Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer

Allgemeines

FirmennameGrazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer
OrtssitzGraz (Steiermark)
StraßeEggenberger Str. 31
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1854-1861: "Johann Weitzer"; 1861-1879: "Wagen- und Waggonfabrik, Eisen- und Metallgießerei Joh. Weitzer" (diese seit 1872 als AG; auf der Wiener Weltausstellung (1873), Geschäftsbericht (1874/75) und Aktie (1877): "Waggon-, Maschinenbau- und Stahlwerks-Gesellschaft"); 1879-1895: "k.k. priv. Wagen- und Waggonfabrik"; 1895 - ca. 1900: "Grazer Wagen- und Waggonfabrik AG vorm. Joh. Weitzer"; ca. 1900 - 1934: "Grazer Waggon- und Maschinenfabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer"; obige Schreibweise lt. Fabrikschild (1904). Seit 1934 zu "Simmeringer Maschinen- und Waggonbaufabrik AG" und damit seit 1941 Werk von "Simmering-Graz-Pauker AG". Sitz der Gesellschaft (um 1900): Wien I., Wildpretmarkt 10; Fabrik und Direktion in Graz. Auch Bestand in der Firmenschriftensammlung des Deutschen Museums.
Quellenangaben[Mathis: Big Business in Österreich (1987) 131] [Schwabe: Ingenieur-Section der WA 1873, S. 298] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4969] [Blätter für Technikgesch., Bd. 32-33, S. 85]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1854 Der aus Friedberg stammende Weberssohn Johann Weitzer, der bei einem Huf- und Wagenschmied in die Lehre gegangen war, gründet mit drei Gesellen eine eigene Schmiede in Graz.
1857 Johann Weitzer richtet in einer aufgelassenen Kadettenschule eine Schmiede-, Schlosser-, Tischler- und Anstreicherwerkstätte zur Herstellung von Wagen ein.
1857 Eintragung als "k.k. priv. Wagenfabrik Johann Weitzer"
1861 Weitzer errichtet eine neue Waggon- und Maschinenfabrik samt Eisengießerei unter der Firma "Wagen- und Waggonfabrik, Eisen- und Metallgießerei Joh. Weitzer".
1866 Im Kriegsjahr 1866 und in den folgenden Jahren werden rd. 50.000 Remington-Hinterladergewehre und später 100.000 Wänzl-Gewehre an das k.u.k. Militär-Ärar geliefert.
1872 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, mit Ausnahme des Kleinwagenbaues
1873 Inbetriebnahme einer Gießerei
1879 Die alte Fabrik übernimmt nach Liquidation der Aktiengesellschaft den Großteil ihrer Maschinen, Werkzeuge und Materialien und entwickelt sich als "k.k. priv. Wagen- und Waggonfabrik" zu einem modernen Großbetrieb.
1881 Joh. Weitzer (Graz) gründet ein Tochterunternehmen in Arad (zu dieser Zeit: Ost-Ungarn) unter der Firma "Johann Weitzer Maschinenfabrik und Eisengießerei-Actien-Gesellschaft" auf einr Fläche von 90.000 qm
1895 Gründung
1895 Das Grazer Werk wird in die "Grazer Wagen- und Waggonfabrik AG vorm. Joh. Weitzer" unter Beteiligung von Karl Neufeldt und der Firma "Schoeller & Co." eingebracht.
1898 Die Gesellschaft nimmt die Erzeugung von Maschinen (Dieselmotoren) auf.
1902 Tod von Johann Weitzer
1902 Nach dem Tod von Joh. Weitzer gerät die Gesellschaft unter Kontrolle der Firma Schoeller, und der Sitz wird nach Wien-Mitte verlegt.
bald nach dem 1. WK Es kommt zu einer Annäherung an die Waggonfabrik Simmering und zu einem Aktientausch unter den Großaktionären, durch den die "Niederösterreichische Escomptegesellschaft" als dritter Großaktionär neben das Bankhaus Schoeller und die mit diesem verbundene Verkehrsbahnk tritt.
1920 Die Grazer und die Simmeringer Gesellschaft, die die beiden einzigen österreichischen Gesellschaften geblieben waren, treten in engeres Verhältnis zueinander.
1934 Die "Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft" übernimmt den größten Teil der Fabrikation der Grazer Gesellschaft. Danach macht auch der überwiegende Teil der Aktionäre von der Möglichkeit Gebrauch, die Grazer in Simmeringer Aktien umzutauschen.
1934 Die Produktion wird fast ganz stillgelegt und nur noch die Schmiede in Betrieb gehalten.
1934 Im Rahmen der notwendig gewordenen Sanierung geht die Aktienmehrheit auf die "Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Fabriks AG" über.
1935 Außerbetriebnahme der Gießerei
1939 Änderung der Firma aus "Grazer Waggon- und Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft, vormals Joh. Weitzer" in "Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft"
25.06.1941 In den ordentlichen Hauptversammlungen der "Simmeringer Maschinen- und Waggonbau Aktiengesellschaft", der "Grazer Maschinen- und Waggonbau Aktiengesellschaft" und der "Paukerwerk Aktiengesellschaft" vom 25. Juni 1941 wird die Verschmelzung der drei Gesellschaften durch Neugründung der "Simmering-Graz-Pauker Aktiengesellschaft für Maschinen-, Kessel- und Waggonbau" rückwirkend ab 1. Januar 1941 beschlossen. Die neue Gesellschaft übernimmt einen Anteil von 5.000.000 Mark an Grazer Aktien.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkessel 1873 Weltausstellung Wien 1873 Weltausstellung Wien Dreirohrkessel nach Fairbairn
Dampfmaschinen 1873 für Radwerk III, Vordernberg 1873 für Radwerk III, Vordernberg  
Dieselmotoren 1899 Beginn 1904 Besitz von Dr. Busch  
Personenwagen 1873 Weltausstellung Wien 1873 Weltausstellung Wien  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1854 4 3     3 Gesellen
1862 200        
1872 1000        
1873 1500        
1895 1240        
1914 1300       rd. 1300
1. WK 4000       zur Produktion von Rüstungsgütern
1920er 1000        
1934 250       200 bis 300 Personen




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1934 Anschluß (Namensverlust) danach Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft