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Gasanstalt für die westlichen Vororte Leipzigs
Firmenname | Gasanstalt für die westlichen Vororte Leipzigs |
Ortssitz | Leipzig |
Ortsteil | Lindenau-Plagwitz |
Art des Unternehmens | Gaswerk |
Anmerkungen | Eigentümerin: Seit 1871 die Thüringer Gasgesellschaft zu Leipzig, deren Direktor: Kommerzienrat Th. Weigel, Dirigent: Inspektor G. Wärlich. Auf Anregung des Herrn Dr. Heine in Plagwitz, bekannt durch seine Straßen- und Kanalbauten daselbst, übernahm es der Ingenieur Herr A. Gruner jun. für die beiden Ortschaften eine gemeinschaftliche Gasanstalt zu gründen. Konzession für die Dauer von 25 Jahren. Herr Gruner übertrug jedoch diese Konzession unter der Bedingung, den Bau der Anstalt ausführen zu können, einer sich inzwischen gebildeten Aktiengesellschaft. Der Berieb wurde Herrn Gruner auf die Dauer von 25 Jahren pachtweise übertragen und zwar gegen einen Pachtzins von 1 Thlr. für jedes verkaufte 1000 k' Gas. Die inzwischen modifizierte Konzession läuft für Lindenau bis 1. März 1903 und für Plagwitz bis 1. April 1895. |
Quellenangaben | [Schillings statistische Mitteilungen Gasanstalten (1885) 431] |
Zeit |
Ereignis |
27.02.1863 |
Der Bau der Anstalt beginnt. - Zu diesem Zwecke kaufte Ingenieur A. Gruber einen geeigneten, namentlich für die in Aussicht stehende Erweiterung der Gasanstalt berechneten Platz und suchte um eine Konzession nach. |
26.11.1863 |
Der Betrieb des Gaswerks wird eröffnet. |
01.07.1872 |
Die Anstalt geht bei gleichzeitiger Auflösung der örtlichen Gesellschaft, sowie der Pachtung in den Besitz der Thüringer Gasgesellschaft über. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Stadtgas |
1863 |
Beginn |
1885 |
[Stat. Mitt. Gaswerke (1885)] |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1871 |
Anschluß (Namensverlust) |
danach |
Thüringer Gasgesellschaft (THÜGA) |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Verträge, Tarife |
TEXT | Der Gaspreis beträgt in beiden Orten für die öffentliche Straßenbeleuchtung 16 Pf. pro l m³, für Leuchtgas an Private 24 Pf. pro l m³ (mit Rabatten) und für Heiz- etc. Gas an Private 18 Pf. pro l m³. Leuchtkraft bei 136 l Konsum pro Stunde 12 Normalkerzen-Helle. Produziert wurden im Jahre 1884: 458.140 m³, die Maximal-Tagesabgabe war 3.054 m³, die Minimal-Tagesabgabe 332 m³. Straßenlaternen sind 203 vorhanden, die pro Stunde 136 l Gas konsumieren. Die Gasabgabe verteilte sich 1884 wie folgt: öffentliche Beleuchtung 40.215 m³, Private 359.613 m³, Motoren 16.963 m³, Selbstverbrauch 4.400 m³, Verlust 36.949 m³. Es wurden 1884: 19.796 hl Kohlen vergast, zu 1/3 Ruhr-, 2/3 Zwickauer und ca. 250 hl böhmische Fettkohle. Die Nebenprodukte werden verkauft. Die Reinigung geschieht mittels Eisenmasse und Kalk. Die Gasanstalt wurde 1883/85 total umgebaut und ihre Kapazität dabei auf eine jährliche Produktion von 2.000.000 m³ erhöht. Gasmotore: 6 Stück von Otto in Deutz und l Stück von Körting in Hannover mit zusammen 9 Pferdestärken. Anlagekapital (Saldo des Bauconto pro 31. Dezember 1884) 561.499 Mk. 3 Pf. Näheres Journ. f. Gasbel. 1873, 314. 1875, 314. 1876, 255. 1877, 288. 1878, 283. 1879, 300. 1880, 266, 269. 1881, 376. 1883, 273. 1884, 291. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 431] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | Anlagen |
TEXT | Vorhanden, bezw. bis jetzt ausgebaut sind 5 Öfen, davon 3 à 6, 1 à 4 und 1 à 3 Retorten Normalformat, Rostfeuerung mit sekundärer Luftzuführung. An Apparaten besitzt die Anstalt: 6 Kondensatoren à 6 m hoch, l m Durchmesser, 6 Scrubber à 6 m hoch, 1,8 m Durchmesser, 4 Reiniger 4,5 x 2,25 x 1,20 m, l Beale'schen Exhaustor für 300 m³ stündlichen Durchgang, l Beipassregulator mit 250 mm Ein- und Ausgang, l horizontale Dampfmaschine zu 5 Pferdestärken, l Stationsgasmesser für 300 m³ stündlichen Durchgang, 2 Regulatoren zu 300 mm Rohrweite, 3 Gasbehälter mit zusammen 3.200 m³ nutzbarem Inhalt. Rohrnetzlänge: 20.250 laufende Meter von 300 - 40 mm lichter Weite, 237 trockene und 59 nasse Gasmesser. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 431] |
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