Gaswerk Remscheid

Allgemeines

FirmennameGaswerk Remscheid
OrtssitzRemscheid
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: die Stadtgemeinde. Dirigent: Herr Carl Borchardt.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 619]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1863 Die Anstalt wird O. Kellner in Deutz erbaut.
1870 Es wird ein zweiter Gasbehälter von 12.000 m³ Inhalt gebaut
1871/1872 Es werden bedeutende Erweiterungen des Gaswerks und des Rohrnetzes vorgenommen.
1882/1883 Vollständiger Umbau der Gasanstalt nach den Plänen und unter Leitung des Direktors C. Borchardt. Die ganze Anlage ist nunmehr auf eine Jahresproduktion von 1.500.000 m³ eingerichtet.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1863 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGaspreis für die öffentliche Beleuchtung pro Laterne und Jahr 34 Mk. incl. Bedienung und Unterhaltung. Gaspreise für Private: die ersten 5.000 m³ kosten 17 Pf., die folgenden 5.000 m³ 16 Pf., die weiteren 10.000 m³ 15 Pf. und über 10.000 m³ 14 Pf. pro l m³. Bezieht ein Konsument Kraftgas und Leuchtgas oder auch nur Kraftgas, so wird am Jahresschluß der Durchschnittspreis für den ganzen Konsum nach vorstehender Skala ermittelt und tritt dann für das verbrauchte Kraftgas der nachstehend festgesetzte Rabatt, auf diesen Durchschnittspreis berechnet, noch außerdem in Anwendung. Es wird hierbei folgender Rabatt gewährt: von den ersten verbrauchten 2.000 m³ 10 %, von den zweiten 15 %, von den dritten 20 % zurück vergütet. Die Lichtstärke beträgt durchschnittlich 18,5 - 19 Kerzen bei einer Flammenhöhe (Spermacetikerzen) von 45 mm und einem Gasverbrauch von 170 l pro Stunde im Argandbrenner gemessen. Jahresproduktion 750.000 Mk., Maximal-Tagesproduktion 4.500 m³, Minimal-Tagesproduktion 750 m³. Zahl der Straßenflammen 325. Jahreskonsum pro Abendflamme 200 m³ , pro Nachtflamme 420 m³. l Intensivbrenner Nr. 2 nach Krausse vom Gußwerk Mainz. Gasabgabe an die öffentliche Beleuchtung 100.000 m³, Private 560.000 m³, Selbstverbrauch 25.000 m³, Verlust 65.000 m³. Kohlenverbrauch 260 Doppelwaggon, von der Zeche Consolidation 200, von Friedrich der Große 60 Doppelwaggon. Sämmtliche Nebenprodukte werden zum größten Teil nach auswärts verkauft. 16 Gasmotoren, zum größten Teil System der Deutzer Motorenfabrik, von diesen sind 3 à 4, 8 à 2 und 5 à l Pferdestärke. Anlagekapital 300.000 Mk. Buchwert. Näheres Journ. f. Gasbel. 1864, 182, 296. 1872, 87. 1882, 578.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 619]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 2 6er, l 5er, l 4er Rostofen (Halbgenerator) und l 6er Rostofen (altes System), 2 alte Luftkondensatoren mit je 23 qm und l neuer Wasserkondensator mit 35 qm Kühlfläche, l alten Scrubber mit 6,5 m³ und l neuen Scrubber mit 15 m³ Volumen, l Beale'schen Exhaustor von 420 mm und l Gareis-Exhaustor von 520 mm Durchmesser, welch letzterer das Gas nach den tief gelegenen Gasbehältern drückt; l 6 pferdige Dampfmaschine, l 6 pferdige Gaskraftmaschine von der Gasmotorenfabrik in Deutz, 4 Reiniger, l Nachreiniger, Gesamtquerschnitt 22 qm, l Stationsgasmesser mit 200 m³ stündlichem Durchlaß, 4 Gasbehälter und zwar l à 1.100 m³, l à 400 m³, l à 1.000 m³ (Feld-Hasten) und l à 100 m³ (Ehringhausen) Inhalt; 3 Regulatoren von Pintsch, 2 davon in Feld-Hasten (für 2 Druckzonen), l Regulator (Ehringhausen), l Dampfkessel, Reinigung mit Eisenoxydhydrat von Schröder & Stadelmann in Oberlahnstein. Das Röhrennetz besteht aus 140 m 350 mm, 320 m 300 mm, 400 m 250 mm, 680 m 200 mm, 80 m 175 mm, 2.000 m 150 mm, 6.000 m 125 mm, 3.400 m 100 mm, 3.500 m 75 mm, 6.000 m 50 mm, 2.000 m 40 mm, 3.000 m 25 mm lichte Weite, zusammen 27.530 laufende Meter; 550 nasse und 250 trockene Gasmesser.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 619]


ZEIT1885
THEMABeschreibung
TEXTDer Gaspreis beträgt 20 Pf. Im Jahre 1882/83 fand ein vollständiger Umbau der Gasanstalt nach den Plänen und unter Leitung des Herrn Direktors C. Borchardt statt. Der Beleuchtungsbezirk hat nur 18.000 Einwohner. Die ganze Anlage ist nach dem Umbau 1882/83 auf eine Jahresproduktion von 1.500.000 m³ eingerichtet. In demselben Jahre wurden zwei zur Gemeinde Remscheid gehörende Ortschaften, Feld-Hasten und Ehringhausen mit ca. 150 Konsumenten angeschlossen. Da diese Ortschaften über 100 m tiefer liegen als die Gasanstalt, so wurden daselbst 2 Gasbehälter, der eine von 1.000 m³ Inhalt für Feld-Hasten und der andere von 100 m³ für Ehringhausen angelegt. Das Gas wird mittels eines Exhaustors durch je einen besonderen Druckrohrstrang von der Fabrik aus in die Gasbehälter hineingedrückt.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 619]