Gasanstalt für die östlichen Vororte Leipzigs

Allgemeines

FirmennameGasanstalt für die östlichen Vororte Leipzigs
OrtssitzLeipzig
OrtsteilSellerhausen
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenEigentümerin: Seit 1872 die Thüringer Gasgesellschaft zu Leipzig (deren Direktor: Herr Kommerzienrat Th. Weigel). Dirigent der Anstalt: Herr C. Hönike. Die Thüringer Gasgesellschaft nahm im Laufe der Zeit umfassende Vergrößerungen der Anstaltsanlage im engeren und weiteren Sinne vor und zog insbesondere auch weitere Vorortsgemeinden ins Rohrnetz ein. Die Konzessionsdauer ist nach den Verträgen mit den einzelnen Gemeinden verschieden, mit Ausnahme eines Vertrages bleibt die Gasanstalt auch nach dem Erlöschen der Konzessionen im Rechte, Röhren zu legen und zu unterhalten und Gas zu verkaufen.
Quellenangaben[Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 685]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1864 Es bildet sich ein Lokalkomitee zur Gründung einer Gasanstalt für einen Teil der östlichen Vororte Leipzigs, nachdem A. Grunner sen. die entsprechenden Zustimmungen erworben hatte. Es entsteht aus dem Zusammenwirken beider Teile der "Gasbeleuchtungs-Verein für Reudnitz-Sellerhausen". Herrn A. Grunner wird die Bauausführung übertragen.
1865 Bau des Gaswerks
01.07.1872 Das Gaswerk geht in den Besitz der Thüringer Gasgesellschaft über, welche es seitdem auch bewirtschaftet.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1865 Beginn 1885 [Stat. Mitt. Gaswerke (1885)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1885 unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1872 Anschluß (Namensverlust) danach Thüringer Gasgesellschaft (THÃœGA)  




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTGaspreise für die Straßen- und Kommunalbeleuchtung 11,5 - 16 Pf., Privatbeleuchtung 22 und 23 Pf. (mit Rabatten), Motoren etc. Gas 15 - 18 Pf. pro 1 m³. Leuchtkraft bei 114 l pro Stunde 12 Normalkerzen (Schnitt- und Argandbrenner im Mittel). Die Jahresproduktion betrug 1884: 551.267 m³, die Maximal-Tagesabgabe 2.725 m³, die Minimal-Tagesabgabe 664 m³. Es brennen 276 Straßenlaternen, teils nach Controlflammen mittels Gasmesser, teils mit 6 k' sächs. pro Stunde. Die Gasabgabe betrug 1884 für öffentliche Beleuchtung 92.663 m³, Private 406.967 m³, Motoren 36.450 m³, Selbstverbrauch 2.515 m³, Verlust 12.672 m³. Der Kohlenverbrauch war 1884: 23.520 hl, wovon 1/3 Ruhrer-, 2/3 Zwickauer und ca. 800 hl böhmische Fettkohlen. Die Nebenprodukte werden verkauft. Die Reinigung geschieht mittels Eisenmasse und Kalk. Die Gasanstalt ist nach ihrer jetzigen Anlage im Stande, jährlich 1.250.000 m³ Gas zu produzieren. 2 liegende Gasmotoren Otto'schen Systems und 27 stehende Deutzer mit zusammen 11,75 Pferdestärken. Anlagekapital (Saldo des Bau-Conto am 31. Dezember 1884) 430.743 Mk. 92 Pf. Näheres Journ. f. Gasbel. 1864, 340. 1873, 315. 1875, 314, 526, 732. 1876, 255. 1877, 288. 1878, 283. 1879, 332. 1884, 292.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 685]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 2 Öfen ä 3, l à 4, l à 5), l à 6 und l à 7 Retorten Normalform I (Rostfeuerung mit secundarer Luftzuführung), 3 Scrubber, 4 m hoch, 2 m lichte Weite, l Beale'schen Exhaustor, l liegende Dampfmaschine von 4 Pferdestärken, l Waschmaschine, l Wechsler, 3 Reiniger 3,15 x 2 x 1,2 m, l desgl. 1,6 x 1,6 x 1,2 m, Rohrverbindung in der Fabrik 200 mm, l Stationsgasmesser mit 300 m³ stündlicher Passage, l Regulator für 300 mm Rohr, 2 Gasbehälter von 1.250 m³ und 750 m³ Inhalt. Rohrnetzlänge 17.774 laufende Meter von 235 - 35 mm lichte Weite. 340 trockene und 105 nasse Gasmesser.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 685]