Gaswerk Essen

Allgemeines

FirmennameGaswerk Essen
OrtssitzEssen (Ruhr)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadtgemeinde Essen. Dirigent: Herr L. Nöldeke.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 203]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1855 Es bildet sich eine Aktiengesellschaft zur Anlage einer Gasanstalt. Der Bau wird dem Herrn Ingenieur Ritter übertragen.
1856 Betriebseröffnung
1865 Durch Kauf geht die Gasanstalt in den Besitz der Stadt über.
Sommer 1867 Bau einer ganz neuen Fabrik, auf eine weitestgehende Erweiterung berechnet. Herr Ingenieur Krakow fertigt die Pläne für diese neue Anstalt an, und der Bau beginnt im Sommer
1867 Inbetriebnahme des neuen Gaswerks




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1856 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGleichzeitig mit dem Bau des neuen Gaswerks (1867) ist das Rohrnetz nicht allein bedeutend ausgedehnt worden, sondern auch die engen Leitungen durch neue weitere ersetzt, Gaspreis seit 1. Januar 1871): für Private 15 Pf. pro l m³ mit Rabattvergütungen bei einem Jahreskonsum von 10.000 - 15.000 m³ = 0,5 Pf., von 15.000 - 20.000 m³ = l Pf., von 20.000 - 25.000 m³ = 1,5 Pf., von 25.000 und darüber 2 Pf. pro m³. Die Jahresproduktion betrug im Jahre 1883/84: 2.214.200 m³. Die Maximal-Tagesproduktion 11.500 m³ und Minimal-Tagesproduktion 3.200 m³. Zahl der Straßenflammen 638, davon 418 ganznächtig. Stundenkonsum einer Straßenflamme 250 l. Intensivbrenner für Straßenbeleuchtung sind nicht vorhanden. Die Gasabgabe betrug an Private 1.336.415 m³ = 60,36 %, für Straßenbeleuchtung 449.158 m³ = 20,285 %, Selbstverbrauch 29.331 m³ = 1,325 %, und Verlust 399.296 m³ = 18,03 % der Produktion. Der hohe Verlust entsteht durch Rohrbrüche in Folge vielfacher Bodensenkungen. Es werden ausschließlich Kohlen aus dem rheinisch-westfälischen Kohlenrevier vergast. Der Kohleneinsatz betrug 1883/84 6.970.000 kg. Aus 100 kg Kohlen wurden 31,7 m³ Gas gewonnen. Das Gaswasser wird auf schwefelsaures Ammoniak verarbeitet. Verkauft wurden 41.250 kg schwefelsaures Ammoniak, 304.600 kg Teer und 2.926.600 kg Koks im Jahre 1883/84. 6 Stück Gasmotoren mit zusammen 15 Pferdestärken. Der gegenwärtige Buchwert der ganzen Anlage beträgt 524.000 Mk. Näheres Journal für Gasbeleuchtung 1859, 192. 1864, 350. 1872, 88. 1879, 142.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 203]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 84 ovale Tonretorten aus der Stettiner Chamottefabrik in 11 Öfen. Davon haben 7 Öfen Generatoren mit je 8 Retorten. l vierpferdekräftige Dampfmaschine, 2 Beale'sche Exhaustoren von 520 mm Durchmesser 4 ringförmige Luftkondensatoren mit je 4 schmiedeeisernen Doppelröhren von 790 mm und 520 mm Weite und 5,6 m Höhe, zusammen 396 qm Kühlfläche, 4 Plattenscrubber 3,13 x 1,25 x 9 m zusammen 62,6 m³ Inhalt, 8 Reinigungsapparate (3,76 x 1,88 m) zusammen 56,5 qm Hordenfläche Rasenerz, 2 Nachreiniger mit Kalk, l Druckregulator mit Wasserbelastung von S. Elster. 2 Stationsgasmesser. 3 Gasbehälter mit schmiedeeisernen Bassins über dem Terrain (diese Konstruktion mußte als einziger Schutz gegen Bodensenkungen gewählt werden) mit 2500, 2500 und 5.000 m³, zusammen 10.000 m³ Inhalt. Das Hauptrohr hat 470 mm lichte Weite. Die Anzahl der aufgestellten Gasmesser beträgt 882 mit 11.860 Gasmesserflammenzahl. Nasse Gasmesser 685 Stück von S. Elster und J. Stoll in Düsseldorf, trockene Gasmesser 197 Stück von Kromschröder in Osnabrück.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 203]