Traunsee-Schiffahrt

Allgemeines

FirmennameTraunsee-Schiffahrt
OrtssitzGmunden (O.-Ö.)
StraßeSparkassengasse 3
Postleitzahl4810
Internet-Seitehttp://www.traunseeschiffahrt.at
Art des UnternehmensSeeschiffahrt
AnmerkungenAb 1839 durch Joseph John Ruston (I) und seinen Bruder John J. Ruston, ab 1895 durch den Neffen Joseph J. Ruston (II) betrieben. Ab 1918 an Rudolf Ippisch (betrieb seit 1910 Elektroboote). Seit 1951 auch Schifffahrt durch Karl Eder, der 1977 die von R. Ippisch übernahm. Seit 1984: "Traunsee-Schiffahrt, Karlheinz Eder GmbH"; als Adresse auch Rathausplatz genannt. Werft in Ebensee. Die "Gesellschaft der Freunde der Stadt Gmunden" ist vmtl. Eigentümerin der "Gisela"; Traunseeschiffahrt betreibt sie jedenfalls.
Quellenangabenhttp://www.traunseeschiffahrt.at
HinweiseFührt im Sommer bis zu vier Seen-Rundfahrten Gmunden - Ebensee (Dauer je Richtung rd. 1 Stunde und Normalpreis 9,50 Euro) und zurück sowie zwei Schnupperfahrten und eine Schlösserfahrt durch. Zuschlag für Dampfschiff Gisela: 3,00 Euro. Sonst auch Winter- und Panoramafahrten bei ausreichender Mindestpassagierzahl.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
0826 Rege Salzschifffahrt der 118 km langen Fließstrecke der Traun (Hallstatt ? Gmunden ? Linz) zur Donau und bis zum Schwarzen Meer
1721 Hochblüte der Salzschifffahrt, als 1631 Schiffe Gmunden in einem Jahr verlassen
1837 Joseph J. Ruston entwirft erste Pläne für den Dampfer "Sophie", dessen Dampfmaschine und Kessel von der englischen Firma "Boulton & Watt" hergestellt werden.
1837 Nach der Trennung von der D.D.S.G. im Jahr zuvor gründet John Andrews die Traunseeschiffahrt mit dem von Ruston erbauten Dampfschiff "Sophie"
1838 Joseph John Ruston zeichnet die Pläne für den ersten hölzernen Traunsee-Dampfer, dessen Bau 1838 beginnt.
15.05.1839 Der Dampfer "Sophie" (gebaut von J. J. Ruston) kommt das erste Mal in Fahrt. Sie stellt die regelmäßige Verbindung zwischen Gmunden im Norden und Ebensee im Süden her.
1847 Als John Andrews stirbt, heiratet Joseph John Ruston dessen Witwe.
1848 Ein neuer (hölzerner) Schiffsrumpf wird als Ersatz für die schadhafte "Sophie" durch die Ruston­Werft erbaut,
1854 Joseph John Ruston und sein Bruder John Joseph Ruston bauen in Klosterneuburg eine Schiffswerft
1857 In der Ruston­Werft wird mit dem Bau eines stählernen Schiffskörpers begonnen, welcher nach dem Transport in Gmunden­Ort endgültig zusammengebaut wird.
1858 Inbetriebnahme des zweiten Traunsee-Dampfschiffs "Elisabeth" mit einer Länge von 45 m
1862 Es gelingt Joseph J. Ruston die Traunsee­Dampf­Schiffahrt von den Erben Andrews, welche zu diesem Zeitpunkt über die beiden Dampfer "Sophie" (II) und "Elisabeth" verfügen, zu erwerben. Er läßt auf seiner Werft in Floridsdorf den Raddampfer "Sophie" (III) bauen, welcher in Gmunden Ort fertiggestellt wird.
1870 Das Dampfschiff "Gisela" wird auf der Ruston-Werft in Floridsdorf gebaut. Anschließend wird es zerlegt und mit der Eisenbahn nach Ebensee-Rindbach transportiert.
24.09.1871 Erste Probefahrt des Dampfschiffs "Gisela"
Frühj. 1872 Indienststellung des Dampfschiffs "Gisela" für 501 Fahrgäste und 6 Mann Personal
1894 Joseph J. Ruston (II), Neffe des Gleichnamigen, wird Teilhaber
1895 Joseph J. Ruston (II) wird Alleininhaber der Dampfschiffahrtslinie
1895 Aufgrund der Konkurrenz durch die Bahnlinie beschafft John Ruston (II) den Schraubendampfer "Marie Valerie", um in den Wintermonaten die unrentablen großen Dampfer abstellen zu können. Dies ist der Anfang vom Ende der Dampfer­Hochblüte: Zunehmende Reparaturen von Maschinen­ und Kesselanlagen, teure Kohle und letztlich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges sowie der Umstand, daß die Ufergemeinden großes Interesse daran haben, die Traunsee-Schifffahrt in österreichischer Hand zu sehen
März 1895 Als Joseph J. Ruston stirbt, geht die Traunsee­Dampf­Schiffahrt an seinen Neffen (dem Sohn von John Joseph Ruston) John Ruston (II)
1911/12 Der Erfolg gibt Rudolf Ippisch Recht, insbesondere weil er auch die kleinen Uferorte versorgt, dadurch werden in den Jahren 1911 und 1912 die "Traunstein" und "Glückauf" die "Sonnstein" und "Karbach" als weitere Elektroboote in Betrieb genommen
1918 Die Traunseeschiffahrt geht vollständig auf Rudolf Ippisch über. Er vereinigt seinen Betrieb mit der Traunsee-Dampfschiffahrt unter der Firma "Traunseer Schiffahrts-Gesellschaft". - Er betrieb seit 1910 einen Schiffsverkehr mit Elektrobooten auf dem Südteil des Sees.
1920 Nach Kriegsende werden die Dampfer "Sophie" (III) und "Undine" unrühmlich an einen dubiosen Geschäftsmann veräußert. Die Weltwirtschaftskrise führt jedoch dazu, daß sich der Ertrag durch die Inflation entwertet.
1921 Die "Marie Valerie" wird an die "I. Conzessionierte Attersee­Dampfschifffahrt" vermietet.
1923 Die "Marie Valerie" wird an die "I. Conzessionierte Attersee­Dampfschifffahrt" verkauft.
1923 Eröffnung der Seilschwebebahn auf den Feuerkogel erzielt der umtriebige Rudolf Ippisch einen Aufschwung, der sich auch auf die Schifffahrt positiv auswirkt.
1926 Generalüberholung der "Gisela"
1930/41 Generalüberholung der "Elisabeth"
1951 Karl Eder bewirbt sich bei der oberösterreichischen Landesregierung um die Konzession für die Ausübung eines Schiffahrtsbetriebes auf dem Traunsee.
Sommer 1952 Karl Eder beginnt mit seinem Schiff "Erika" den Schiffahrtsbetrieb auf dem Traunsee. Aufgrund seiner neuartigen Angebote wie beispielsweise die "Schlösserrundfahrt" ist er bald erfolgreich.
1953 Als der Visionär Rudolf Ippisch stirbt, geht der als "Traunseer Schiffahrts­ und Seilschwebebahn GmbH" firmierte Betrieb an Rudolf Ippisch jun. über.
1953 Rudolf Ippisch jun. erwirbt von den amerikanischen Besatzern die "Schwalbe" (ex. "Nob")
1953 Die "Schwalbe" (ex. "Nob") wird ab 1954 als "Rudolf Ippisch" im Linienverkehr eingesetzt.
1958 Karl Eder beschafft als zweites Schiff die "Christopherus".
1961 Karl Eder kauft die Schifffahrt auf dem Hallstädter See
1965 Kiellegung der "Johann Orth"
1966 Die Schifffahrt auf dem Hallstädter See wird wieder verkauft.
1966 Inbetriebnahme der "Johann Orth". Damit erfüllt sich Karl Eder den Traum von einem neuen Schiff und setzt damit einen Standard.
1967 Die "Hallstättersee?Schiffahrt" wird wegen räumliche und wirtschaftlich schwieriger Bedienungen wieder verkauft, und man widmet sich wieder dem Kernunternehmen.
Herbst 1967 Außerdienststellung der "Elisabeth"
1970 Abbruch der "Elisabeth"
1970 Das Elektroboot "Ludgard" wird zur "Stadt Gmunden" umgebaut.
1971 Die "Sonnstein" wird wegen Batterieschwäche abgestellt
1973 Mit dem Ankauf der "Leoni" (vom Starnberger See), welche nach Umbau als "Grünberg" 1973 in Betrieb geht, stehen nun entsprechende Kapazitäten zur Verfügung.
1975 Bedingt durch den schadhaften Kessel, muß die "Gisela" abgestellt werden.
1976 Die "Karbach" wird wegen Batterieschwäche abgestellt
1976 Die "Lenau" wird außer Dienst gestellt.
1976 Die "Gisela" wird aber durch finanzielle Beteiligung des Landes Oberösterreich mit einem neuen Dampfkessel wieder in Betrieb genommen.
1976 Rudolf Ippisch (II) stirbt unerwartet.
01.01.1977 Karl Eder kauft nach dem Tod von Rudolf Ippisch II (1976) dessen Schiffahrtsbetrieb.
1980 Mit Bescheid der oberösterreichischen Landesregierung wird der "Gisela" behördlich die Betriebsbewilligung entzogen, und sie wird in Ebensee abgestellt. Unter dem Aspekt eines kleinen und vor allem privatwirtschaftlich geführten Schifffahrtsunternehmens, welches sich aus Einnahmen der Sommersaison finanzieren muß, ist es für Karl Eder unmöglich, das Schiff einer neuerlichen Generalsanierung zu unterziehen.
1981 Karlheinz Eder tritt in die väterliche Reederei ein
17.01.1984 Karlheinz Eder tritt das Erbe seines Vaters an.
1989 Die 32,5 Meter lange "Kriemhield" wird zum Traunsee überstellt.
05.1990 Die "Kriemhield" wird unter dem Namen "Oberösterreich" in Dienst gestellt.
1993 Verkauf des MS "Feuerkogel" an den Neckar
1994 Verkauf des MS "Gmunden" (ex. "Christina") an den Altmühlsee
28.05.1994 Tod von Karl Eder im Alter von 84 Jahren
1995 Die "Johann Orth" erhält eine Generalüberholung.
Sommer 1995 Nach einjähriger Bauzeit auf der Lux-Werft in Niederkassel-Mondorf bei Bonn wird eines der schönsten und modernsten Schiffe Europas unter dem Namen "MS Karl Eder" fertiggestellt.
1996 Verkauf des MS "Karbach" zur Landesgartenschau nach Schmieding/Wels
1999 Die "Grünberg" erhält eine Generalüberholung.
2000 Die "Oberösterreich" wird zum Millstädter See verkauft.
2001 Anmietung der "Attersee" (Baujahr 1965 in der Lux-Werft) als Ersatz für die verkaufte "Oberösterreich" (2001/02 gekauft). Betrieb unter dem Namen "La Citronella"
2002 Das Motorschiff "La Citronella" der Traunsee-Schiffahrt (ex "Attersee") wird in "Joseph J. Ruston" umgetauft. - Es wird um 2006 nach Berlin abgegeben (als "La Belle" im Einsatz).
2005 Das 400-Personen-Schiff "Poseidon" kommt in Fahrt.
Frühj. 2005 Um die Lücke der "Oberösterreich", der 2004 verkauften "Johann Orth" und der "Grünberg" zu schließen, wird das (Lux­) Neubauschiff "Poseidon" in Betrieb genommen. Mit diesen eleganten 250 Personen Salon­Motorschiff verfügt die Traunsee Schifffahrt über entsprechende Flotten­Kapazität und hat sich mit unterschiedlichen aber wirtschaftlichen Schiffseinheiten, als touristischer Leitbetrieb der Traunsee­Region positioniert.
2006 Eder erwirbt von der Schifffahrt Altmünster das 100-Personen-Motorschiff "Maria Theresia".
2008 Karlheinz Eder erwirbt die "Altmünster" von der Schifffahrt Trawöger in Altmünster




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Personenschifffahrt 1839 Beginn mit der "Sophie" 2011 als "Karlheinz Eder GmbH" Auf dem Traunsee




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Schiffsdampfmaschine 1870 Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ruston & Co.