Zeit |
Ereignis |
Ende 1872 |
Die Lokmontierung (Halle 1), Dreherei und Schmiede werden in Betrieb genommen. |
1873 |
Das Gas wird anfangs von der englischen Gasgesellschaft "Imperial-Continental-Gas-Association" vom Gaswerk Wien 3, Erdberger Lände, bezogen. Das Gas wird in erster Linie für die Beleuchtung, aber auch für Gaskocher (Leimkocher), Schmelz- und Härteöfen, zum Löten u.a.m. verwendet. |
1873 |
Es sind 167 Maschinen im Einsatz |
Mai 1873 |
Fertigstellung des Baues und Einrichtung der Werkstätte |
Herbst 1873 |
Die Werkstätte wird vollständig in Betrieb genommen. Die bebaute Fläche beträgt 33.840 qm und besteht im wesentlichen aus zwei großen Montagehallen und der dazwischen liegenden Hilfsabteilung. Die Lokmontierung mit Kesselschmiede bietet Platz für 40 Lokomotiven und 10 Tender. In Hallenmitte zwischen den beiden Vorbauten ist anfangs eine Handschiebebühne, ab 1881 eine Dampfschiebebühne eingebaut. In jeder Hallenhälfte ist ein Laufkran mit 25 t Tragfähigkeit, 10,3 m Spannweite und Seilrollenantrieb angeordnet. Über fünf Gleise der südlichen Hallenhälfte ist eine Achssenke eingebaut. Außerdem sind noch verschiedene Spezialmaschinen für die Lokausbesserung in der Halle 1 aufgestellt. |
1874 |
Anbau der Speiseanstalt im Anschluß an den Arbeitersaal mit Küche, Wohnung des Wirts, Speisezimmer für Beamte und Bahnarzt-Ordinationsräume. |
1874 |
Gründung der Werksfeuerwehr, bestehend aus dem Kommandanten, 35 Mann und vier Reservisten. |
1878 |
Es sind 203 Maschinen im Einsatz |
1883 |
In der Federschmiede wird eine 22 kW-, 220-V-Gleichstrom-Nebenschlußdynamomaschine, angetrieben von der Betriebsmaschine der Schmiede [diese hat aber nur 15 PS], aufgestellt. Mit dem erzeugten Strom werden 24 Bogenlampen zur Beleuchtung der Werkstätten gespeist. |
1884 |
Vergrößerung der Gießerei zur Herstellung von eisernen Bremsklötzen. Der bisherige Raum der Kupferschmiede kann für die Erweiterung verwendet werden, und diese kann somit von 59 qm auf 195 qm vergrößert werden. |
1884 |
Anbau an das Schmiedegebäude in Richtung Halle I für die Kupferschmiede. Der Bereich der alten Kupferschmiede wird für die Erweiterung der Graugießerei verwendet. |
1885 |
Erweiterung des Material-Haupt-Depots (später: Eisenmagazin, Ecke Grillgasse - Werkstättenweg) durch ein Ölmagazin |
1890 |
Nach der Angliederung der Gemeinde Simmering an die Gemeinde Wien erhält die Hauptwerkstätte über eine Rohrleitung mit 80 mm Durchmesser Trinkwasser aus der Ersten Wiener Hochquellenwasserleitung, vom Behälter Quellenstraße - Absberggasse über die Geiselbergstraße - Werkstättenweg. |
1898 |
Es sind 271 Maschinen im Einsatz |
1899 |
Erneute Vergrößerung des Schmiedegebäudes durch einen Anbau an die Kupferschmiede in Richtung Innenhof (spätere Gußputzerei). Dadurch wird es möglich, die Feuerrohrschmiede von der Kupferschmiede zu trennen. |
1899 |
Das Gas wird nicht mehr von der englischen Gasgesellschaft "Imperial-Continental-Gas-Association", sondern vom Gaswerk Simmering bezogen. |
1900 |
Für den 1900 in der Lokmontierung verwendeten elektrischen Bohrapparat wird im ersten Stock des Drehereigebäudes eine 3-kW-, 280-V-Gleichstrom-Nebenschlußdynamomaschine aufgestellt. |
1908 |
Es wird ein zweiter Wasseranschluß zu der in der Grillgasse liegenden Hochquellenwasserleitung hergestellt. |
1908 |
Einrichtung der ersten Acetylen-Gasanstalt südlich der Halle I. Die Anlage besteht aus einer Holzhütte (14,5 qm) für Entwickler, Reiniger, Gasglocke System Klinger und einer daneben liegenden Kalkgrube. Der Entwickler ist für eine Gasentnahme von 1500 l/h zugelassen und ist über eine Rohrleitung mit der Lokmontierung verbunden. |
1911 |
Neubau eines Kesselhauses neben der Federschmiede (später: Zentralschweißerei). Außer den drei Dampfkesseln werden in dem Anbau die Lagerauskocherei, eine Garage und das VMA-Zimmer untergebracht. Gegenüber dem Kesselhaus, entlang der Halle II, werden die Kohlenbansen angeordnet. Hierdurch werden die dezentralisierten Dampferzeugungsanlagen (an drei Stellen des Werkes) überflüssig. |
1911 |
Abschluß des ersten Vertrags mit den Städtischen Elektrizitätswerken über Strombezug. Es werden in drei Trafostationen (Halle I, Dreherei und Halle II) fünf Transformatoren mit insgesamt 568 kVA Kraftstrom und 41 kVA Lichtstrom aufgestellt. |
1912 |
Neubau einer Kesselschmiede neben dem Schmiedegebäude (später: Radsatz- und Drehgestellwerkstätte), erbaut von der Prager Maschinenbau AG in Adamsthal, erstmals mit einer eisernen Dachkonstruktion. |
1915 |
Bau einer eigenen Blechbearbeitungswerkstätte südöstlich der Halle 1 |
1915 |
Die erste Druckluftanlage wird in der neu gebauten Kesselschmiede aufgestellt. Der Kompressor wurde von Breitfeld gebaut und erzeugt 6 cbm/min Luft bei 7 atü. Er wird durch einem 50-PS-Elektromotor angetrieben. Als Sammelbehälter dient ein alter Lokomotivkessel mit 8,8 cbm Inhalt. |
1917 |
Aufstellung eines Kupolofens |
1917 |
Die Halle II und die Schmiede sind an das Druckluftnetz angeschlossen (Länge des Leitungsnetzes 1479 m) |
1918 |
Es wird eine Druckluftleitung in die Halle 1 (Lokmontierung) verlegt und ein zweiter Sammelbehälter mit 6,5 cbm neben der Halle I aufgestellt. |
1919 |
Kriegsbedingt verzögerte Lieferung der Wrekzeugmaschinen für die 1915 erstellte Blechbearbeitungswerkstätte. |
1922 |
Zuweisung vierachsiger Wagen in den Erhaltungsbestand. - In den folgenden Jahren Übernahme von 1160 Personenwagen von der geschlossenen Werkstätte Jedlesee |
1925 |
Die Werkstätte wird in eine reine Wagenwerkstätte umgewandelt. Umwandlung von: Lokmontierung (Halle I) in Personenwagenbau, Kesselschmiede in Drehgestell- und Radsatzwerkstätte, obere Dreherei in Feintischlerei, Tapezierer und Sattlerei, der Platz der nach Floridsdorf verlagerten Metallgießerei wird Kastentischlerei. Die Lackiererei in der Halle 11 kann nach Übersiedlung der Tischler und Tapezierer wesentlich vergrößert werden. Nach Einbau der Dampfheizung in den folgenden Jahren kann eine Spritzlackiererei eingerichtet werden. Gleichzeitig werden im ganzen Werk fünf Wasch- und Ankleideräume für 865 Mann eingerichtet. Alle diese Veränderungen erfordern eine Umstellung, Kassierung bzw. Neuaufstellung von zirka 650 Werkzeugmaschinen. |
1925 |
Nach Außerbetriebnahme der Dampfpumpe in der Rappachgasse bezieht die Werkstätte ihr Wasser durch dieselbe Rohrleitung, aber in umgekehrter Richtung, vom Ostbahnhof (vom Wienerwaldsee). |
1925 |
Es sind mit Dampflok 879 und ohne Dampflok 480 Maschinen im Einsatz |
1926 |
Abtragung des Laaerbergweges und Errichtung eines Ersatzsteges am so genannten "Spitz". |
1926 |
Durch Auflassung der Werkstätte Jedlesee wird dort eine Außenschiebebühne überzählig, welche zwischen Halle L und Gießerei eingebaut wird. |
1927 |
Nach Beseitigung des Laaerbergweges ist es möglich, die Halle II um 630 qm zu vergrößern und die Gleise am Vorbahnhof so zu verlegen, daß die Zufahrt von dort zu allen Hallengleisen möglich ist (bisher nur drei Halleneinfahrten). |
1928 |
Anbau eines Schuppens an die Radsatzwerkstätte. Darin wird eine von der HW Floridsdorf abgegebene Hegenscheidt-Radsatzdrehbank, Baujahr 1924, aufgestellt. |
1928 |
Einbau einer Saugzuganlage in das Kesselhaus |
1928 |
Es wird ein zweiter Kompressor mit einer Leistung von 12 cbm/min von der Fa. Andritz beschafft, angetrieben von einem 105-PS-Elektromotor. Beide Kompressoren werden im Verbindungsraum Dreherei - Halle II aufgestellt. |
1928 |
Zwei Transformatoren müssen durch stärkere ersetzt werden, so daß nunmehr eine Leistung von 780 kVA Kraftstrom zur Verfügung steht. |
1930 |
Der Verbindungsraum zwischen Halle l und Dreherei wird durch einen Stahlbetonbau aufgestockt. |
20.01.1930 |
Auf Grund des Haager Abkommens vom 20.01.1930 muß die Werkstätte 38 Maschinen und Anlagen Baujahr 1883 bis 1921 als Reparationslieferung an den jugoslawischen Staat abgeben. Der Zeitwert der Maschinen beträgt 13.564 Goldkronen bei einem Gesamtgewicht von 62.340 kg bzw. 2% der gesamten Reparationslieferungen des österreichischen Staates (Werkzeugmaschinen und Fahrparkersatzteile). |
1933 |
Aufstellung eines weiteren Kupolofens |
1934 |
Am Vorbahnhof nördlich der Halle II wird eine Heizprüfstation für elektrische Wagenheizungen gebaut. |
1934 |
Bau der Elektrowerkstätte |
1938 |
Aufgrund der immer größeren Umfang annehmenden Schweißarbeiten wird eine neue Schweißwerkstätte zwischen Radsatzwerkstätte und Verwaltungsgebäude geplant, aber nicht ausgeführt. |
1939 |
Die Radsatzwerkstätte durch einen Anbau zur Aufstellung weiterer Hegenscheidt-Radsatzdrehbänke verbreitert. |
1943 |
Die drei Trafostationen werden aufgelassen und durch eine neue zentrale Station nördlich des Verwaltungsgebäudes ersetzt. Die verstärkte Anlage besteht aus fünf Transformatoren mit insgesamt 2020 kVA für Kraft- und Lichtstrom. |
1943 |
Neben dem Feuerwehrgebäude wird eine neue Azetylenanlage errichtet. |
1944/45 |
Durch 50 Spreng- und 3000 Brandbomben werden 60% der Gebäude bzw. 30.000 qm zerstört, insbesondere: Halle 1, Drehereigebäude mit Anbauten, Teile der Halle II, Gießerei, Radsatzwerkstätte, Blechwerkstätte und Küchengebäude. Außerdem werden 100 Werkzeugmaschinen vernichtet. |
Mai 1946 |
Bei einer Feier wird der Wiederaufbau der zerstörten Werkstätten vom Bürgermeister der Stadt Wien, Theodor Körner, gewürdigt. - Der Wiederaufbau zieht sich bis 1949 hin. |
1947 |
Südlich der Halle I, zwischen Blechwerkstätte und Wasserturm, wird die Motorenwerkstätte, ein Holzbau mit 800 qm Fläche, errichtet. |
1947 |
Die teilweise zerstörte Halle II wird fertiggestellt. |
1947 |
Teilweise Erneuerung der Dachkonstruktion der Halle II |
1948 |
Wiederaufbau des Drehereigebäudes. Dabei wird das zur Halle II anschließende Gebäude aufgestockt und die Werkzeugmacherei untergebracht. |
1949 |
Die Halle I wird wieder in Betrieb genommen |
1949 |
Neubau einer leistungsfähigen Kesselanlage, da die Hallen I und II auf Dampf-Luft-Heizung umgestellt werden. In einem Anbau zum neuen Kesselhaus werden die Kompressoren, ferner Werkstätten für die Schlosser, Elektriker und Installateure der T-Abteilung sowie die zugehörigen Kanzleien, Garderoben und Waschräume untergebracht |
1952 |
Die bisher im Schmiedegebäude befindliche Zentralschweißerei wird im alten Kesselhaus untergebracht. |
1955 |
Die Mechanisierung der Graugießerei beginnt |
1956 |
Auf der Innenhofseite der Halle II wird ein Anbau für Batterieaufarbeitung und ein Heizprüffeld mit den zugehörigen Schaltzellen errichtet |
1956 |
In der neu errichteten Batteriewerkstätte wird ein Transformator mit 640 kVA und Sekundärspannung 1000 V für die Prüfung der Wagenheizungen aufgestellt. |
1957 |
Die Radsatz- und Drehgestellwerkstätte bis zur Halle II verlängert. |
1958 |
Beginn des Umbaues der Halle II. Sie erhält eine neue stählerne Dachkonstruktion mit der halben Säulenanzahl, einen Zubau gegen den Vorbahnhof (Zuwachs: 2618 qm), neuen Fußboden, Heizung und Beleuchtung in fünf Bauabschnitten, unter Aufrechterhaltung des Ausbesserungsbetriebes. - Die Arbeiten werden 1963 abgeschlossen. |
1959 |
Im Zuge des Umbaues der Halle II wird die Azetylenanlage durch eine Müller-Hochdruckanlage mit einer Stundenleistung von 2 x 30.000 l ersetzt und über eine Ringleitung mit den Hallen I, II, Drehgestellwerkstätte, Schmiede und Zentralschweißerei verbunden. |
1961 |
Die Transformatorenanlage wird auf 2290 kVA verstärkt |
15.06.1962 |
Ausgemustert als Werklok 001 der HW Simmering (ex 654.1663 bei der ÖBB) |
16.09.1963 |
Durch den Einbau je einer 4-Achsen-Innen- und -Außenschiebebühne ist es möglich, den bereits von der Deutschen Reichsbahn geplanten Vierachser-Fließgang für Revisionen einzuführen. |
1964 |
Bau eines neuen Ofenhauses mit Gattieranlage für die Graugießerei |
1971 |
Es sind 665 Maschinen im Einsatz |