Johann Kleinewefers Söhne

Allgemeines

FirmennameJohann Kleinewefers Söhne
OrtssitzKrefeld
StraßeMevissenstr.
Postleitzahl47803
Internet-Seitehttp://kleinewefers.de/
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenHervorgegangen 1888 aus der Fabrik des Vaters, Johann Kleinewefers (s.d.). Adresse um 2016: Kleinewefersstr. 1, als mittelständische Beteiligungsgesellschaft in den Geschäftsbereichen Maschinenbau, technische Textilien und Immobilien. Dazu seit 15.06.1895 die Walzengravieranstalt "Theisen & Co.". Seit 1902 war die Eisengießerei Fritz Hennes Sohn & Co." als "Abt. Gießerei" angeschlossen; diese ab 1907 an "Liesen & Co.". Seit 1907 auch ein Stahlwerk (bis ca. 1914 als Hammerwerk betrieben, dann Aufstellung von Siemens-Martin-Öfen).
Quellenangaben[Ernst: Nicht nur Samt und Seide, auch Stahl und Eisen (1997) 176]
Hinweisehttp://kleinewefers.de/ueber-uns: Werksansicht (1912)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1862 Johann Kleinewefers legt mit seinem Krefelder Handwerksbetrieb den Grundstein für ein international angesehenes Maschinenbau-Unternehmen
13.04.1863 Geburt von Peter-Johann Johannes Kleinewefers als Sohn von Johann Kleinwefers
25.08.1864 Geburt von Georg Wilhelm Kleinewefers als Sohn von Johann Kleinwefers
01.07.1888 Nach Teilung des Erbes zwischen der Witwe des Gründers und dessen Söhnen aus erster Ehe, Peter-Johann Johannes und Georg Wilhelm Kleinewefers, wird das Unternehmen als offene Handelsgesellschaft eingetragen.
1888 Peter-Johann Johannes Kleinewefers macht eine Entdeckungsreise nach Russisch-Polen und bringt von dort einige Aufträge mit. - In den folgenden Jahren macht sein Bruder Georg Wilhelm mehrfach Reisen nach Rußland und bringt reichlich Aufträge mit.
1889 Die Brüder Kleinewefers kaufen ein Grundstück und bauen den ersten Teil der neuen Fabrik.
1889 Die Brüder Kleinewefers erwerben die ersten nördlich vom Birkschenweg an der Industriestraße in Höhe der Tivoli-Brauerei gelegenen Grundstücke von dem Gutsbesitzer Peter Hoveler im Wert von 29.329 Mark.
1890 Der erste Teil der neuen Fabrik wird bezogen.
15.02.1890 Zukauf von weiteren Parzellen an der Industriestraße (nördlich von den 1889 erworbenen) gemeinsam mit dem Bauunternehmer Dadder. Die Parzellen werden mit den Schulden von 10.000 Mark lt. notarieller Beurkundung vom 15. Februar belastet.
12.04.1890 Auftrag an den Bauunternehmer Dadder zum Bau einer Maschinenfabrik an der Hülserstr. 374a, bestehend aus Fabrikraum, Schmiede, Kesselhaus, Magazin, Stallung, Remise, Abtrittsanlagen, Dampfschornstein, Kohlenloch, Maschinenbrunnen und Wasserbassin. Die Fabrik erhält eine 40-PS-Dampfmaschine.
1891 Die Arbeitszeit wird von elf auf zehn Stunden herabgesetzt
1892 Der Gewinn beträgt 58.627 Mark
1893 Der Gewinn beträgt 63.766 Mark
1894 Der Gewinn beträgt 64.065 Mark
1895 Die Firma "Theisen & Co." kauft die bis dahin gemieteten Maschinen der Walzengravieranstalt und erweitert den Maschinenpark
1895 Der Gewinn beträgt 65.406 Mark
15.06.1895 Kleinewefers gründet mit dem Graveurmeister Josef Theisen die Walzengravieranstalt "Theisen & Co. OHG". Die Gebr. Kleinewefers stellen die Werkstatt zur Verfügung und bringen Maschinen im Werte von 11.200 Mark sowie 5.000 Mark ein.
1896 Einführung des hydraulischen Drucks bei Textilkalandern
1896 Der Gewinn beträgt 88.366 Mark
1897 Der Gewinn beträgt 88.647 Mark
1898 Bau eines neuen Gebäudes für die Walzengravieranstalt
1898 Einführung des hydraulischen Drucks bei Papierkalandern
1898 Die Arbeiter erhalten erstmals bezahlten Urlaub.
1898 Die 40-PS-Dampfmaschine wird durch eine mit 150 PS ersetzt
1898 Der Gewinn beträgt 83.000 Mark
1898 Die Gebr. Kleinewefers planen gemeinsam mit der Witwe Fritz Hennes und ihrem Sohn Heinrich den Bau einer Eisengießerei
1899 Der Gewinn beträgt 42.000 Mark
01.01.1899 Gründung der Firma "Fritz Hennes Sohn & Cie.. Die Gebrüder Kleinewefers geben den Inhabern ein Darlehn in Höhe von 45.000 Mark, welches als erste Hypothek eingetragen ist. "Joh. Kleinewefers Söhne" verpflichtet sich, keine eigene Gießerei zu errichten.
bis 1900 Die Werkstätten werden wiederholt vergrößert.
1900 oder 1903 Gründung einer Filiale der Gravieranstalt von "Theisen & Co." in Grottau
1900 Auszeichnung auf der Weltausstellung in Paris mit zwei Goldmedaillen
1900 Der Gewinn beträgt 45.000 Mark
1901 Gründung einer Gravieranstalt von Kleinewefers in Busto-Arsizio (Italien)
1901 Der Gewinn beträgt 110.000 Mark
26.10.1901 "F. Hennes Sohn & Cie." räumt Kleinewefers das Recht ein, die Bürgschaft von Hennes bei der Gewerbebank mit den Gußlieferungen bei fünfprozentiger Verzinsung der zurückzubezahlenden Beträge zu verrechnen.
1902 Auszeichnung auf der Ausstellung in Düsseldorf mit einer Goldmedaille und dem Staatspreis für einen Satinierkalander mit zwölf 1600 mm breiten Walzen für die Papierindustrie
1902 Der Gewinn beträgt 82.933 Mark, der Umsatz ca. 860.000 Mark
06.1902 Urteil des Reichsgerichts zugunsten der Firma Bemberg, in dem der Patentschutz für gravierte Kalanderwalzen auf 5 bis 20 Rillen je Millimeter Walzenbreite festgelegt wird.
31.12.1902 Die Gießerei "Fritz Hennes Sohn & Cie." wird übernommen und als "Joh. Kleinewefers Söhne, Abteilung Gießerei Krefeld" geführt
1903 Aufstellung einer Dampfmaschine mit 400 PS
1903 Der Gewinn beträgt 197.315 Mark, der Umsatz ca. 947.000 Mark
1904 Bau des ersten Kalanders mit 16 Walzen
1904 Der Gewinn beträgt 182.374 Mark, der Umsatz ca. 1.000.000 Mark
1905 Der Gewinn beträgt 94.154 Mark, der Umsatz ca. 1.000.000 Mark
1905 Kauf von Grundstücken auf Hülser Gebiet auf freiem Feld zum Bau eines Stahlwerks.
22.01.1905 Geburt von Paul Kleinewefers in Krefeld
1906 Bau eines Hammerwerks, da die benötigten Walzen und Achsen nicht schnell genug geliefert werden können.
1906 Aufstellung einer Lokomobile mit 225 PS
1906 Der Gewinn beträgt 82.254 Mark, der Umsatz ca. 980.000 Mark
21.08.1906 Johann Kleinewefers teilt der Stadt Krefeld mit, daß er bereit ist, die in Hüls erwerbenen Grundstücke zurückzugeben, und sein Stahlwerk auf Krefelder Gebiet am Inrather Bahnhof errichten will
1907 Der Gewinn beträgt 138.463 Mark, der Umsatz ca. 1.200.000 Mark
25.03.1907 Abschluß eines Vertrags mit der offenen Handelsgesellschaft "Liesen & Co.", welche die Gießerei (bis 1902 "Fritz Hennes Sohn & Co.") ab 1. April für monatlich 500 Mark mietet. Kleinewefers wirde etwaige Unterbilanzen decken.
13.04.1907 Die Firma "Liesen & Co." (seit 01.04.1909 Inhaber der ehemaligen Gießerei "Fritz Hennes Sohn & Co.") wird in das Handelregister eingetragen.
19.04.1907 Die Stadt genehmigt den Bau des Stahlwerks
20.06.1907 Mitteilung, daß Kleinewefers zwei weitere Dampfhämmer aufstellen will. Dagenen erhebt der Seidenweber Heinrich Bonn wegen der Erschütterungen Einspruch. - Die Streitigkeiten mit Bonn ziehen sich bis 1911 hin.
18.07.1907 Genehmigung zur Aufstellung von zwei Dampfhämmern
26.07.1907 Eröffnungsbilanz für das Stahlwerk mit Bar- und Resteinlagen von Johann und Wilhelm Kleinewefers mit je 100.000 Mark
06.12.1907 Vertrag mit der Krefelder Eisenbahngesellschaft zum Bau eines Gleisanschlusses für das Stahlwerk
1908 Der Gewinn beträgt 127.348 Mark, der Umsatz ca. 977.000 Mark
1908 Im Stahlwerk ist lt. Bericht der Handelskammer eine durchgehende Beschäftigung nur unter Opfern aufrecht zu erhalten.
1909 Der Gewinn beträgt 70.677 Mark, der Umsatz ca. 1.075.000 Mark
1909 Die Auftragslage im Stahlwerk ist lt. Bericht der Handelskammer schlecht. Es gelingt nicht, die Preise auf eine eine den Gestehungskosten entsprechende Höhe zu bringen.
um 1910 Aufstellung von Dieselmotoren mit 600 und 300 PS und Dynamo
1910 Der Gewinn beträgt 108.518 Mark, der Umsatz ca. 1.360.000 Mark
1910 Die Produktion im Stahlwerk kann lt. Bericht der Handelskammer gesteiegert werden. Infolge hoher Rohstoffpreise sind die Erlöse jedoch niedrig.
1911 Die Beschäftigungslage im Stahlwerk hat lt. Bericht der Handelskammer wesentlich gebessert, so daß Produktion und Umsatz beträchtlich erhöht wrden können.
02.02.1911 Der Rechtsstreit mit Heinrich Bonn wegen des Betriebs der Dampfhämmer im Stahlwerk fällt eine Entscheidung des Ministers für Handel und Gewerbe, welche die Betriebszeiten, Schließung von Türen und Fenstern und das Gewicht der Schabotte festlegt.
1912 Anläßlich des 50jährigen Firmenjubiläums wird ein Fond über 50.000 Mark für Pensionäre gestiftet.
1912 Die Produkton im Stahlwerk kann lt. Bericht der Handelskammer weiter gesteigert werden, und die Erlöse stehen infolge gestiegener Preise ungefähr im richtigen Verhältnis zu den Rohmaterialpreisen.
1913/1914 Errichtung einer Nagelfabrik im Geschäftsjahr 1913/14
1913/1914 Erweiterung des Stahlwerks um eine mechanische Werkstatt im Geschäftsjahr 1913/14
31.03.1914 Der Gewinn beträgt 106.200 Mark lt. Bilanz vom 31. März
Anfang 1915 Auftrag für die Herstellung von 30.000 Stück 15-cm-Granaten
1915 Erweiterung des Gleisanschlusses für das Stahlwerk
1915 Zur Herstellung von Granaten wird der erste Teil des Stahlwerks von 50 m Länge mit einem Siemens-Martin-Ofen gebaut. - Noch im selben Jahr kommt ein zweiter Ofen hinzu.
24.03.1915 Die Firma "Amme, Gieseke & Konegen" in Braunschweig bestellt Granatendrehbänke
31.12.1915 Bisher wurden 430 Granatendrehbänke produziert.
1916 Bau eines dritten Siemens-Martin-Ofens und Verlängerung des Stahlwerks um 25 m
1917/1920 Das Unternehmen erwirbt 250 Morgen Land, um der Inflation zu entgehen.
1917 Umbau des Gleisanschlusses für das Stahlwerk
01.06.1919 Kleinewefers vereinbart mit Herrn Liesen, daß letzterer die Abteilung "Stahlwerk" gründet und diese völlig unabhängig von der bestehenden Abteilung "Eisengießerei" betreibt. Dazu verpflichtet sich die Firma "Stahlwerk Kleinewefers GmbH" der Firma "Liesen & Co., Abteilung Stahlwerk" die zum Betrieb eines Hammerwerks, einer Stahlgießerei und einer Bearbeitungswerkstatt dienenden Gebäude und Maschinen pachtweise zu überlassen.
1922 Peter-Johann Kleinewefers erhält den Titel eines Ehrendoktors
28.11.1922 Schließung der Stahlgießerei der "Liesen & Co., Abteilung Stahlwerk"
20.11.1924 Herr Liesen schälgt vor, die Siemens-Martin-Öfen von "Liesen & Co., Abteilung Stahlwerk" wieder in Betrieb zu nehmen, da die Umsätze des Hammerwerks verdoppelt werden konnten.
1925 Wilhelm Kleinewefers erhält den Titel eines Ehrendoktors
31.03.1925 Auflösung des Pachtvertrags der "Liesen & Co., Abteilung Stahlwerk" und der vertraglichen Bindung von Herrn Liesen als Geschäftsführer
31.07.1926 Endgültige Kündigung des Vertrags mit "Liesen & Co." nach bleibenden Meinungsverschiedenheiten über die Verrechnung von Gußlieferungen and die Maschinenfabrik
1928 Der Umsatz erreicht einen Höchstwert von 2 Millionen Mark
1929 Der Umsatz halbiert sich auf etwa 1 Millionen Mark, und der Verlust beträgt 13.774 Mark.
1929 Paul Kleinewefers übernimmt die Leitung des Familienunternehmens als geschäftsführender Gesellschafter.
12.05.1935 Geburt von Jan Kleinewefers als Sohn des Unternehmers Paul Kleinewefers in Krefeld . - Er studiert Rechtswissenschaften und volontiert nach dem Referendarexamen 1958/1959 im Maschinen- und Anlagenexport. Anschließend ist er 1959/1960 Assistent des späteren Bundesbankpräsidenten Karl Klasen.
1962 Jan Kleinewefers tritt als Prokurist und Leiter einer Vertriebsabteilung in das traditionsreiche Stammhaus der Unternehmensgruppe ein.
1965 Jan Kleinewefers wird ordentlicher Geschäftsführer
1970 Jan Kleinewefers übernimmt als geschäftsführender Gesellschafter der Obergesellschaft der Firmengruppe Kleinewefers, der "Kleinewefers Beteiligungs-GmbH", die Gesamtleitung der Firmengruppe.
1989 Gründung der Kleinewefers-Stiftung durch Paul Kleinewefers. - Später umbenannt in "Adalbert-Stiftung", Erinnerung an den Heiligen Adalbert (956-997)
1991 Der Umsatz beträgt 500 Millionen DM
1992/93 Das am Birkschenweg in Inrath konzentrierte Kleinewefers Papiermaschinengeschäft geht samt Liegenschaft und Tochtergesellschaften per Tauschvertrag an den Sulzer-Konzern.
18.12.2001 Tod von Paul Kleinewefers
2003 Akquisition der "Jagenberg AG". Die Industriebeteiligungen werden über die "Jagenberg AG" gemanagt, einer Führungsholding mit Sitz in Krefeld, an der die "Kleinewefers GmbH" 100% der Aktien hält.
2010 Die Gesellschaft beginnt damit, die Bestandsimmobilien aktiv als Assets zu managen und weiterzuentwickeln.
Ende Juli 2015 Nach monatelangen Verhandlungen geht das 81.500 qm große Gelände von "Voith Paper" an der Mevissenstraße wieder zurück in die Hände der Gründerfirma (Kleinewefers Beteiligungs-GmbH). Die Verträge sollen Ende Juli 2015 beurkundet werden. Im Nordwesten Krefelds soll ein Gewerbepark entstehen. Nur noch das Voith-Ausbildungszentrum befindet sich dort, und wird auch am Standort bleiben. Das Krefelder Privatunternehmen Kleinewefers will nun die rund 33.000 Quadratmeter Produktions- und 10.000 Quadratmeter Büroflächen für eine gewerbliche Vermietung neu strukturieren und in Mietbereiche unterschiedlicher Größe aufteilen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfhämmer 1914 Beginn im Gj 1913/14 1914 Ende bei Beginn des 1. WK Im Stahlwerk: Bau von ein- und zweiständrigen Hämmern zwischen 75 und 1500 kg
Kupfertiefdruck 1900 bekannt 1930 [Buch alte Nürnberger Firmen (1930)]  
Maschinen für Appreturen 1890 neue Fabrik      
Maschinen für Färbereien 1890 neue Fabrik      
Maschinen für Gaufrieranstalten 1890 neue Fabrik      
Maschinen für Moirieranstalten 1890 neue Fabrik      
Maschinen für Samtscherereien 1890 neue Fabrik      
Satinierkalander 1902 Ausstellung Düsseldorf      
Transmissionen 1890 neue Fabrik      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Lokomobile vmtl. 1906 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft
Dampfmaschine vmtl. 1890 unbekannt
Dampfmaschine vmtl. 1898 unbekannt
Dampfmaschine vmtl. 1903 unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1991 2000       Umsatz: 500 Millionen DM




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
2003 Anschluß (Namensverlust) zuvor Jagenberg-Werke AG  
1902 Anschluß (Namensverlust) zuvor Fritz Hennes  
1888 Umbenennung zuvor Johann Kleinewefers