Parkbrauerei AG Pirmasens-Zweibrücken

Allgemeines

FirmennameParkbrauerei AG Pirmasens-Zweibrücken
OrtssitzPirmasens
StraßeZweibrücker Str. 3-5
Postleitzahl66953
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenEntstanden 1938 aus "Park- und Bürgerbräu AG" (s.d.). Seit Juli 2000: "Park- und Bellheimer" (nach Übernahme der Bellheimer Brauerei im Dezember 1996). 2003: Mehrheitsaktionär Theo de Groen (Niederlande); um diese Zeit nur "Parkbrauerei AG" mit Postfach 2204, 66930 Pirmasens
Quellenangaben[Westdt Wirtschaftschronik III (1955) 819] [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 205 Telefonat Braumeister Müller 08.02.2001 [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5641]
HinweiseVielen Dank an Herrn Braumeister Müller für die freundlichen Auskünfte.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.09.1888 Gründung als A.-G. mit einem Kapital von 725.000 Mark unter der Firma "Parkbrauereien Zweibrücken-Pirmasens vormals Schmidt-Jacoby u. Seitz". Übernommen werden bei der Gründung die Brauerei "Zum Park", Vorbesitzer Louis Schmidt, und die Brauerei des Philipp Jacoby in Zweibrücken.
11.1888 Angegliedert wird die Brauerei "Zum Park" (Vorbesitzer Jacob Seitz) in Pirmasens
1890 Übernahme der "Buchheit'schen Brauerei" in Zweibrücken
1897 Die Gesellschaft kauft die "Aktienbrauerei Tivoli" in Zweibrücken.
05.12.1899 Änderung der Firma aus "Parkbrauereien Zweibrücken-Pirmasens vormals Schmidt-Jacoby u. Seitz" in "Parkbrauereien Zweibrücken-Pirmasens A.-G."
01.10.1911 Änderung der Firma lt. Hauptversammlung vom 29. August 1912 mit Wirkung ab 1. Oktober 1911 aus "Parkbrauereien Zweibrücken-Pirmasens A.-G." in "Park- und Bürgerbräu A.-G."
1912 Das Kapital wird erhöht bis 1912 auf M 3.000.000,00
29.08.1912 Beschluß der Hauptversammlung zur Änderung der Firma in "Park- und Bürgerbräu A.-G." (ab 1. Oktober 1911 rückwirkend wirksam)
29.08.1912 Die Hauptversammlung vom 29. August 1912 genehmigt einen Fusionsvertrag zwischen der Gesellschaft und der "Bürgerbräu Pirmasens A.-G. vorm. Gebr. Semmler in Pirmasens".
01.10.1918 bis 30.09.1919 Erwerb der Brauerei Schwartz in Ernstweiler
01.10.1919 bis 30.09.1920 Die Brauerei Schwartz in Ernstweiler wird nebst dem früheren Jacoby'schen Lagerkeller in Zweibrücken wieder verkauft
1921 Erwerb der Mälzerei "P. Bubenheim", Kirchheimbolanden
1922 Kapitalerhöhung bis 1922 auf M 6.400.000,00
27.11.1924 Lt. Hauptversammlung vom 27. Nov. 1924 Umstellung von M 6.400.000,00 auf RM 3.008.000,00 durch Herabsetzung des Nennwerts der St.-Akt. von M 1.000,00 auf RM 500,00, der Vorz.-Akt. von M 1.000,00 auf RM 20,00. Von RM 3.000.000,00 Stammaktien verbleiben RM 1.750.000,00 als Vorratsaktien in Aufbewahrung bei der Gesellschaft.
01.10.1932 bis 30.09.1933 Erwerb von 3 Wirtschaftsanwesen
1933-1935 1933/34 und 1934/35 Um- bzw. Erweiterungsbau des Sudhauses und Maschinenhauses Zweibrücken
16.01.1933 Lt. Hauptversammlung vom 16. Januar 1933 Herabsetzung des Kapitals i. e. F. von RM 3.008.000,00 auf Reichsmark 1.258.000,00 durch Vernichtung von RM 1.750.000,00 zur Verfügung der Gesellschaft stehender eigener Aktien, welche sich nicht in Umlauf befanden.
01.10.1933 bis 30.09.1934 Erwerb von 4 Wirtschaftsanwesen sowie eines Grundstückes in Kirchheimbolanden zur Abrundung und Erweiterung der dortigen Mälzereianlage.
01.10.1933 bis 30.09.1934 Beginn von Ausbau der Mälzerei Kirchheimbolanden und des Um- bzw. Erweiterungsbaus des Sudhauses und Maschinenhauses Zweibrücken
01.10.1934 bis 30.09.1935 Ende von Ausbau der Mälzerei Kirchheimbolanden und des Um- bzw. Erweiterungsbaus des Sudhauses und Maschinenhauses Zweibrücken
01.10.1934 bis 30.09.1935 Erwerb der Gaststätte "Tivoli" in Pirmasens
01.10.1935 bis 30.09.1936 Übernahme der Gefolgschaft und Kundschaft der "Bergbrauerei C. Mohr G. m. b. H.", Saarbrücken
07.03.1936 Lt. Hauptversammlung vom 7. März 1936 Änderung der Firma aus "Park- und Bürgerbräu A.-G." in "Parkbrauerei, Aktiengesellschaft, Pirmasens-Zweibrücken"
01.10.1936 bis 30.09.1937 Übernahme des Central-Hotel, Pirmasens, in der Zwangsversteigerung, Geländetausch mit der Stadtgemeinde Pirmasens.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Zur Abrundung der Zweibrücker Brauereianlage erwirbt die Gesellschaft ein kleines angrenzendes Wohngrundstück; ein Wirtschaftsanwesen fällt der Gesellschaft in der Zwangsversteigerung zu. Auf Wunsch des Stadtbauamtes werden die Anwesen Mittelgasse 2 und 4 in Pirmasens niedergelegt. Ein für andere gewerbliche Zwecke benötigtes Wirtschaftsanwesen wird verkauft.
1938-1939 Erwerb zweier angrenzender Grundstücke zwecks Kesselhaus-Neubau
1938-1939 Ankauf eines benachbarten Grundstücks zur Grenzregulierung und der vormaligen Brauerei Johann Mayer, Kaiserslautern, Bremer Straße 10
07.03.1938 Umfirmierung aus "Park- und Bürgerbräu A.-G." in "Parkbrauerei, Aktiengesellschaft, Pirmasens-Zweibrücken" seit Hauptversammlung vom 7. März 1938
07.03.1938 Lt. Hauptversammlung vom 7. März 1938 Einziehung der nom. RM 8.000,00 6 %igen Vorz.-Akt. (zu Lasten des Gewinnvortrages) und Herabsetzung des A.-K. um diesen Betrag auf RM 1.250.000,00.
01.10.1938 bis 30.09.1939 Ein Erweiterungsbau für Gefolgschaft und Lastkraftwagen in Pirmasens wird in Angriff genommen.
01.10.1939 bis 30.09.1940 Erwerb eines Wohnhauses im Landbezirk
1940-1941 Erwerb eines Wohnhauses mit Wirtschaft.
01.10.1940 bis 30.09.1941 Fertigstellung des Gefolgschaftshauses in Pirmasens
01.10.1940 bis 30.09.1941 Errichtung eines Versandbüros in Zweibrücken
01.10.1940 bis 30.09.1941 Erwerb von drei Wohnanwesen
01.10.1940 bis 30.09.1941 Die in Saarbrücken bisher pachtweise betriebene Niederlage geht auf das Eigentum der Gesellschaft über.
01.10.1941 bis 30.09.1942 Erwerb eines Wohnhauses mit Wirtschaft
1942 Die bisher treuhänderisch abgetretene Saarkundschaft wird nur teilweise (45%) zurückgegeben.
1942 Das Gesellschaftskapital beträgt RM 2.500.000,00
01.10.1942 bis 30.09.1943 Erwerb einer Gastwirtschaft.
12.04.1943 Lt. A.-R.-Beschluß vom 12. April 1943 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 100% auf RM 2.5 Millionen. Der Berichtigungsbetrag einschließlich Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage und Rückstellung für Pauschsteuer in Höhe RM 1.491.200,00 wird dem Anlagevermögen mit RM 758.998,00, den offenen Rücklagen mit RM 645.000,00 und dem Bilanzgewinn 1941/42 mit RM 87.202,00 entnommen.
1944-1945 Die Luftangriffe verursachen schwerste Zerstörungen im Pirmasenser (75%) und Zweibrücker Betrieb.
01.01.1944 bis 06.05.1945 Schwere Kriegsschäden 1944/45
07.1945 Wiederaufnahme des Braubetriebs im Juli
1947 Erneuter Verlust des Saarlandes als Absatzgebiet durch Einfuhrverbot für Waren aus Deutschland
1948 Das Gesellschaftskapital beträgt DM 2 000 000.-
06.1948 Eröffnungsbilanz 2.000.000 DM. Neudruck und Ausgabe der Aktien
1950 Aufhebung des Brauverbots in der französischen Zone
1953 Beginn des Wiederaufbaus
1957 Ausstoß 224.000 hl (erstmals sei 1940 über 200.00 hl)
1972 Ãœbernahme der Brauerei Pfisterer in Mannheim-Seckenheim
1975 Ausstoß: 515.000 hl
19.12.1995 Ãœbernahme der Bellheimer Privatbrauerei K. Silbernagel KG und der Bellheimer Bellaris Mineralbrunnen.
23.12.1995 Erhöhung des Kapitals von 7,5 Mio DM auf 15 Mio DM
01.2000 Theo de Groen und Udo Bodenberger werden neue Vorstandsmitglieder
09.2003 Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die "Park & Bellheimer AG". Dr. Werner Schreiber, Mitglied der Kanzlei Wellensiek, wird zum Insolvenzverwalter bestimmt. Die Gläubigerversammlung soll am 26.11. stattfinden. Grund für die Schwierigkeiten sind die hohen Pensionsverpflichtungen
07.2004 Ein florierendes Auslandsgeschäft hat der Eichbraum Brauerei einen derartigen Engpaß in der Produktion beschert, daß die Mannheimer einen Teil ihres Bier-Exports in der Pirmasenser "Park & Bellheimer" brauen lassen. Es werden wöchentlich zwischen 5000 und 10000 Hektoliter geliefert.
12.08.2004 Übernahme der angeschlagenen "Park und Bellheimer" durch die Mannheimer Eichbaum-Brauerei. Die Aktionäre der insolventen pfälzischen Brauerei geben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung ihr Einverständnis für eine Beteiligung durch die Eichbaum-Mutter Actris mit 75 Prozent. Der Actris-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Christof Hettich gibt ein klares Bekenntnis zur Erhaltung der beiden Produktionsstätten in Pirmasens und Bellheim. Dennoch sollen 57 von zuletzt 200 Arbeitsplätzen wegfallen. Der Fehler, den Eichbaum mit der Schließung nach der Übernahme des Frankenthaler Brauhauses gemacht hat, soll nicht wiederholt werden, und man will die lokale Verbundenheit der Marken Park und Bellheimer wieder deutlich machen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1938 Beginn (ex Park- und Bürgerbräu) 2000 Ende (Umfirmierung in Park & Bellheimer)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1906/07 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 06.10.1928 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Heinr. Seitz, Pirmasens. Betriebsleiter: Karl Seitz, Pirmasens. Prokuristen: B. Freyer, O. Hähnel, A. Leitheiser, W. Seitz, Pirmasens. Braumeister: in Zweibrücken: H. Schäfer; in Pirmasens: Fr. Scheible. Aufsichtsrat: Kaufmann Carl Wölfling, Pirmasens, Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Bergdolt, Mannheim, stellv. Vorsitzer; Chemiker Dr. Martin Luther, Mannheim; Bankprokurist Dr. Georg Ritter, Mannheim; Kaufmann Werner Thommel, Ravensburg. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943/44: V. L. B. (Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei), Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 1.000,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen - einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung - ergibt, wird wie folgt verteilt: a) Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; b) sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm nach der Satzung zustehenden Anteil am Jahresgewinn; c) der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 2.500.000,00 Stammaktien in 2500 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-2500).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5641]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Verkauf von Bier und Getränken aller Art sowie der Nebenprodukte. Die Gesellschaft ist berechtigt, in dem In- und Auslande Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen Unternehmungen des- In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengämeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftszweig der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Untergärige Biere, hell und dunkel, Eis, Malz und Malzkeime. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5641]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXT[S. 5641]: Grundbesitz: 130 020 qm, davon 36 574 qm bebaut; [S. 2221]: Grundbesitz: 128997 qm, davon 35551 qm bebaut. Abt. Zweibrücken, Hofenfelsstr. 5-9: Ein doppeltes Sudwerk mit 60 Ztr. Schüttung, Eis- und Kühlmaschinen, Faß- und Flaschenreinigungsmaschinen mit elektrischem Antrieb. Abt. Pirmasens, Rodalberstraße 1: Ein doppeltes Sudwerk mit 60 Ztr. Schüttung, Eis- und Kühlmaschinen, Faß- und Flaschenreinigungsmaschinen mit elektrischem Antrieb. Bierniederlagen: Kaiserslautern, Landau, Landstuhl, Bergzabern, Frankenstein, Altenglan, Winnweiler, Neustadt (Weinstraße), Ludwigshafen (Rhein), Ebertsheim, sämtlich in der Saarpfalz, sowie Flonheim (Rheinhessen). Sonstiger Besitz: Die Gesellschaft besitzt eigene Mälzerei in Kirchheimbolanden sowie verschiedene Wirtschaftsanwesen; 52 Last- und Personenkraftwagen, 14 Anhänger, 1 Eisenbahnwaggon, 20 Gespanne.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5641]