Gaswerk Gumbinnen


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Gaswerk Gumbinnen: Drory-Teerwascher Gaswerk Gumbinnen: Reinigeranlage


Allgemeines

FirmennameGaswerk Gumbinnen
OrtssitzGumbinnen (Ostpr)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadt. Dirigent: Herr Ingenieur H. v. Corswant.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 293]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1864 Ingenieur Herrn Masuch erhält den Auftrag, Entwürfe und Anschläge zu fertigen
05.1865 Nachdem die Masuch'schen Entwürfe die Genehmigung der städtischen Behörden erhielten, mit dem Bau begonnen.
16.01.1866 Eröffnung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1866 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDas Projekt zur Errichtung einer Gasanstalt wurde vom Ingenieur Herrn Masuch vor Jahren angeregt, allein erst 1864 wurde demselben der Auftrag erteilt, Entwürfe und Anschläge zu fertigen. Zum Bau der Gasanstalt machte die Stadt eine Anleihe von 180.000 Mk. Laut der von der kgl. Regierung erteilten Konzession muß obiges Anlagekapital spätestens bis zum Jahre 1895 amortisiert sein. Für die öffentliche Beleuchtung wird das Gas nicht besonders berechnet, sondern für die ganze Unterhaltung der öffentlichen Beleuchtung incl. Laternen, Candelaber, Zuleitungsrohre wird von der Stadt pro Jahr die Pauschalsumme von 4.500 Mk. gezahlt. Der Gaspreis beträgt für alle Konsumenten 21 Pf. pro l m³, Koch-, Heiz- und Motorengas 16 Pf. Leuchtkraft 15 Kerzen (deutsche Vereinskerze) im Normalargandbrenner. Jahresproduktion pro 1883/84 162.417 m³, Maximal-Tagesproduktion 1.107 m³, Minimal-Konsumtion 124 m³. 164 Straßenflammen, Stundenkonsum sowohl einer ganz- als einer halbnächtigen Straßenflamme 170 l, Brennstunden einer ganznächtigen Straßenflamme im Jahre 1.879 m³., Brennstunden einer halbnächtigen Straßenflamme im Jahr 917 m³, Intensivbrenner für die Straßenbeleuchtung nicht vorhanden. Gesamtgasabgabe pro 1883/84 162.587 m³, davon an die öffentliche Beleuchtung 31.559 m³ oder 19,40 %, an Private 68.431 m³ oder 42,10 %, an Staat und Stadt 33.719 m³ oder 20.74 %, Selbstverbrauch 4.091 m³ oder 2,52 %, Verlust 24,787 oder 15,24 %. Rohmaterial pro 1883/84: 576.295 kg Kohlen und zwar zur Hälfte englische Kohlen (Nethlesworth, Primrose und Peareth), zur Hälfte schlesische Kohlen aus der Königin-Louise-Grube mit Zusatz von Lesmahago-Cannel. In diesem Jahr wurde von englischen Kohlen ganz abstrahiert. Koks wurde im Jahre 1883/84 produziert 366.188 kg. An Teer wurden im genannten Jahre 22.894 kg produziert. Das Amnioniakwasser wird hier nicht verarbeitet und wurde daher auch die Menge der Gewinnung pro Jahr nicht festgestellt. Anlagekapital 180.000 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1879, 242. 1881, 440.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 293]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTAn Gasöfen sind vorhanden: l Ofen mit l Betorte, 2 Öfen mit je 3 Retorten, l Ofen mit 7 Retorten, zusammen 4 Öfen mit 14 Retorten, und zwar sämtlich Rostöfen nach dem verbesserten Kornhardt'schen System. An Apparaten sind vorhanden: l Schaufel-Kondensator nach Blochmann-Kornhardt'schem Princip von 10 qm Kühlfläche, l Exhaustor nach Beale. Der Exhaustor wird durch eine einfache 1,5-pferdekräftige Dampfmaschine betrieben. Die Dampfkesselspeisepumpe pumpt auch zugleich das für den Betrieb erforderliche Wasser. Um die bei der Rostfeuerung der Gasöfen sehr heiß abziehenden Feuergase möglichst auszunutzen, wurde ein liegender Dampfkessel über den Hauptfeuerkanal in der Nähe des Schornsteins angelegt. Eine besondere Feuerung des Dampfkessels findet also nicht statt. Um aber die Gasöfen von dem Dampfkessel unabhängig zu machen, mußte ein Umgangskanal mit Regulierschiebern angebracht werden. Auch bei dem größten Dampfverbrauch (Erwärmung des Apparatenraumes und des Gasbehälters) muß stets noch überschüssige Hitze der Feuergase durch den Umgangskanal abgeführt werden. 2 Waschmaschinen von 4' Breite und 3' Höhe, 4 Reiniger (incl. Nachreiniger), je 6,5' x 3,75' x 3' für Eisenreinigung (zerstampftes Eisenerz und Sägespähne), l Gasbehälter von 620 m³ Inhalt. Zahl der aufgestellten Gasmesser 137 Stück, davon sind 80 Stück trockene aus der Fabrik des Herrn G. Kromschröder in Osnabrück. Die Gesamtlänge des Hauptrohres beträgt 7.686 m, größter Durchmesser derselben 157 mm, geringster 50 mm.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 293]