Gaswerk Minden

Allgemeines

FirmennameGaswerk Minden
OrtssitzMinden (Westf)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: Seit 1863 die Stadtgemeinde, Dirigent seit 1883: Herr Stadtbaumeister Rumpf. Das Geschäft "Gas-Compagnie" (1852-1863) erweiterte sich nach und nach, immer mehr Straßen wurden mit Rohrleitung versehen, und es konnte auf dem engen Grundstück schließlich kaum mehr das nötige Gas fabriziert werden.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 489]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1828 Schon vor 1828 richtet die Ressourcen-Gesellschaft eine kleine Gasanstalt zur Beleuchtung ihrer Gebäude ein.
1852 Aus den Herren C. R. Homann, E. Selberg und S. Ph. Wolfers bildet sich die "Gas-Compagnie", welche die kleine Gasanstalt der Ressourcen-Gesellschaft erweitert, nach den Plänen des G. Le Prince völlig umbaut und Gas für eine geringe Anzahl von Straßenlaternen, wie für wenige Privatkonsumenten liefert.
1863 Die Stadt erwirbt die Gasanstalt von der "Gas-Compapnie" zum Preise von 44.000 Thlr. und baut nach den Plänen und unter Leitung von C. Brandt, früher Direktor der Gasanstalt Halberstadt, in der Neustadt Minden eine neue, den Bedürfnissen besser entsprechende Anstalt, welche sich seitdem in ungestörtem Betriebe befindet.
1883 Stadtbaumeister Rumpf wird Betriebsleiter




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1852 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGaspreis pro l m³ 16 Pf., die hannoverische Staatsbahn pro l m³ 14,5 Pf.. 7 Intensivbrenner nur für Privatzwecke. Für Straßenbeleuchtung wird seitens der Stadt nichts gewährt. Lichtstärke in den Vertragen mit den verschiedenen Behörden etc. auf 14,5 Kerze bei 6 k' Konsum im Argandbrenner vorgeschrieben. Durchschnittliche Lichtstärke geliefert 20,12 Kerzen bei 50 mm Flammenhöhe. Jahresproduktion 600.000 m³. 229 Straßenflammen incl. 10 Stück fiskalischer Laternen, 3886 Privatflammen nach Gasmesserflammen, 13 Gaskraftmaschinen. Die Straßenflammen konsumieren pro Stunde 185,5 l und brennen von Dunkelwerden bis 23.00 Uhr Abends, 106 Stück davon bis zum Morgen. Die Privatflammen konsumirten pro 1884: 443.174 m³. Die Maximal-Tagesproduktion war 3.084 m³, die Minimal-Tagesproduktion 725 m³. Betrieb mit Steinkohlen aus den westphälisehen Gruben (40.000 Ztr.). Anlagekapital: Erwerbspreis der alten Anstalt 132.000 Mk., Anlagekosten der neuen Anstalt 192.000 Mk., Gesamtkosten 324.000 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 201.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 489]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 34 ovale Retorten (5 Öfen à 6, davon 3 Generatoröfen, 1 à 4 Retorten), 1 Röhrenkondensator, bestehend aus 22 vertical gestellten Röhren von 183 mm Durchmesser und je 4,70 m Länge, 2 Ammoniakwasser-Scrubber, zylindrisch von 1,72 m Durchmesser, 3,15 m Höhe, l Beale'schen Exhaustor mit 4 pferdiger Dampfmaschine, welche außerdem eine große Drehbank, 2 Ammoniakwasserpumpen, 2 Wasserpumpen, l Schleifstein etc. zu treiben hat, 2 Dampfkessel, 4 Reiniger von je 4,08 x 1,56 m bei 1,12 m lichter Höhe, drei davon werden zur Eisenreinigung, der vierte zur Nachreinigung mit Kalk benutzt. Wiederbelebung der ausgenutzten Eisenmasse durch Verbrennung des Schwefels. Stationsgasmesser von Pintsch in Berlin. 2 Gasbehälter von zusammen 2.474 m³ Inhalt. Stadtregulator von S. Elster in Berlin. Rohrsystem ca. 9 km lang, Röhren von 210 - 26 mm lichter Weite. Gasmesser von Pintsch, Kromschröder und Elster. Für die Gaskraftmaschinen und an einigen anderen Stellen, wo trockene Messer vorzuziehen waren, sind trockene von Kromschröder in Osnabrück aufgestellt und haben sich bisher gut bewährt.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 489]