehört zur Bergbauabteilung des Eschweiler Bergwerks-Vereins
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 402]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTSchächte: 3 Schächte. Teufe: 600 m. Anlagen: Kokerei.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 402]