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Gaswerk Nürnberg
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Firmenname | Gaswerk Nürnberg |
Ortssitz | Nürnberg |
Postleitzahl | 904xx |
Art des Unternehmens | Gaswerk |
Anmerkungen | Das erste Gaswerk war auf dem Gelände zwischen Rothenburger Straße, Fürther Straße und Rochusfriedhof. Siehe auch Gaswerk Doos. Eigentümerin: Seit 1871 die Stadtgemeinde. 1885: Dirigent: Herr J. Haymann; das Privilegium datierte von 1846 und dauerte 25 Jahre; nach Ablauf dieser Zeit hatte die Stadt das Recht, die Anstalt käuflich zu übernehmen, oder das Privilegium für erloschen zu erklären und anderweitige Konkurrenz zuzulassen. Ab 1904 neues Gaswerk in Sandreuth undim Folgejahr Schließung des Werks am Plärrer (denkmalgeschützte Gebäude blieben erhalten). In Sandreuth entstand 1982 ein Heizkraftwerk. |
Quellenangaben | [Gündling: Dampfmaschinenregister (1996)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 530] http://www.nuernberginfos.de |
Zeit |
Ereignis |
03.09.1846 |
Baubeginn des Gaswerks am Plärrer durch James Barlow, Charles Forster und Ziegler |
28.04.1847 |
Die Erbauer des Gaswerks Nürnberg, James Barlow, Charles Forster und Ziegler, geben sämtliche Rechte und Verbindlichkeiten an den Stuttgarter Civil-Ingenieur Gaspard Dollfuss ab. |
11.1847 |
Eröffnung des Gaswerks am Plärrer |
1848 |
Das Werk wird an die Nürnberger Gasbeleuchtungsgesellschaft verkauft. |
27.07.1849 |
Gründung einer Aktiengesellschaft unter dem Namen "Nürnberger Gasbeleuchtungsgesellschaft". Diese tritt das Unternehmen an die Herren Spreng, Sonntag und Maier ab. Das Privilegium datiert von 1846 und dauert 25 Jahre. |
1851 |
Ãœbernahme durch die Firma "Spreng, Sonntag und Mayer" |
1851 |
Vertrag mit der Ludwigsbahn-Gesellschaft über die Kohleanlieferung. Hierfür hierfür wird eine Drehscheibe und ein 80 Meter langes Stichgleis ins Werksgelände angelegt. Die umständliche Anlieferung mittels Fuhrwerken entfällt hierdurch. |
1871 |
Verlängerung des Anschlußgleises um 70 m und Einbau einer Gleiswaage. |
01.10.1871 |
Nach Ablauf des 25-Jahres-Vertrages wird das Werk von der Stadt Nürnberg zu einem Schätzwert von 640.000 Gulden übernommen. |
1874 |
Das Gaswerk wird vollständig umgebaut. |
1890 |
Die Drehscheibe im Anschlußgleis wird durch eine Weiche ersetzt und ein neues, 100 Meter langes Gleis ins Gaswerksgelände verlegt, was die Kohlelieferung und den Rangierbetrieb erheblich erleichtert. |
1898 |
Die Suche nach einem Grundstück für ein neues Gaswerk beginnt. Fündig wird man in Sandreuth, wo sich bereits der Hauptsammler der Stadtentwässerung befindet. |
18./25.02.1902 |
Der Nürnberger Stadtrat stimmt am 18. und 25. Februar den Plänen des damaligen Gaswerksdirektors Rudolf Terhaerst für das neue Gaswerk auf dem Grundstück in Sandreuth zu. |
01.10.1904 |
Eröffnung des neuen Gaswerks in Sandreuth. Auf auf dem Areal sind 4.000 m Schienennetz verlegt. Neben fünf Parallelgleisen, Drehscheibe und sieben Weichen, verfügt die Werksbahn auch über eine moderne Waggonkippanalage. |
23.01.1905 |
Das alte Gaswerk am Plärrer stellt seinen Betrieb ein. - An seiner Stelle entsteht das 1913 fertig gestellte Volksbad. |
Frühj. 1929 |
Die Stadt entschließt sich zu einer grundlegenden und umfassenden Erweiterung des Gaswerkes am selben Standort. |
1938 |
Die Gasabgabe steigt auf 63 Millionen Kubikmeter an. |
Sept. 1939 |
Die Gasversorgung der Stadt Schwabach wird von Nürnberg übernommen. |
Nov. 1939 |
Die neue Werksküche versorgt seither bis zu 300 Mitarbeiter täglich mit warmen Mittagessen. |
2. Weltkrieg |
Zwischen 1943 und 1945 treffen rund 100 Sprengbomben und Tausende von Brandbomben das Werk. |
Mai 1944 |
Nach einer dreijährigen Generalmodernisierung geht eine neue Ofenanlage in Betrieb. 1.100 Tonnen Kohle können nun innerhalb von 24 Stunden durchgesetzt werden, was einer täglicher Erzeugungskapazität von 480.000 Kubikmeter Gas entspricht. |
01.06.1946 |
Stein wird von Nürnberg mit Gas versorgt. |
1949 |
Es werden wieder 80 Mio. Kubikmeter Gas in Sandreuth erzeugt, 27 Prozent über dem Niveau der Abgabe im letzten Vorkriegsjahr 1938 |
Nov. 1949 |
Neumarkt (Opf) wird von Nürnberg mit Gas versorgt. |
18.08.1952 |
Beginn der Bauarbeiten für die Erweiterung der Horizontalkammerofen-Anlage um 36 Kammern. |
11.10.1953 |
Baubeginn für einen Scheibengasbehälter mit einem Fassungsvermögen von 200.000 Kubikmeter. Er hat eine Höhe von 95 Metern und einen Durchmesser von 58 Metern. |
1954/1958 |
Das Gaswerk in Sandreuth wird umfassend erweitert. |
1957 |
Der Gasverbrauch beträgt 538.367 Kubikmeter. |
1965 |
Bau der ersten Leichtbenzin-Spaltanlage auf dem Gelände an der Finkenstraße |
1967 |
Der Gasverbrauch beträgt 922.295 Kubikmeter. |
1967 |
Alle drei Leichtbenzin-Spaltanlagen sind fertiggestellt |
1973 |
Beginn der Umstellung auf Erdgas |
1975 |
Es beginnen zahlreiche Umbau- und Restaurierungsarbeiten für eine neue Nutzung der alten Bausubstanz. Das Uhrenhaus wird zur Kantine und das Gasreinigergebäude zu Werkstätten umgebaut. - Der Umbau des Uhrenhauses wird mit der Medaille "Europa Nostra" für einen vorbildlichen Denkmalschutz ausgezeichnet. |
18.07.1975 |
Stillegung des Gaswerks Sandreuth. - Die denkmalgeschützten Gebäude (Wasserturm, Gasreiniger- und Verwaltungsgebäude, Uhrenhaus) auf dem Areal werden in den 1980er Jahren renoviert und stehen seither für Veranstaltungen zu Verfügung. |
1991 |
Der größte der drei Gasbehälter mit 200.000 cbm Fassungsvermögen außer Betrieb genommen und demontiert. |
02.06.2003 |
Auf einem Areal neben dem Heizkraftwerk wird eine moderne Gas- und Dampfanlage für 90 Millionen Euro von der N-ERGIE errichtet. Mit der neuen Anlage, die 2005 in Betrieb geht, wird auf einer Fläche von 50 mal 50 Meter das GuD-Gebäude zur Strom- und Fernwärmeproduktion errichtet und rund 140.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Koksgas |
1847 |
Beginn |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1862 |
James Edward Earnshaw & Comp |
ZEIT | 1885 |
THEMA | Verträge, Tarife |
TEXT | Die Leuchtkraft soll für 127,4 l stündlichen Konsum 7 Wachskerzen-Helle, 4 Stück auf l Pfd., haben. Private zahlen 20 Pf., Post, Telegraphenämter, Bahnhof, Central-Werkstätten 18,163 Pf., städtische Gebäude 16 Pf., öffentliche Beleuchtung 15 Pf. pro l m³. Die Jahresproduktion (vom 1. Juli 1883 bis 30. Juni 1884) betrug 4.752.050 m³. Der Maximal-Tagesverbrauch war 25.010 m³, der Minimal-Tagesverbrauch 4.915 m³. Es sind 2001 Straßenlaternen aufgestellt, hiervon brennen 343 mit 1045, 1.619 mit 3354 und 39 mit 3751 Brennstunden. Außerdem sind 2 Siemens-Intensivbrenner mit 1600 bzw. 2000 l Konsum pro Stunde aufgestellt. Eine größere Anzahl Mainzer Intensivbrenner kommen nächstens in Betrieb (42 Stück). Für die Straßenbeleuchtung wurden 744.301 m³ Gas abgegeben, wobei pro Brennstunde 127,41 zur Verrechnung kamen, in Wirklichkeit aber 140 l abgegeben werden. An die königlichen Verkehrsanstalten und Zellengefängnis wurden 515.156 m³ abgegeben, an Private 3.205.573 m³, eigener Verbrauch 81.266 m³, der Verlust betrug 205.754 m³. Es wurden 300.000 Ztr. Kohlen vergast und zwar 260.000 Ztr. Saarkohlen und 40.000 Ztr. Plattenkohlen (Böhmen). 30.000 Ztr. Ammoniakwasser werden gegen einen bestimmten jährlichen Pachtschilling an eine in der Nähe gelegene chemische Fabrik, ca. 15.000 Ztr. Teer an auswärtige Fabriken abgegeben. m Betrieb sind 124 Gasmotoren, 36 stehende und 88 liegende von 0,5 bis 8 Pferdestärken, in Summa 304,5 Pferdestärken. Die Gaswerkanlage steht mit allen Zugehörigkeiten mit 2.310.929 Mk. 25 Pf. zu Buch. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 203. 1865, 322, 373. 1868, 521. 1809, 537. 1870, 512. 1871, 752. 1873, 2. 1874, 771. 1875, 353. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 530] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Anlagen |
TEXT | Die Anstalt hat 114 Retorten und zwar 36 mit Koks-Generatorfeuerung, 36 mit Braunkoblenfeuerung, 42 mit gewöhnlicher Rostfeuerung, 3 Luftkondensatoren; für den Sommer mit Wasserkühlung zu versehen, 2 Scrubber, 2 Beale'sche Exhaustoren, 2 Reinigungsapparate zu 3,7 x M x 1,2 m und 4 desgleichen zu 6,0 x 2,5 x 1,5 m bei je 3 Hordenlagen. Lux'sche Reinigungsmasse Der Stationsgasmesser registriert pro 24 Stunden 20.000 m³. Von den vorhandenen 4 Gasbehältern, die zusammen 14.220 m³ fassen, sind 3 mit 1960, 3360 und 8.300 m³ Fassungsraum teleskopiert, die letzteren 2 sind nicht überbaut. Das Hauptrohrnetz hat 38 bis 525 mm lichter Weite und eine Ausdehnung von 118.250 laufende Meter. Es sind 4815 Gasmesser aufgestellt und zwar 2278 trockene und 2537 nasse, größtenteils von Siry Lizars & Co. in Leipzig bezogen. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 530] |
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