Gaswerk Warnsdorf

Allgemeines

FirmennameGaswerk Warnsdorf
OrtssitzWarnsdorf (Böhmen)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenGründer und Erbauer: Herr Ph. O. Oechelhäuser, Berlin. Seit 1881 im Besitz der Thüringer Gasgesellschaft zu Leipzig (deren Direktor Herr Kommerzienrat Theodor Weigel). Dirigent des Werkes: Herr Inspektor G. Bauer. Konzessionsdauer 25 Jahre. Wenn nicht 1 Jahr vor Ablauf gekündigt wird, so gilt die Konzession auf 10 Jahre verlängert; derselbe Fall wiederholt sich alsdann auf abermals 10 Jahre, nach deren Ablauf dann freie Konkurrenz eintritt. Vorn Ablauf des 25. Vertragsjahres ab hat die Stadt das Recht, die Anstalt käuflich zu erwerben.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 774]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
11.1870 Betriebseröffnung
04.1872 Ph. H. Oechelhäuser verkauft die Gasanstalt an eine inzwischen ins Leben getretene örtliche Gasgesellschaft.
07.1881 Die örtliche Gasgesellschaft verkauft das Werk an die Thüringer Gasgesellschaft zu Leipzig.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1870 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1881 Anschluß (Namensverlust) danach Thüringer Gasgesellschaft (THÜGA) durch Kauf




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGegenwärtige Gaspreise: für Straßenbeleuchtung pro Stunde = 160 l Konsum l,5 kr. österr. W.; für Private 13 kr. pro l m³ mit Rabatten bis zu 15 % , Motoren 9 kr. Leuchtkraft für 5 k' engl. = 11 bis 12 Lichtstärken (mit Argandbrenner). Die Stadt kann jederzeit Kontrolle ausüben. Die Jahresproduktion betrug 1884: 273.740 m³, die Maximal-Tagesabgabe 2.499 m³, die Minimal-Tagesabgabe 110 m³. Die Gasabgabe stellte sich 1884 wie folgt: öffentliche Beleuchtung 14.801 m³, Private 234.347 m³, Motoren 9.446 m³, Selbstverbrauch 1.875 m³, Verlust 13.271 m³. 97 Straßenlaternen mit einem Konsum von je 160 l pro Stunde bei einer Brennzeit von ca. 975 Stunden jährlich. 1884 wurden 11.862 hl niederschlesische Steinkohlen vergast. Die Nebenprodukte werden verkauft. Gereinigt wird das Gas mittels Eisenmasse und Kalk. Die jetzige Besitzerin hat die Anlage ansehnlich erweitert und deren Kapazität damit auf jährlich 500.000 m³ erhöht. 2 stehende Motoren à 2 (Langen & Wolf in Wien, atmosphärische Gaskraftmaschine) und liegender (Otto's neuer) mit 4 Pferdestärken. Anlagekapital (Saldo des Rauconto vom 31. Dezember 1884) 165.603 fl. 15 kr. österr. W. Näheres Journ. für Gasbel. 1882, 276. 1884, 293.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 774]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 5 Öfen (2 à 6, 2 à 3 und l à l Retorte, Normalformat I, Rostfeuerung), 2 Scrubber 3 m hoch, 1,50 m lichte Weite, l Wascher, l Pelouze von 6.000 m³ Durchgang pro 24 Stunden, l Beale'scher Exhaustor, l Dampfmaschine von 2 Pferdestärken, 3 Reiniger von zusammen 18,5 m³ Inhalt, l Stationsgasmesser für 150 m³ stündlichen Durchgang, l Wechsler und l Regulator mit je 8" Rohrverbindung, 2 Gasbehälter à 700 und 1.200 m³ Inhalt. Rohrnetzlänge: 10.922 laufende Meter von 200 - 50 mm lichter Weite, 28 trockene und 105 nasse Gasmesser.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 774]