Gaswerk Riesa

Allgemeines

FirmennameGaswerk Riesa
OrtssitzRiesa (Sachs)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadtgemeinde. Dirigent: Herr E. R. Storl, Gasanstalts-Inspector.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 626]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1865 Der Stadtrat läßt die Gasanstalt auf städtische Kosten bauen, unter Leitung des Kommissionsrates Blochmann in Dresden.
21.10.1865 Eröffnung
1873 Die Anstalt wird vergrößert, da die Bahnhöfe und das Eisenwerk Lauchhammer als Konsumenten hinzugekommen sind. Die Umbauten in der Anstalt führt L. Werner in Wurzen durch.
1877 Die beiden Bahnhöfe (Chemnitzer und Leipzig-Dresdener) sind seither in einen Zentralbahnhof verwandelt worden. Gasverbrauch beider Bahnhöfe im Jahre 1875: 51.984 m³, Zentralbahnhof 1884: 29.898 m³, weniger 22.086 m³.
04.04.1881 Das Eisenwerk Lauchhammer fällt als Abnehmer aus und brennt seither Solaröl.
Mitte August 1881 Die Kaserne wird auf städtische Kosten gebaut und wird seit Mitte August mit Gas beleuchtet.
1882 Bau eines Generatorofens (System Hasse) mit 3 Retorten (Normalform I) an Stelle des einen 5er Rostofens




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1881 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDas Eisenwerk verbrauchte im Jahre 1875: 52.567 m³, 1880: 35.273 m³ Gas. Gesamtverbrauch des Chemnitzer und des Leipzig-Dresdener Bahnhofs im Jahre 1875: 51.984 m³, Zentralbahnhof 1884: 29.898 m³, weniger 22.086 m³. Gaspreis 22 Pf. pro l m³ für öffentliche Beleuchtung, Private und Motoren, ohne Rabatt. Lichtstärke 14 Wallrathkerzen 5 auf l Pfd. bei 140 l Konsum im Argandbrenner. Produktion im Jahre 1884: 145.260 m³. Größte Produktion am 14. Dezember 1884: 782 m³, kleinste am 23. Juni 1884: 132 m³. 80 Straßenflammen mit einem Konsum von 14.830 m³ pro Jahr (in 93.273 Stunden à 159 1). 2025 Privatflammen und 22 Flammen in der Anstalt und Beamtenhaus. Gasabgabe an öffentliche Beleuchtung, als Straßenbeleuchtung, städtisches Kasernement, Schulen, Rathaus und Turnhalle zusammen 37.848,4 m³, an Staatsbahnhof Riesa 29.984,5 m³, Private 67.405,6 m³, Selbstverbrauch 2.854 m³, Verlust 7277,4 m³ = 5,006 %. Gasproduktion 1875: 177.870 m³, 1876: 160.114 m³ (das Blechwalzwerk im Eisenwerk wurde eingestellt), 1877: 162.950 m³, 1878: 142.040 m³ (Rückgang durch die Eisenbahn), 1879: 138.310 m³, 1880: 156.880 m³, 1881: 130.390 m³ (Eisenwerk ging ab als Konsument), 1882: 135.800 m³, 1883: 136.080 m³, 1884: 145.260 m³. Zur Vergasung sind im Jahre 1884 52 Doppelwaggon Zwickauer Steinkohlen (Pech-Stückkohle I) vom Actienverein der Zwickauer Bürgergewerkschaft gelangt. Koks, Teer und Ammoniakwasser werden verkauft; letzteres an hiesige und auswärtige Gutsbesitzer, welche das Gaswasser mit Jauche vermischen und zum Düngen der Wiesen und Felder benutzen. 2 Gasmotoren und zwar l Otto'scher mit l Pferdestärke, welcher in der Kaserne das Pumpwerk treibt und l stehender mit 0,5 Pferdestärke für ein kleines Pumpwerk. Anlagekapital, wirkliche Kosten 205.500 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1865, 403.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 626]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat l Generatorofen mit 3 Retorten Normalform I, l 5er, l 3er und l 2er Röstofen Normalform III, 6 Scrubber, 83 cm Durchmesser und 2,55 m hoch, 6 Reiniger (4 große Reiniger ä 2,50 m³ und 2 kleine à l,50 m³ Inhalt), 18 Ventile, l Exhaustor nach Beale, l Dampfmaschine von 1,5 Pferdestärken, 2 Druckregulatoren , l Stationsgasmesser (Durchlaß 94,50 m³ pro Stunde), Reinigungsverfahren mit Eisenerde von H. Habermann in Gröditz bei Riesa, l Gasbehälter zu 560 m³ und l desgleichen zu 204 m³ Inhalt. Erdrohrleitung 9.800 m lang von 6" bis 1,5" Weite. 152 Gasmesser und 10 Controlgasmesser, zusammen 162 Gasmesser, und zwar 92 trockene und 70 nasse. Die trockenen Gasmesser sind sämtlich von A. Siry Lizars & Co. in Leipzig, die nassen von Blochmann, Julius Pintsch, Elster und Hoyer & Stadelmann. Seit 10 Jahren sind nur trockene Gasmesser aufgestellt worden.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 626]