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Mechanische Bindfadenfabrik Immenstadt
Firmenname | Mechanische Bindfadenfabrik Immenstadt |
Ortssitz | Immenstadt (Allgäu) |
Postleitzahl | 87509 |
Art des Unternehmens | Bindfadenfabrik |
Anmerkungen | [http://www.monta.de] gibt als Gründungsjahr 1855 an und 1857 die Eröffnung des eigentlichen Geschäftsbetriebs. Ab 1920 zusammen mit Mechanische Seilwaarenfabrik AG, Füssen zu: "Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG" (s.d.). 1900: 3 Mio kg Jahresproduktion; 850 PS Dampf- und 1100 PS Wasserkräfte. |
Quellenangaben | [Umgarnter Alltag (1957)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 315] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 342] |
Zeit |
Ereignis |
1857 |
Gründung |
1864 |
Anläßlich der Erweiterung ihrer Seilerwarenfabrik beschließen die Gebrüder Probst, Gasbeleuchtung einzuführen. |
1866 |
Eröffnung des Gaswerks im Winter 1866 mit 55 Flammen |
1874 |
Infolge einer Geschäftsvergrößerung im Laufe des Jahres wird das Gaswerk auf die erhöhte Zahl von 320 Flammen gebracht. |
1920 |
Zusammenschluß mit der 1864 gegründeten "Mechanischen Seilerwaarenfabrik Füssen" unter der Firma "Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG" |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bindfaden |
1857 |
Beginn (Gründung) |
1920 |
Ende (Fusion mit Füssen) |
1900: 3 Mio kg/Jahr Garne, Zwirne und Bindfäden aus Wolle, Flachs und Hanf |
von |
bis |
Produkt |
im Jahr |
am Tag |
Einheit |
1900 |
|
Bindfäden |
3000 |
|
t |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1920 |
Zusammenschluß, neuer Name |
danach |
Hanfwerke Füssen-Immenstadt A.-G. |
Immenstadt + Füssen = Hanfwerke Füssen-Immenstadt |
1920 |
Umbenennung |
danach |
Hanfwerke Füssen-Immenstadt, Werk Immenstadt vorm. Mechanische Bindfadenfabrik |
durch Zusammenschluß mit Füssen |
ZEIT | 1885 |
THEMA | betriebseigenes Gaswerk |
TEXT | Bei Gelegenheit der Erweiterung ihrer Seilerwarenfabrik beschlossen die Herren Gebrüder Probst, im Jahre 1864 Gasbeleuchtung einzuführen. Versuche, die nur fünf Minuten entfernte Stadt oder den noch näher gelegenen Bahnhof für eine Mitbeteiligung zu gewinnen, erwiesen sich als vergebliche, so daß sich die Anlage lediglich auf das Fabrikterritorium einschließlich der zu diesem führenden Strosse beschränkt. Die erste Einrichtung war der Firma L. A. Riedinger in Augsburg übertragen worden, umfaßte bei der Eröffnung im Winter 1866 255 Flammen und ist in Folge einer Geschäftsvergrößerung im Laufe des Jahres 1874 auf die erhöhte Zahl von 320 Flammen gebracht worden. Die frühere Steinkohlen-Gasanstalt wurde, nachdem deren Produktion dem durch beständige Vermehrung der Flammenzahl zunehmenden Konsum nicht mehr zu genügen vermochte, in eine solche zur Erzeugung von Ölgas umgewandelt. Diese Umwandlung, welche eigentlich nur in der Auswechslung der Retorten besteht, erweist sich als eine vollständig befriedigende, da die ursprünglich für nur ca. 250 Flammen berechnete Anlage nun 450 Flammen genügt. Von diesen 450 Flammen treffen 40 auf Höfe, Straßen und Wohnhäuser, die übrigen auf die Beleuchtung der Fabrikräume. Dieselben konsumierten im ganzen während des Jahres 1884 655.000 k'. Den Maximalkonsum weist der Monat Januar mit 102.000k', den Minimalkonsum der Monat Juni mit 20.000 k' auf. Als Rohmaterial wird Paraffin-Gasöl von Weißenfels, im Jahre 1884 ca. 30.000 kg bezogen. Die Vergasung erfolgt in stehenden gußeisernen Retorten, deren 2 abwechslungsweise im Betriebe sind. Der sich ergebende Teer wird zur Heizung verwendet. Reinigung mit Lux-Masse und Mattoni-Quellenocker. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 342] |
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