Gaswerk Zeitz

Allgemeines

FirmennameGaswerk Zeitz
OrtssitzZeitz (Sachs.-Anh.)
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenDie Anstalt ist städtisches Eigentum und wird durch ein Kuratorium, bestehend aus 2 Stadträten und 4 Stadtverordneten, ganz selbständig verwaltet. Dirigent: Herr P. Burghard. Das [Bau-?]Material lieferte die Horrley-Aktiengesellschaft. Das Grundkapital betrug 50.000 Thlr., welche durch Stadtobligationen aufgebracht wurden. Gegenwärtig sind dieselben alle von der städtischen Sparkasse aufgekauft. Später wurden noch 3000 Thlr. und noch 60.000 Mk. von der Sparkasse entliehen. Zur Zeit beträgt das Anlagekapital rund 160.000 Mk. Im Laufe der Zeit ist die Anstalt bedeutend vergrößert worden, und wenn auch der Konsum nicht rapider gestiegen ist, so ist er doch den Verhältnissen der Stadt entsprechend gewachsen.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 819] [Journal für Gasbeleuchtung (1865) 166]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1858/1859 Die Anstalt wird von dem Engländer Stephenson erbaut.
09.11.1859 Eröffnung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1859 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1859 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDer Gaspreis beträgt für die Straßenbeleuchtung, die städtischen Gebäude, die Post und den Bahnhof 15 Pf. pro l m³. Bei allen anderen Konsumenten 20 Pf. pro l m³. Hierauf werden bei einem Jahreskonsum von über 3.000 m³ 5 %, bei über 6.000 m³ 10 %, bei über 12.000 m³ 12 % Rabatt gewährt. Lichtstärke 15 Vereinskerzen. Jahresproduktion (1883/84) 300.000 m³. Maximal-Tagesproduktion 1.615 m³, Minimal-Tagesproduktion 310 m³. 218 Straßenlaternen mit pro Stunde 185 l Konsum, 190 als Abendlaternen mit ca. 740 und 138 als Nachtlaternen mit ca. 1480 Brennstunden pro Jahr. Keine Intensivbrenner. In dem Betriebsjahre vom 1. Juli 1883 bis 30. Juni 1884 betrug der Konsum für die öffentliche Beleuchtung 56.600 m³ rund, Private 183.810 m³, Post und Bahnhof 35.310 m³, Selbstverbrauch 7.430 m³, Verlust 19.820 m³. Betrieb halb und halb mit westfälischen und Zwickauer Kohlen ohne Zusatz von Boghead oder Braunkohlen. 8 Gasmotoren verschiedener Systeme mit zusammen 12 Pferdestärken.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 819]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat Chamotteretorten Normalform Nr. I mit Morton'schen Verschlüssen 53 x 34 cm, 2 Öfen à 5 und 2 à 3 Retorten (Rostfeuerung). Exhaustor mit Bypass von J. Pintsch, 4 Reinigungskasten mit Eisenreinigung, 8 Röhrenkondensatoren (24 m Länge), 2 Zylinderkondensatoren, 2 Scrubber mit Wasserberieselung, l Nachreiniger mit Kalkreinigung, l Stationsgasmesser mit 90 m³ stündlichem Durchlaß. Nebenprodukte werden verkauft, l Gasbehälter mit 600 m³ und l desgl. mit 1.000 m³ Inhalt, l Druckregulator für das Unterstadt-Rohrnetz und l desgl für das Oberstadt-Rohrnetz. Das Rohrnetz ist durch Ventile in 2 Teile für die Unterstadt und für die Oberstadt getrennt. Das jenseitige Ufer der Elster, auf welchem die Bahnhöfe usw. sich befinden, ist durch ein 150 mm weites Rohr, welches im Bett des Flusses liegt, und durch ein 90 mm weites Rohr über die Brücke hinweg mit der Unterstadt verbunden. Das Rohrnetz hat eine Länge von rund 12.000 m von 210 - 38 mm lichter Weite. Aufgestellt sind 320 Gasmesser und zwar 2/3 trockene und 1/3 nasse.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 819]