Gaswerk Annaberg


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Gaswerk Annaberg: Kokslöschwagen Gaswerk Annaberg: Kokslöschwagen Gaswerk Annaberg: Vertikalofenhaus


Allgemeines

FirmennameGaswerk Annaberg
OrtssitzAnnaberg-Buchholz (Erzgeb)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadt. Dirigent: Herr Ingenieur C. Achtermann.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 17]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
14.12.1854 Die Stadt ist seither mit Gasbeleuchtung versehen. Die Konzessionsdauer beträgt 30 Jahre
1882 Verhandlungen zwischen der Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung und dem Stadtrate, zwecks Übernahme der Gasanstalt in städtischen Besitz.
12.1883 Da die eingeholten Gutachten dahin lauten, daß die Gasanstalt nicht vergrößerungsfähig sei, auch das Grundstück wegen seiner Höhenlage (50 m über dem Bahnhofe) sich nicht eigne, so wird der Bau einer neuen Gasanstalt in der Nähe des Bahnhofes beschlossen und im Dezember 1883 der Direktor der alten Gasanstalt, Herr Ingenieur Achtermann, mit der Ausarbeitung von Plänen und mit der Leitung des Baues betraut.
07.07.1884 Die gegen den Neubau in der Nähe des Bahnhofs erhobenen Einsprüche verzögern den Beginn des Baues bis zum 7. Juli 1884
08.1884 Nachdem die Aktiengesellschaft auch das letzte Gebot der Stadt im August 1884 abgelehnt hatte, wird auch die Neulegung eines Rohrnetzes beschlossen.
Mitte Sept./Mitte Dez. 1884 Von Mitte September bis Mitte Dezember werden noch 13.000 m Leitung, darunter 5.000 m in felsigem Grund, verlegt.
20.12.1884 Es gelingt aber, trotz der Einsprüche und trotz der Gründungstiefe aller Gebäude von 7 m tief und im Wasser, den Betrieb zu eröffnen.
01.01.1885 Die alte Gasanstalt stellt ihren Betrieb ein.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1854 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDie Konzessionsdauer betrug seit 1854 30 Jahre, und es fanden im Jahre 1882 Verhandlungen zwischen der Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung und dem Stadtrate statt, behufs Übernahme der Gasanstalt in städtischen Besitz. Da die eingeholten Gutachten dahin lauteten, daß die Gasanstalt nicht vergrößerungsfähig sei, auch das Grundstück wegen seiner Höhenlage (50 m über dem Bahnhofe) sich nicht eigne, so wurde der Bau einer neuen Gasanstalt in der Nähe des Bahnhofes beschlossen und im Dezember 1883 der Direktor der alten Gasanstalt, Herr Ingenieur Achtermann, mit der Ausarbeitung von Plänen und mit der Leitung des Baues betraut. Die gegen diesen Neubau erhobenen Einsprüche verzögerten den Beginn des Baues bis zum 7. Juli 1884; es gelang aber, trotzdem alle Gebäude 7 m tief und in Wasser fundiert werden mußten, den Betrieb am 20. Dezember desselben Jahres zu eröffnen. Nachdem die Aktiengesellschaft auch das letzte Gebot der Stadt im August 1884 abgelehnt hatte, wurde auch die Neulegung eines Rohrnetzes beschlossen und von Mitte September bis Mitte Dezember noch 13.000 m, darunter 5.000 m in felsigem Grund verlegt. Der Gaspreis beträgt pro Kubikmeter 15 Pf. für die öffentliche und 22 Pf. für die Privatbeleuchtung, während Gas für technische Zwecke mit 17 und 15 Pf. pro Kubikmeter berechnet wird. Lichtstärke 15,5 Kerzen bei 150 l Konsum und 50 mm Flammenhöhe der deutschen Normalkerze. Soweit sich aus den ersten vier Monaten urteilen läßt, wird die Jahresproduktion 400.000 m³ bei 2.500 m³ Maximal- und 500 m³ Minimal-Abgabe betragen. Die Zahl der Straßenflammen ist 300, davon brennen ein Drittel von 11 Uhr Abends bis Früh. Ferner sind noch 5 Siemensbrenner und zwar 2 mit je 2300 l und 3 mit je 700 l Stundenkonsum vorhanden. Diese brennen von Eintritt der Dunkelheit bis 11 Uhr Nachts. Konsum der öffentlichen Beleuchtung 75.000 m³, Private, Motoren und Bahnhof 300.000 m³, Verlust und Selbstverbrauch (nach den ersten 4 Monaten berechnet) 25.000 m³. Betrieb mit Zwickauer Kohlen. Das Gaswasser wird mittels Feldmann'schen Apparates auf schwefelsaures Ammoniak verarbeitet. 14.100 m Hauptleitungen von 250 bis 50 mm lichte Weite und 2.700 m Zuleitungen. 187 nasse und 122 trockene Gasmesser, l Gasmotor System Otto-Langen und 9 Gasmotoren System Otto mit zusammen 30,5 Pferdekräften. Das Anlagekapital beträgt 400.000 Mk. incl. der 300 m langen Zweiggeleisanlage nach dem Bahnhofe und incl. der Kosten für eine 180 m lange und bis 7 m hohe Futtermauer.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 17]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXT2 Generatoröfen mit je 8 Retorten, System Hasse-Didier und 2 Halbgasöfen mit je 4 Retorten. Jeder Ofen kann je l Retorte mehr erhalten, während der Unterbau für 2 weitere Öfen à 9 Retorten hergestellt wurde. 2 Kondensatoren, je 5,0 m hoch, 1,0 m Durchmesser mit je 12 Röhren von je 100 mm Weite für Wasserkühlung, l desgleichen als Nachkondensator, l Kondensationsapparat von Pelouze und Audouin, l Standard-Wascher für 6.000 m³ Tagesleistung, 4 Reiniger Quellenocker l Weck'scher Ventilwechsler, Dampfstrahlexhaustor mit Hahn'schem Regulator; Stationsgasmesser, Druckregistrator, Druckregulator von Siry Lizars & Co., Dampfmaschine von 3 Pferdekraft, l Gasbehälter mit 2.000 m³ Inhalt.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 17]