Gaswerk Baden-Baden

Allgemeines

FirmennameGaswerk Baden-Baden
OrtssitzBaden-Baden
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadt. Dirigent: Herr M. Hase. Die Anstalt wurde von der Stadt im Jahre 1870 durch Gasdirektor Herrn C. Lang in Karlsruhe erbaut und am 1. Oktober 1871 eröffnet, nachdem der Vertrag der Stadt mit dem Besitzer Herrn J, B. Polaillon in Lyon, welcher auf 25 Jahre von 1845 an lautete, abgelaufen war. Das Gaswerk versorgt die Stadt Baden und die Vororte Lichtenthal und Badenscheuern.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 34]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1845 Abschluß eines Vertrags der Stadt mit dem Besitzer Herrn J, B. Polaillon in Lyon, welcher auf 25 Jahre von 1845 an lautet
1870 Die Anstalt wird von der Stadt durch Gasdirektor Herrn C. Lang in Karlsruhe erbaut
01.10.1871 Eröffnung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1870 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDer Gaspreis beträgt für öffentliche Beleuchtung 13 Pf., für Private einschließlich Gasmotoren ohne Rabatt etc. 23 Pf. pro l m³. Die vorgeschriebene Lichtstärke ist bei 145 l stündl. Konsum. 15 Vereins-Normalkerzen bei 45 bis 50 mm Flammenhöhe. Die Bedienung der Laternen wird vom Gaswerk besorgt und von der Stadt bezahlt. Die Produktion betrug 1884 928.830 m³. Maximal-Tagesproduktion 4.350 m³, Minimal-Tagesproduktion 1.560 m³. Die Zahl der Straßen-flammen beträgt in Baden und Badenscheuern 500, in Lichtenthal 21. Außerdem existieren noch ca. 50 öffentliche Flammen, die nur bei besonderen Gelegenheiten oder zu besonderen Zeiten im Jahre brennen und 25 Stück Petroleumlaternen. Der ca. 5. Teil der öffentlichen Flammen sind ganznächtige, die übrigen halbnächtige (brennen bis 0.30 Uhr Nachts). Der Jahreskonsum einer ganznächtigen Flamme mit 3730 Brennstunden beträgt 730 m³, der Jahreskonsum einer halbnächtigen Flamme mit 2315 Brennstunden beträgt 450 m³. Unter den öffentlichen Flammen der Stadt Baden befindet sich l Siemensbrenner 00, der halbnächtig brennt, mit einem stündlichen Gasverbrauch von 2600 1. Gasabgabe pro 1884: an öffentliche Beleuchtung 240.955,20 m³, an Private 606.796,25 m³, für eigenen Bedarf 17.133,20 m³, Verlust 63.855,35 m³, Summa 928.740,00 m³. Es wurden 1884 vergast: ca. 87% Saarkohlen, ca. 5% Ruhrkohlen, ca. 4 % Deutsche Bogheadkohlen (von der Zeche Consolidation in Schalke), ca. 4 % Braunkohlen (von der Radler'schen Bergbauverwaltung Unterreichenau in Böhmen). Teer und Arnmoniakwasser werden verkauft. 11 Gasmotoren (meist Otto's liegende) mit zusammen 30 Pferdestärken. Anlagekapital 428.571 Mk., gegenwärtiger Buchwert 471.443 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 187. 1866, 47. 1870, 321. 1871, 751, 822. 1873, 77. 1876, 174. 1879, 771.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 34]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTVorhanden sind: 37 Retorten in 6 Öfen mit Generatorfeuerung, (und zwar l Ofen mit 7 Retorten nach No. I der Normalform, 5 Öfen mit je 6 Retorten nach No. V der Normalform), 3 stehende Kondensatoren, 2 Beal'sche Exhaustoren, l 4pferd. Dampfmaschine und 2 Dampfkessel, l Pelouze-Kondensator, 3 Scrubber, 4 Reiniger (Eisen- und Kalkreinigung, Lux'sche Masse), 3 Gasbehälter mit zusammen 2.850 m³. (Der Bau eines vierten Gasbehälters macht sich demnächst notwendig). Das gußeiserne Straßenrohrnetz hat eine Länge von ca. 40.000 m und ist im Verhältnis ein sehr ausgedehntes. Die Dimensionen variieren zwischen 250 bis 25 mm lichter Weite. Gaszähler waren am Schlüsse des Jahres 1884 vorhanden 724. Davon 500 nasse, 224 trockene.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 34]