Franz Dinnendahl, Kunstwerkstätte

Allgemeines

FirmennameFranz Dinnendahl, Kunstwerkstätte
OrtssitzEssen (Ruhr)
Art des UnternehmensMaschinenfabrik und Eisengießerei
AnmerkungenDie erste Dampfmaschinenfabrik im Ruhrgebiet. Um 1820 genannt: "Gebrüder Dinnendahl, Mechaniker" in Essen und Mülheim (Ruhr); das Werk in Mülheim wurde von Johann Dinnendahl (ab 1831 mit Partnern als "Friedrich Wilhelm-Hütte", s.d.) weitergeführt. Ab 1840 unter der Firma "R. W. Dinnendahl Aktiengesellschaft, Maschinenfabrik, Kunstwerkerhütte" (unter dem Sohn, Röttger Wilhelm Dinnendahl).
Quellenangaben[Matschoß: Entw. Dampfmaschine (1908) 157]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1800 Beginn der Tätigkeit von Johann Dinnendahl bei seinem älteren Bruder Franz in dessen Werkstatt in Essen.
1801 Auftrag an Dinnendahl für eine Feuermaschine für Zeche Wohlgemuth bei Essen
1803 Dinnendahl wird nach Aachen gerufen, um für das Bleibergwerk Diepenlinchen eine Feuermaschine zu erbauen. Er soll für 5000 Reichstaler eine 32zöllige Feuermaschine liefern. Nachdem er auf der Zeche Königsborn eine Watt'sche Maschine gesehen hatte, beschließt er, seine Maschine für beide Systeme zu bauen
1804 Dinnendahl baut für den Grafen von Spee bei Ratingen eine 16zöllige Feuermaschine
1804 Die Feuermaschine von Dinnendahl für das Bleibergwerk Diepenlinchen wird angelassen. Nachdem sie sich bewährt hat, ändert er die atmosphärische in eine Watt'sche um.
1803 Inbetriebsetzung der Dinnendahl'schen Feuermaschine für Zeche Wohlgemuth bei Essen. Das glückliche Gelingen des großen Unternehmens schafft Dinnendahl einen Ruf, der bald über die Grenzen seiner engeren Heimat hinausgeht. (auch 1803 genannt)
1806 Dinnendahl erhält den Auftrag für eine 40zöllige Wasserhaltungsmaschine für die Zeche Sälzer und Neuack. Es wird ihm der Bau der Wasserhaltungsmaschine und der 15zölligen Fördermaschine (aus einem Kessel gespeist) übertragen.
1808 Dinnendahl wird zur napoleonischen Zeit damit beauftragt, mit Feuermaschinen den Baugrund für das Fort Napoleon (später Fort Blücher) trocken zu legen. Wegen der kurzen Lieferzeit zieht Dinnendahl es vor, die Anlage in England zu kaufen. Sie wird technisch und finanziell ein voller Erfolg.
1809 Franz Dinnendahl schafft mit der ersten Förder-Dampfmaschine im Ruhrgebiet die wichtigste Voraussetzung für die Kohlegewinnung im Tiefbau.
1816-1817 Auf Zeche Kunstwerk sollen 1816/17 zwei Wasserhaltungs- und zwei Fördermaschinen durch Dinnendahl in einem Gebäude vereinigt werden, was ihm zur vollsten Zufriedenheit gelingt.
1816-1817 Auf Zeche Kunstwerk sollen 1816/17 zwei Wasserhaltungs- und zwei Fördermaschinen durch Dinnendahl in einem Gebäude vereinigt werden, was ihm zur vollsten Zufriedenheit gelingt.
1819 Dinnendahl erweitert seine Maschinenfabrik durch den Bau eigener Gießereien. Bisher hatte er Gußstücke ausschließlich von der Gutehoffnungshütte bezogen.
25.07.1820 Die "Gebrüder Dinnendahl, Mechaniker" kündigen die Eröffnung eigener "Eisenschmelzen" bei Essen an der Ruhr (unmittelbar bei der Spillenberg) bzw. in Mülheim (Ruhr) an. Man sei in der Lage, alle Dampfmaschinenteile und auch solche für Zylindergebläse, Walzwerke usw. von einen 1/4 Pfund bis zu 12-14000 Pfund in einem Gusse, nach jedem beliebigen Modell oder Zeichung rein und schön abzugießen.
1821 Die Fabrik in Essen wird durch Feuer zerstört, und Dinnendahl vereinigt sie mit der Gießerei in Huttrop.
1824 Franz Dinnendahl meldet Insolvenz an.
25.08.1826 Tod Franz Dinnendahls. Auf dem Friedhof der Gemeinde Rellinghausen bei Steele bezeichnet ein von seiner Familie errichtetes Denkmal seine letzte Ruhestätte.
1826 Nach dem Tod Franz Dinnendahls wird die Fabrik zunächst von seinen zwei Söhnen weitergeführt.
1840 Der Sohn von Franz Dinnendahl, Röttger Wilhelm Dinnendahl, übernimmt die Fabrik allein. - Das Unternehmen wird umfirmiert.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen 1803 Beginn 1840 Umfirmierung  
Dampfpumpmaschinen 1803 Beginn 1840 Umfirmierung  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1840 Umbenennung danach R. W. Dinnendahl Aktiengesellschaft, Maschinenfabrik, Kunstwerkerhütte Übernahme durch Röttger Wilhelm Dinnendahl