Gaswerk Sankt Gallen

Allgemeines

FirmennameGaswerk Sankt Gallen
OrtssitzSankt Gallen (Schweiz)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung in St, Gallen. Dirigent: Herr O. Zimmermann. Erbauer: Herr L. A. Riedinger. Konzessionsdauer vom Eröffnungstage an 30 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit kann die Stadt die Anstalt ankaufen oder den Vertrag von 5 Jahren zu 5 Jahren mit einjähriger Vorauskündigung fortsetzen.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 241]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.11.1857 Eröffnet




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1857 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTLichtstärke für 4 k' Gaskonsum pro Stunde 14 Wachskerzen, 5 auf l Pfd., mit 22''' Duod. engl. Flammenhöhe. Gaspreis: öffentliche Beleuchtung 4 Cts. pro Laterne und Brennstunde, für nach Gasmessern verkauftes Gas: zu Beleuchtungszwecken 35 Cts., zu gewerblichen, Heizzwecken und Gasmotoren 28 Cts. pro l m³. Rabatt: bei einem Jahreskonsum von 2500 - 4.999 m³ 3 %, von5000 bis 7.499 m³ 4 %, von 7500 - 9.999 m³ 6 %, von 10.000 m³ und mehr 8 %. Jahresproduktion 1884/85: 946.650 m³. Maximal-Tagesproduktion 5.590 m³, größte Tagesabgabe 5.630 m³, Minimal-Tagesproduktion 760 m³, kleinste Tagesabgabe 740 m³. Straßenflammen: 454 Stück, davon l Laterne mit Siemens'schem Regenerativbrenner Nr. I, 2 Laternen Patent Krausse, sog. Intensivlaternen Nr. 5, 3 do. Nr. 4, 4 do. Nr. 3. 313 halbnächtige Laternen mit 460.095 Brennstunden, 118 ganznächtige mit 356.161 Brennstunden. Stündlicher Konsum einer gewöhnlichen Laterne 143 l, 23 außerordentliche Laternen 11.893 Brennstunden. Jahreskonsum sämtlicher Laternen 129.326 m³. Die Intensiv-Laternen, deren Konsum in obigen Zahlen inbegriffen ist, sind sämtlich halbnächtige Laternen. Ihr Jahresverbrauch beträgt 12.357 m³. Stündlicher mittlerer Konsum einer Intensivlaterne 835 l. Der Jahreskonsum verteilt sich, wie folgt: öffentliche Beleuchtung 129.326 m³, städtische und Staats-Gebäude 104.414 m³, Private 620.809 m³, Gasmotoren, Heiz- und gewerbliche Zwecke 40.034 m³, Selbstverbrauch 20.750 m³, Verlust 28.842 m³ = 3,05 % der Produktion, zusammen 944.175 m³. An Rohmaterial wurden verbraucht: Steinkohlen aus dem Saarbecken 3043 Tonnen, australische Boghead 17,6 Tonnen, französ. Boghead (Autun) 76,0 Tonnen, Falkenauer Braunkohlen (Böhmen) 62,4 Tonnen, zusammen 3199 Tonnen. Gewonnene Nebenprodukte: Koks 1950 Tonnen, hiervon zur Retorten- und Dampfkesselfeuerung 897 Tonnen, verkauft 1053 Tonnen; Teer 247,5 Tonnen, verkauft: 247,5 Tonnen, Ammoniak-Sulfat wurden 16 Tonnen verkauft. Gasmotoren: (ausschließlich l Gasmotor System Otto [liegend] zu 2 Pferdekräften in der Anstalt), 2 stehende System Otto & Langen zu l, bzw. 3 Pferdekräften, l stehender System Gilles l Pferdekraft, 14 liegende System Otto, wovon 5 zu l, 6 zu 2, 3 zu 4 Pferdekräften; ferner 2 liegende System Martini zu l resp. 2 Pferdekräften, zusammen 19 Motoren mit 37 Pferdekräften. Gasmesser: 628 nasse für nominell 7196 Flammen, 673 trockene für nominell 6862 Flammen, zusammen 1265 Gasmesser für nominell 14.058 Flammen, Zugang im letzten Jahre: 63 Gasmesser für nominell 761 Gasflammen. Anlagekapital 790.000 Frcs. zu Buch.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 241]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat Retortenöfen, teilweise im Umbau zu 6 Generatoröfen und zwar 3 Öfen à 6 Retorten System Horn, 3 do. à 8 Retorten System Liegel, Retorten Maulform 570 - 365 mm, Länge = 2,400 m (Horn), Länge = 2,600 (Liegel), jeder Ofen hat seine separate Hydraulik. Kondensatoren: zwischen Hydraulik und Scrubbern 6 Zylinder (Gußeisen) von 840 mm Durchmesser, 3,400 m Höhe mit inneren Zylindern von 580 mm Durchmesser; Kondensationsapparat (Pelouze) für 4.000 m³ in 24 Stunden zwischen Beale'schem Exhaustor und Reinigern bezw. zwischen Scrubbern und Dampfstrahl-Exhaustor; Röhren-Kondensator zwischen Dampfstrahl-Exhaustor und Reinigern, 76 vertikal gestellte 2,5" schmiedeeiserne Röhren von 4 m Länge, 80 qm Kühlfläche, untere und obere Sammelröhren Inbegriffen. Scrubber: 4 Zylinder von 1,230 m Durchmesser und 5,300 m Höhe mit je 12 eingelegten gelochten Blechen, l Beale'scher Exhaustor mit 200 mm Ein- und Ausgangsröhren, dazu l Bypass (100 mm Rohr) und l Sicherheitsklappe, l Dampfmaschine von 3 Pferdekräften, l Körting'scher Dampfstrahl-Exhaustor für cbm 6.000 m³ Produktion in 24 Stunden. Reiniger: 3 oblonge Kästen von je 8,5 qm Fläche, Füllung mit Lux'scher Masse pro Kasten etwa 4 m³, worin 1/3 Sägemehl. l Stationsgasmesser für 5.500 m³ Produktion in 24 Stunden. 2 Gasbehälter mit je 550 m³ nutzbarem Inhalt, mit gemauerter Grube, l do. mit 1.100 m³ nutzbarem Inhalt ebenfalls mit gemauerter Grube, l do. mit 2.300 m³ nutzbarem Inhalt mit schmiedeeisernem Bassin. 2 Regulatoren mit 125 mm Röhren (für die Außengemeinde), l Regulator 200 mm und l Regulator 250 mm Röhren für die Stadt. Röhrennetz (ausschließlich Zweigleitungen) 27.526 m totale Länge, 25 - 300 mm Caliber. Totalinhalt des Röhrennetzes 209,31 m³, mittlerer Durchmesser: 98,4 mm.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 241]