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Gaswerk Schwelm
Firmenname | Gaswerk Schwelm |
Ortssitz | Schwelm (Westf) |
Art des Unternehmens | Gaswerk |
Anmerkungen | Eigentümerin: die Stadt. Die Anstalt ist im Jahre 1856 von Aktionären und der Stadt Schwelm gebaut worden, wobei erstere zu 3/5 und letztere zu 2/5 sich beteiligt haben. Hierbei war bestimmt, daß die Privataktien nach 25 Jahren zu Gunsten der Stadt erlöschen und diese alleinige Eigentümerin werden sollte, wenn die bezogene Dividende excl. 5 % Zinsen den Nominalbetrag der Aktien erreicht haben werde. |
Quellenangaben | [Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 680] |
Zeit |
Ereignis |
1856 |
Gebaut von Aktionären und der Stadt Schwelm, wobei sich erstere zu 3/5 und letztere zu 2/5 beteiligen. |
1864 |
Zum Zwecke der Betriebsvergrößerung wird das Aktienkapital unter der Bedingung vergrößert, daß die Abtretungsfrist von 25 auf 36 Jahre verlängert werde. |
1876 |
Werksvergrößerung auf Kosten der Stadt, nachdem die Aktionäre derselben ihre Aktien zum Nominalwert abgetreten haben |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Stadtgas |
1856 |
Beginn |
1885 |
[Stat. Mitt. Gaswerke (1885)] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Verträge, Tarife |
TEXT | Der Gaspreis beträgt bei den ersten 2.000 m³ 16 Pf., bei 2000 - 7.500 m³ 15 Pf. und über 7.500 m³ 14 Pf. pro l m³. Die Lichtstärke beträgt 17 - 18 Kerzen-Helle bei 150 l Konsum pro Stunde. 105 Straßenflammen, für deren Brennstunde 2,25 Pf. bei 225 l Konsum vergütet werden. Circa 2800 Privatflammen inclusive Fabrikflammen. Die Jahresproduktion pro 1884 betrug 330.000 m³, die Maximal-Tagesproduktion 2.200 m³, die Minimal-Tagesproduktion 350 m³. 105 Straßenlaternen mit 16.500 Brennstunden. Von der Jahresproduktion konsumirten Private und Fabriken 268.700 m³, die öffentliche Beleuchtung 37.300 m³, Selbstverbrauch 4.000 m³, der Brutto-Gasverlust betrug 20.000 m³. Zur Gasbereitung werden westfälische Kohlen aus dem Gelsenkirchen-Schalkener Revier benutzt und betrug der Jahresverbrauch 1200 Tonnen, wovon die Tonne loco Anstalt 10,75 Mk. kostete. 2 Otto'sche liegende Motoren von zusammen 6 Pferdestärken sind in Geschäftslocalen in Betrieb. Die Koksproduktion findet örtlichen Abgang, Teer und Ammoniakwasser wird nach auswärts verkauft. Die Gasreinigung wird durch Eisenmasse und Kalk bewirkt. Die Anlagekosten der Gasanstalt betragen: 109.200 Mk. Beteiligung und Kauf der Privataktien der Gasanstalt, 75.000 Mk. Ausbau, Gebäude, Gasbehälter, Grundstück, 20.000 Mk. Ausbau der Apparate etc., 22.000 Mk. Ausdehnung und Vergrößerung des Rohrnetzes, zusammen 224.200 Mk., wovon 161.665 Mk. durch eine Anleihe aufgebracht sind. Das Kapital ist bei der städtischen Sparkasse angeliehen und wird mit 4 % verzinst und mit 2 % amortisiert. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 680] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Anlagen |
TEXT | Die Anstalt hat 4 Öfen mit 21 Retorten (1 Ofen à 3 und 3 à 6 Retorten), 3 Wasserkühler mit 50 qm Kühlfläche, 2 Scrubber von 25 m³ Inhalt, l Waschapparat, 4 Reiniger mit 96 qm Hordenfläche (Lux-Masse), l Exhausor mit l sechspferdigen Dampfmaschine, 2 Regulatoren von 250 mm Rohrweite, 3 Gasbehälter mit 2.300 m³ Inhalt. Das Betriebsrohr hat 200 mm lichte Weite. Das Straßenrohr hat 7.350 m Länge von 250 - 40 mm lichte Weite. Die Zuleitungsröhren haben 2.000 m Länge von 40 mm und 50 mm lichte Weite. Bei 290 Konsumenten sind 300 nasse Gasmesser aufgestellt, welche nominell für 2250 Flammen vorgesehen sind. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 680] |
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