Gustav Fritzsche

Allgemeines

FirmennameGustav Fritzsche
OrtssitzLeipzig
StraßeTĂ€ubchenweg
Art des UnternehmensBuchbinderei
AnmerkungenSeit 1894 am TÀubchenweg. SpÀter unter der Firma "Buchbinderei Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche". Seit 1934: "Fritzsche, Hager, Sieke GmbH". Bezeichnet sich als "Königl. SÀchs. Hofbuchbinder".
Quellenangaben[Schmidt-Bachem: Beitr. zur Ind.-Gesch. d. Papier-...-Verarb. (2009) 48] [Firmenschrift in SĂ€chs. Landesbibliothek]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1856 Der Buchbindergeselle Gustav Fritzsche (*1839) kommt nach Leipzig. Er verlĂ€ĂŸt die Stadt aber wieder nach wenigen Tagen, weil ihn sein Lehrherr Julius Hager wegen seiner SchwĂ€chlickeit entlĂ€ĂŸt.
Ostern 1859 Gustav Fritzsche kommt zur Ostermesse erneut nach Leipzig, nachdem er in Buchbindereien in ThĂŒringen gearbeitet hatte.
01.04.1863 Gustav Fritzsche grĂŒndet im Verein mit einem anderen WerkfĂŒhrer eine Werkstatt.
01.03.1864 Gustav Fritzsche grĂŒndet mit einem Gesellen, einer Hilfskraft und einer Falzerin eine eigene Werkstatt in der Querstr. 34. - Bald (vmtl. nach 1866) muß noch eine zweite auf dem Volkmar'schen GrundstĂŒck am Grimmaischen Steinweg eingerichtet werden.
Herbst 1871 Die ungĂŒnstige Trennung der beiden WerkstĂ€tten wird beseitigt, indem Fritzsche seinen Betrieb in dem Haus Johannisgasse 24 vereinigt.
1875 Beteiligung an der Gewerbeausstellung in Dresden
1876 Fritzsche erhĂ€lt auf der Weltausstellung in Philadelphia "fĂŒr gute und billige Arbeit" den 1. Preis.
1876 Beteiligung an der Weltausstellung in Philadelphia
1879 Fritzsche baut sich hinter seinem Wohnhaus ein viergeschossiges, zu dieser Zeit musterhaft ausgerĂŒstetes ArbeitsgebĂ€ude. - Bei einem dortigen Besuch durch den König Albert wird Gustav Fritzsche der Titel "königlich sĂ€chsischer Hofbuchbinder" verliehen.
1879 Gustav Fritzsche wird zum Vorsitzenden des "Verbandes deutscher selbstÀndiger Buchbinder und Fachgenossen" gewÀhlt.
1879 Beteiligung an der Gewerbeausstellung in Leipzig
1880 Fritzsche erhÀlt den Titel eines "Königlich SÀchsischen Hofbuchbinders"
1886 Hugo Fritzsche (Sohn von Gustav Fritzsche) erhÀlt vom Vater Prokura
04.03.1889 Zum 25jÀhrigen GeschÀftsjubilÀum tritt Hugo Fritzsche (Sohn von Gustav Fritzsche) seinem Vater als Teilhaber zur Seite. - Bald darauf gibt Gustav Fritzsche die Leitung des GeschÀfts völlig in die HÀnde seines Sohnes.
1890 Die Firma hat in grĂ¶ĂŸeren HandelsplĂ€tzen wie Berlin, Amsterdam, Hamburg, London usw. ihre eigenen Vertreter.
nach 1890 Errichtung eines ZweiggeschÀfts in der Eilenburger Str. 4. Das ist ein Notbehelf.
1893 Baubeginn fĂŒr einen neuen Fabrikneubau am TĂ€ubchenweg, der Platz fĂŒr mehr als 600 Arbeiter bietet.
1894 Ein viergeschossiger Fabrikneubau aus Stein und Eisen (Architekten: Pfeifer und HĂ€ndel) am TĂ€ubchenweg wird bezogen. Das GebĂ€ude hat U-förmigen Grundriß mit Schenkeln an der Crusius- bzw. Breitkopfstraße, und der GebĂ€udekomplex wird durch ein Wohnhaus fast geschlossen. Die GrundflĂ€che betrĂ€gt 2696 qm. Im Hof ist freistehend das Kessel- und Maschinenhaus.
1898 Die Buchbinderei Fritzsche in Leipzig kann 230.000 Exemplare von Bismarcks "Gedanken und Erinnerungen" (zwei BĂ€nde) neben den laufenden Arbeiten fĂŒr einen Preis von 160.000 Mark innerhalb von zwanzig Tagen fertig stellen.
1900 Der Gewinn betrÀgt 390.000 Mark
1900 Umstellung der Antriebe von Dampf auf ElektrizitĂ€t als erste Leipziger Großbuchbinderei
1934 Zusammenlegung mit den Großbuchbindereien Hager (gegr. 1844) und Sieke (gegr. 1876, beide Leipzig) zur "Fritzsche, Hager, Sieke GmbH"
1943 Der Betrieb wird total zerstört und nicht wieder aufgebaut.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Buchbinderarbeiten 1863 Beginn (GrĂŒndung) 1943 Ende (kriegszerstört) Seit 1934 als "Fritzsche, Hager, Sieke GmbH"




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1894 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1894 Akkumulatorenbatterie 1 TĂ€ubchenweg Accumulatoren-Fabrik Akt.-Ges. KapazitĂ€t 215 Ah Ist imstande, etwa 140 GlĂŒhlampen von 16 NK bei 110 V 3 h mit Strom zu versorgen  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1870 35       30 - 40 ArbeitskrĂ€fte in zwei WerkstĂ€tten
1877 150       in diesen Jahren bei 150