J. Himmelsbach, Säge- und Hobelwerke, Kistenfabriken, Holzimprägnieranstalten


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J. Himmelsbach, Säge- und Hobelwerke, Kistenfabriken, Holzimprägnieranstalten: J. Himmelsbach: Holzlagerplatz J. Himmelsbach, Säge- und Hobelwerke, Kistenfabriken, Holzimprägnieranstalten: J. Himmelsbach: Holzlagerplatz


Allgemeines

FirmennameJ. Himmelsbach, Säge- und Hobelwerke, Kistenfabriken, Holzimprägnieranstalten
OrtssitzFreiburg (Brsg)
StraßeRosastr. 12
Postleitzahl79098
Art des UnternehmensHolzwerke und Imprägnieranstalt
AnmerkungenVormals "J. Himmelsbach-Oberweier". Verw.: Rosastr. 21 [sic]. Werke: Neustadt-Hölzlebruck (1883/1902), Eichelsdorf (Oberhess., 1884 - 1926), Ummendorf (Kr. Biberach, 1904) u. Nidda (1914; s.d.); siehe auch: Bergrheinfeld. 1900/14: Gebr. Himmelsbach". 1914 Imprägnierwerke der "Gebr. Himmelsbach" auch in: Walhallastraße bei Regensburg, Gunzenhausen, Bergrheinfeld, Speyer, Gaulsheim b. Bingen a. Rh., Krozingen b. Freiburg i. B., Mülhausen i. Eis., Ars a. d. Mosel, Gudmont (Haute-Marne, Frankreich), Ostende, Gent, Libramont und Flawinne in Belgien; ein Werk für Teerdestillation befindet sich in Flawinne b. Namur (Belgien).
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 56] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 213] [Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 379] [Eisenbahnwesen der Gegenwart 2 (1911) 471]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
16.10.1872 Gründung des Unternehmens durch Herrn Josef Himmelsbach.
1883 Bau eines Werks in Neustadt-Hölzlebruck im Scharzwald.
1883 Bau des Werks zur Holz-Imprägnierung am Ortseingang von Nidda-Eichelsdorf
1883 Schließung der Holz-Imprägnieranstalt in Nidda
1884 Bau eines Werks in Eichelsdorf in Oberhessen.
1905 Bau eines Werks in Ummendorf in Württemberg.
1907 Herr Josef Himmelsbach nimmt seinen Sohn, August Himmelsbach als Teilhaber auf.
1914 Bau eines Werks in Nidda/Oberhessen.
01.10.1914 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch die Maschinenfabrik Esslingen.
1920-1929 Herr Josef Himmelsbach wird zum Kommerzienrat geehrt.
1926 Das Werk Eichelsdorf wird stillgelegt.
28.09.1948 Herr August Himmelsbach stirbt. Sein Sohn, Paul L. A. Himmelsbach wird sein Nachfolger.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Holzimpränierung 1914 Beginn ? (spätestens ab Werk Nidda) 1955 [Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 379]  
Kisten 1883 Beginn ? (Werk Hölzlebruck) 1955 [Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 379]  
Schnittholz 1883 Beginn (Werk Hölzlebruck) 1955 [Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 379]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 10.1914 Maschinenfabrik Esslingen
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk danach J. Himmelsbach  
1 Nebenwerk danach J. Himmelsbach, Holzimprägnierwerk Zweigwerk Speyer




Allgemeines

ZEIT1914
THEMAHolzimprägnierung
TEXTObwohl die Kyanisierung schon mit dem bereits als unübertroffen gekennzeichneten Antiseptikum aus Quecksilbersublimat die angegebene Dauerhaftigkeitszahl aufzuweisen vermag, hat es die Firma Gebr. Himmelsbach dennoch verstanden, ihren Stangen einen weiteren Schutz dadurch zu verleihen, daß sie sich einen antiseptischen Schutzmantel für die Zone der einzubauenden Stangen, die den Übergang vom oberirdischen zum unterirdischen Teil der Hölzer darstellt und darum besonders gefährdet ist, patentieren ließ. Dieser Mantel ist unter der Bezeichnung "Stockschutz" bekannt und bereits an über 700.000 Stangen mit vorzüglichem Erfolg zur Anwendung gebracht worden. Neben dem Kyanschen Verfahren, das nur für die Konservierung von Stangen und Masten aus Nadelholz zur Anwendung kommt, wird für die Konservierung mit Teeröl von der Firma Gebr. Himmelsbach das sogenannte Rüpingsche Sparverfahren ausgeübt, das hauptsächlich zur Tränkung von Eisenbahnschwellen aller Holzarten angewandt wird. Das Rüping-Verfahren ist nach dem Urteil aller Sachverständigen die Krone aller Teeröl-Imprägnier-Verfahren dadurch, daß es eine völlige und durchaus gleichmäßige Durchtränkung des gesamten Splintholzes ermöglicht, wie es kein anderes Verfahren in gleich idealer Form aufzuweisen vermag. Die Imprägnierung kieferner Schwellen mit Teeröl nach dem Rüpingverfahren hat der kiefernen Schwelle nicht nur Vorteile in ökonomischer Beziehung gebracht, sondern sie bewirkt auch eine erhöhte Widerstandsfähigkeit der Schwelle gegen mechanische Abnützung. Von ganz besonderer Bedeutung ist aber das Rüpingverfahren für die Tränkung von Buchenschwellen geworden. Nachdem früher das Buchenholz in Deutschland als Schwellenmaterial verkannt und unterschätzt war, haben es die Wirtschaftlichkeit und die technischen Vorzüge des Verfahrens vermocht, auch dieses unübertroffene Material dem Zweck des Eisenbahn-Oberbaues nutzbar zu machen. Buchenholz ist nicht nur für die Zwecke der Tränkungstechnik ein geradezu ideales Holz, da es durchweg nur aus Splint besteht, es ist auch für die Eisenbahnen ein Unterschwellungs-Material, das vermöge seiner technischen Eigenschaften jedem anderen Stoff weitaus überlegen ist. Hat so die Einführung der Buchenschwelle wirtschaftliche und technische Vorteile für die Eisenbahnverwaltung gezeigt, so ist auch der Nutzen, den andererseits die Forstwirtschaft durch eine hohe Ausformung von Buchennutzholz und durch Entlastung des Brennholzmarktes erzielt, nicht zu unterschätzen. Er wird auch von den in Betracht kommenden Forstverwaltungen rückhaltlos anerkannt. So bringt die Firma nicht nur das wertvollste moderne Konservierungsverfahren, die Holzimprägnierung mit Teeröl nach Rüping, zur Anwendung, sondern hat auch eine der ältesten Tränkungsmethoden, die Kyansche, in Anbetracht der günstigen Erfahrungen weiter gepflegt und ihr mit der Erfindung des "Stockschutzes" eine weitere Bedeutung verliehen. Der Anwendung der Holzkonservierungsverfahren nach Kyan, bzw. Rüping, dienen folgende weitere Werke der Firma Gebr. Himmelsbach, deren Lage, wie bereits oben erwähnt, mit Rücksicht auf die Nähe der Produktionsgebiete oder wichtiger Verkehrswege gewählt ist: Gaulsheim b. Bingen a. Rh., Krozingen b. Freiburg i. B., Mülhausen i. Els., Ars a. d. Mosel, Gudmont (Haute-Marne, Frankreich), Ostende, Gent, Libramont und Flawinne in Belgien. Ein Werk für Teerdestillation befindet sich in Flawinne b. Narnur (Belgien).
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 213]