Beleuchtungs- und Kraftübertragungs-Zentralanlage der Stadt Kecskemet

Allgemeines

FirmennameBeleuchtungs- und Kraftübertragungs-Zentralanlage der Stadt Kecskemet
OrtssitzKecskemét (Ungarn)
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
Quellenangaben[Zeitschr. für Elektrochn. (1896) 484]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1896 Beginn um 1896/97      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen 1896/97 Ganz & Comp. Waggon- und Maschinenfabrik




Allgemeines

ZEIT1896
THEMABeschreibung
TEXTDie Einrichtung wird nach dem Ganz'schen Transformatorensystem bewerkstelligt. Die Beleuchtung erstreckt sich vorderhand auf das neu erbaute Stadttheater, auf den Franziskaner- resp. Theaterplatz, den Kossuth-, Szécsenyi-, Obergymnasium- und Großen Marktplatz, auf den von der Lakatosgasse bis zum Hauptplatz sich erstreckenden Teil der Nagy-Körös-Gasse, die Koliary-Gasse, auf den an den Platz grenzenden Teil der Budai Nagy Utcza und auf die Stadthaus-Gasse, wo überall unterirdische Leitungskabel zur Anwendung kommen, ferner auf den weiteren bis zum Bahnhofe sich erstreckenden Teil der Nagy-Koros utcza, auf die Budai Nagy utcza, die Halasi Nagy utcza, die Vásári
Nagy utcza und die Csocgrádi Nagy utcza, wo oberirdische, auf Säulen geführte blanke Leitungen zur Anwendung gelangen. Die öffentliche Straßenbeleuchtung umfaßt 230 Glühlampen à 16 Nk und 12 Bogenlampen à 12 Amperes, welche auf zierliche Kandelaber montiert werden. Für das Theater sind 671 St. 16 Nk Glühlampen, 216 St. 32 Nk Glühlampen,
2 St. 12 A Bogenlampen für die Auffahrtsrampe, 2 St. 12 A Effectbogenlampen für die Bühne vorgesehen. Das Theater erhält ferner eine mittels einer Akkumulatorenbatterie gespeiste Notbeleuchtung von 34 Glühlampen à 10 Nk samt zugehöriger Akumulatorenladestation, welche rmittels eines 3 PS Wechselstrommotors betrieben wird und einen 2 PS-Wechselstrom-Motor zum Betriebe einer Wasserpumpe zur Füllung des Feuerlösch-Reservoirs. Die am "Ravägy"-Platz nahe zum Bahnhof liegende Zentralstation erhält vorläufig eine Dampfanlage von 255 effective Pferdestärken. Diese Einrichtung besteht aus 3 ganz gleichen Maschinengruppen, deren jede einzelne aus einem Kessel, Dampfmaschine und
Dynamo besteht und gleichzeitig brennende 1100 St. 16 Nk starke Glühlampen zu speisen vermag. Während des Betriebes kann die Umschaltung von einer Maschine auf die andere ohne die geringste Schwierigkeit vorgenommen werden. Es kann auch während des Betriebes jede Maschine beliebig abgestellt und dafür eine andere in Betrieb genommen werden. Alle drei Maschinengruppen können auch in Parallelschaltung arbeiten und in diesem Falle gleichzeitig brennende 3300 St. Glühlampen von 16 Nk Lichtstärke speisen. Von diesen Maschinengruppen sind für die erste Zeit des Betriebes zwei in Aussicht genommen und können diese in Parallelschaltung 2200 Sr. gleichzeitig brennende Glühlampen von 16 Nk Lichtstärke mit Strom versehen. Die dritte Maschinengruppe dient solange als Reserve, bis die zu gewärtigende
Steigerung des Stromverbrauchs die regelmäßige Inbetriebnahme dieser dritten Maschinengruppe erfordert. Aus diesem Grunde wird bereits das Maschinen- und Kesselhaus und der Kamin derart gebaut, dass diese zur Aufstellung einer vierten Maschinen- und Kesselgarnitur samt deren gesamten Zubehör über genügenden Raum resp. über entsprechende
Dimensionen verfügen. Desgleichen ist das genannte Straßenleitungsnetz derart dimensioniert, daß es für
gleichzeitig brennende 4000 St. Glühlampen von 16 Nk Leuchtkraft genügt. Die in der Zentrale untergebrachten Dynamo-Maschinen erzeugen einen Strom von 2000 Volt Spannung, welcher mit Hilfe von an den Hauptverbrauchspunkten der Stadt aufgestellten Transformatoren in einen Gebrauchsstrom von 100 Volt Spannung umgesetzt und in die zu den Lampen führenden Verteilungsleitungen verzweigt wird. Eine Ergänzung der elektrischen Zentrale bildet noch ein hübsches einstöckiges Administrationsgebäude, wo sich nebst den Wohnräumen für den Maschinisten und außer dem Meßzimmer sich die Büros, die Materialmagazine und die Reparaturwerkstätte befinden, welch letztere mit den
nötigen Werkzeugmaschinen und einem 4-PS-Dampfmotor für deren Antrieb sowie den nötigen Werkzeugen ausgerüstet werden wird.
QUELLE[Zeitschr. für Elektrochn. (1896) 485]