Gaswerk Gaaden

Allgemeines

FirmennameGaswerk Gaaden
OrtssitzKiel
OrtsteilGaarden
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümer: die Herren Schmidt & Bichel in Kiel und Hamburg. Dirigent: Herr Ingenieur R. Pippig. Die Gasanstalt wurde im Auftrage der Kaiserl. Admiralität zu Berlin von der Firma F. & R. Pippig, Berlin, für die Kaiserl. Werft hierselbst erbaut. Darauf wurde die Anstalt der Firma Schmidt & Bichel, Kiel und Hamburg käuflich überlassen. Konzessionsdauer: 25 Jahre, nach welcher Zeit die Anstalt an die Kaiserl. Werft übergeht.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 240]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
15.08.1880 Eröffnung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1880 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGaspreis für die Kaiserl. Werft gegenwärtig) 28 Pf., die Ortschaft Gaarden für Straßenbeleuchtung 22 Pf., Privatkonsumenten 20 Pf. Vertraglich vorgeschriebene Lichtstärke bei 150 l Gaskonsum pro Stunde = 12,7 - 13,5 Normalkerzen des Vereins deutscher Gas- und Wasserfachmänner. Kontrolle der Lichtstärke seitens der Kaiserl. Werft alle 14 Tage. Im Betriebsjahr Oktober 1883 bis dahin 1884 betrug die Jahresproduktion 304.436 m³, die Maximal-Tagesproduktion 2.213 m³, die Minimal-Tagesproduktion 126 m³. Anzahl der Straßenflammen: auf der Kaiserl. Werft 345, in der Ortschaft Gaarden 121 Stück, von den letzteren 33 Stück Nachtlaternen. Stundenkonsum pro Flamme der Straßenflammen in der Ortschaft Gaarden = 1/6 m³. Brennstunden pro Flamme und Jahr der Straßenflammen der Ortschaft Gaarden 990,4 Stunden. Gasabgabe für die Kaiserl. Werft und Kaserne 205.878 m³, die Straßenbeleuchtung in der Ortschaft Gaarden 21.152 m³, die Privatkonsumenten 58.411 m³, den Selbstverbrauch 8.223 m³, Verlust 10.189 m³. Intensivbrenner nicht vorhanden. Kohlenverbrauch pro 1883/84: 1.023.983 kg englische Leverson Wallsend, 100.000 kg westfälische Hibernia. Nebenprodukte: Produktion pro 1883/84 an Koks incl. Kleincoke 16.838 hl, an Teer 33.716,12 kg, Ammoniakwasser 8500 kg. Koks, Teer und Ammomakwasser (unverarbeitet) werden verkauft. Von der Koksproduktion wurden 21,4 % des Gewichts der vergasten Kohle zur Unterfeuerung verbraucht. Gasmotoren sind nicht aufgestellt. Gegenwärtiger Buchwert des Werkes 296.936 Mk.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 240]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 3 Generatoröfen im Halbtiefbau System Liegel (2 Öfen à 7 und l Ofen à 3 Retorten) zusammen 17 Retorten oval Nr. I. Die Vorlage ist für die beiden 7er und den einen 3er Ofen geteilt. Die Tauchröhren ohne Druckentlastung und jede Vorlage mit separatem Gas- und Teerabgang. l Kondensator von 4,5 m Höhe und 1,2 m Durchmesser mit 19 inneren Kühlröhren, l Scrubber 2,5 m lang, 1,25 m breit, 4 m hoch mit Scheidewand und durchlöcherten Böden, l Beale'scher Exhaustor mit Beipassregulator von J. Pintsch, Berlin, Betrieb durch eine liegende 4 pferdekräftige Dampfmaschine, 4 Reinigungskasten à 2,25 m lang, 1,25 m breit und 1,25 m hoch, die Reinigung des Gases geschieht mit Lux'scher Reinigungsmasse. l Gasmesser für 185 m³ Durchlaß pro Stunde, l Regulator von 200 mm Ein- und Auslaßrohr. Ein- und Ausschaltung der Reinigung und des Exhaustors durch Doppelventile Patent Gar ei s. Für die anderen Apparate sind Schieberventile angelegt. 2 Gasbehälter a 1.000 m³ Inhalt. Gesamtrohrlänge (incl. Kaiserl. Werft) 19.554 m von 250 - 40 mm Durchmesser. Aufgestellte Gasmesser in der Ortschaft Gaarden: 43 Stück nasse und 15 trockene von Jul. Pintsch, Berlin.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 240]